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DER KONSTRUKTEUR 10/2016

DER KONSTRUKTEUR 10/2016

MASCHINENSICHERHEIT I

MASCHINENSICHERHEIT I SPECIAL Sicherheit plus Produktivitätsgewinn Lockout-Tagout-System für sichere Wartungsprozesse Solange sich ein Mensch in einer Anlage befindet, muss deren Stillstand garantiert sein. Sicherheitslösungen, die z. B. in den USA üblich sind, nehmen hierfür die komplette Anlage vom Stromnetz, was eine lange energieintensive Wiederanlaufphase nach sich zieht. Das hier vorgestellte Lockout-Tagout-System ermöglicht effizientere Wartungsvorgänge. Bei der Gerhard Schubert GmbH, Spezialist im Bereich Top-Loading- Verpackungsmaschinen, hat sich das individuell angepasste System bereits bewährt. B eim klassischen Lockout-Tagout-System muss der Bediener oder Servicetechniker an einer zentralen Stelle sein persönliches Schloss anbringen, sodass keine andere Person in der Lage ist, die Maschine einzuschalten. Dieses System ist vor allem im angloamerikanischen Raum weit verbreitet, wo sich Unternehmen damit vor Schadensersatzklagen mit hohen Entschädigungssummen schützen. Auch Schubert, Marktführer für Top- Loading-Verpackungsmaschinen, erhält 104 Der Konstrukteur 10/2016

seit einigen Jahren verstärkt Anfragen nach Lockout-Tagout. „Obwohl unsere Ver packungsmaschinen durch die Schutztüren aus Plexiglas gut einsehbar sind, kann es aufgrund großer Aggregate oder Verbau ungen im Innenleben immer Mit dem Lockout-Tagout-System können Stillstandzeiten in der Produktion deutlich reduziert werden verdeckte Bereiche geben“, sagt Siegfried Rottler, Gruppenleiter Steuerungstechnik bei Schubert in Crailsheim. „Im ungünstigsten Fall könnte jemand, der sich in der Maschine aufhält übersehen und verletzt werden.“ Als Maschinenhersteller ist Schubert vertraglich dazu verpflichtet, für die Sicherheit der Maschinen zu garantieren. Doch von der Verlässlichkeit der von 01 Das CKS basiert auf der Transpondertechnologie: Ohne gesteckten Schlüssel kann eine Maschine nicht gestartet werden Kunden vorgeschlagenen Systeme waren die Experten von Schubert in der Vergangenheit oft nicht überzeugt. Hinzu kam der Verlust an Produktivität. Bei einer Maschine mit einer Störung pro Stunde reduziert sich durch herkömmliche Systeme die Produktionseffizienz um ca. drei Prozent. Dies liegt daran, dass bei klassischen Lockout-Tagout-Systemen die elektrische Spannung abgeschaltet wird, um zu verhindern, dass die Maschine während des Wartungsvorgangs anlaufen kann. Wenn die Maschine anschließend neu hochgefahren werden muss, kann die damit verbundene Produktionsunterbrechung bis zu 30 Minuten in Anspruch nehmen. Sicher, effizient, vernetzt Siegfried Rottler von Schubert machte sich gemeinsam mit Geschäftsführer Ralf Schubert auf die Suche nach einer Alternative zum klassischen Lockout-Tagout- System mit Vorhängeschloss. Die Wahl fiel auf ein System des Sicherheitstechnik-Experten Euchner. Ihre Lösung wird als CKS – Coded Key System – bezeichnet. Elektronische, einmalige Schlüssel übertragen ihre Daten kontaktlos zur Schlüsselaufnahme. Während der Produktion sind alle Schlüssel gesteckt. Nach dem Stoppen der Maschine und vor dem Öffnen einer Schutztür können sich Bediener und Servicetech niker sicher schützen, indem sie einen der Schlüssel an sich nehmen. Die Maschine kann erst eingeschaltet werden, wenn alle zuvor entnommenen Schlüssel wieder in ihrer Schlüsselaufnahme stecken. Das CKS hat Euchner speziell für Schubert mit einer integrierten AS-i Safety at Work Schnittstelle ergänzt. So können Zustände der Sicherheit am laufenden Band MitSeilzugschaltern vonBERNSTEIN ● Metall- und Kunststoffgehäuse ● Seil- und Schaltzustandsanzeige ● Abspannlänge bis 75 Meter ● SchutzartIP67 ● Umgebungstemperatur -30°C bis +80°C ● Schnellspanneinrichtung Quick-Fix ● TypSRM (Metallgehäuse) auch mit AS-i Safety at Work SPS IPC Drives Halle 7A .Stand 240 22. –24.11.2016 BERNSTEIN AG .Hans-Bernstein-Straße 1 32457 Porta Westfalica .Tel. +49 571 793-0 info@de.bernstein.eu. www.bernstein.eu