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DER KONSTRUKTEUR 10/2019

DER KONSTRUKTEUR 10/2019

STANDPUNKT

STANDPUNKT SIL-ZERTIFIZIERT ODER STANDARD- KOMPONENTE ? DR. MICHAEL SCHNEIDER LEITER PRODUKTMANAGEMENT MOTION CONTROL, BAUMER GROUP, FRAUENFELD (CH) MENSCHEN UND MÄRKTE Sind die Stützfüße ausgefahren, wie ist die Auslegerposition? Bei mobilen Arbeitsmaschinen sind solche Fragen entscheidend für die Sicherheit von Mensch und Maschine. Der Einsatz von Neigungssensoren, Drehgebern und Seilzug-Wegsensoren, die ihre Positionen an eine Sicherheitssteuerung melden, verhindert kritische Zustände. Bei der Auswahl von Sensoren für Sicherheitsfunktionen lässt die Norm EN ISO 13849 dem Maschinenbauer einigen Handlungsspielraum. Er kann die Anforderungen beispielsweise mit SIL-zertifizierten Sensoren erfüllen. Die Implementierung ist einfach mit vergleichsweise geringem Aufwand für die Dokumentation seines Gesamtsystems. Allerdings ist deren Verfügbarkeit am Markt eingeschränkt, sie sind teuer und setzen enge Grenzen bei der Auslegung. Durch Toleranzen kann es zur Sicherheitsabschaltung und zur Einschränkung der Verfügbarkeit kommen. Bei SIL-zertifizierten Sensoren ist außerdem die Flexibilität eingeschränkt, eine Anpassung an Erfordernisse der Applikation ist nicht möglich. Wir von Baumer empfehlen unseren Kunden deshalb, den Einsatz von nicht-zertifizierten Standardkomponenten zu prüfen. Die Maschinenbauer profitieren von deutlich geringeren Kosten und höherer Flexibilität, Funktionserweiterungen sind jederzeit möglich. Doch nicht jede Standardkomponente jedes Herstellers eignet sich für sicherheitsrelevante Aufgaben. Die Sensoren müssen besonders hohe Anforderungen an eine zuverlässige Funktion erfüllen, außerdem benötigt der Maschinenbauer vom Sensorhersteller Unterstützung bei der Dokumentation nach DIN EN ISO 13849. Bei der Umsetzung von Sicherheitsfunktionen der Kategorie 3 bis Performance Level d fordert die Norm zwei redundante Kanäle mit Einfehlersicherheit. Nur wenn zwei unabhängig ermittelte Messwerte gleich sind, kann die Steuerung sicher sein, dass sich beispielsweise der Kranausleger in einer Position befindet, die nicht zum Umkippen des Fahrzeugs führt. Bei der Redundanz gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei aus Sicht von Baumer die Variante mit nicht diversitärer Redundanz für den Anwender die praktikabelste ist. Damit sind beispielsweise zwei gleichartige Standard-Drehgeber gemeint – als separate Geräte oder als zweikanaliges Gerät integriert in einem Gehäuse. Allerdings schreibt die Norm vor, dass in beiden Fällen die Sensoren bestimmte Anforderungen erfüllen müssen, unter anderem eine modulare Entwicklung ihrer Software und strikte Rollentrennung der ausführenden Personen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit systematischer Fehler in der Software äußerst effektiv minimiert. Der Anwender übernimmt die Implementierung derart entwickelter Standardkomponenten und lässt seine Sicherheitsfunktion von einer benannten Stelle begutachten. Im Vergleich zu zertifizierten Komponenten ist die Anpassung an anwendungsspezifische Anforderungen und eine anwenderseitige Parametrierung einfach möglich. Wir von Baumer führen die Risikobetrachtung für Sensor und Anpassung durch, und unterstützen bei der Auslegung und der Dokumentation, bevor die gesamte Applikation durch die benannte Stelle abgenommen wird. www.baumer.com STANDARDKOMPONENTEN MIT NICHT DIVERSITÄRER REDUNDANZ SIND OFT DIE BESSERE WAHL! 12 DER KONSTRUKTEUR 1-2/2018 10/2019

TURCK: FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET Mit einer optimierten Unternehmensstruktur will die Turck-Holding das internationale Wachstum der Gruppe nachhaltig stärken. Das Unternehmen soll gerüstet sein für die Herausforderungen der Zukunft. Kern der Aktivitäten ist die weitgehende Differenzierung innerhalb der Gruppe in die Sparten Automatisierungstechnik sowie Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen. Mit der Fokussierung auf Technologie-Schwerpunkte an bestimmten Standorten will Turck Entwicklungs- und Produktionskapazitäten international deutlich ausbauen. „Die Konzentration auf die jeweiligen Kerngeschäfte ermöglicht jedem Bereich eine bestmögliche Marktbearbeitung“, sagt Turck-Holding-Geschäftsführer Christian Wolf. www.turck.com FACHKONFERENZ DIGITALISIERUNG IN STUTTGART Das Ellwanger Systemhaus Inneo Solutions veranstaltet am 15. Oktober die 4. Fachkonferenz Digitalisierung im ICS Stuttgart. Mit vier parallelen, ganztägig stattfindenden Vortragsreihen rund um CAD / PLM, IT, Simulation, IoT und Digital Reality erfahren die Besucher, wie andere Unternehmen durch die Digitalisierung wirtschaftliche Erfolge realisieren. Die Expertenvorträge von Anwendern und Herstellern bieten Know-how, Praxistipps und Produktneuheiten. Zusätzlich bietet die Fachkonferenz Digitalisierung einen Ausstellerbereich mit Technologie- und Implementierungspartnern wie HP, NetApp, NVIDIA, Veeam, PTC, Ansys oder ePlan. Die Zielgruppe sind Entscheider und Führungskräfte von mittelständischen und großen Unternehmen, die Lösungen für ihr Unternehmen in Bereichen wie Fertigung und Produktion, Vertrieb und Marketing oder IT und Industrie 4.0 suchen. Die Teilnahme ist kostenlos. Programm und Anmeldung unter: www.inneo.de/digital-2019. www.inneo.de IGUS: NEUE HIGHSPEED-TESTANLAGE FÜR ENERGIEKETTENSYSTEME Igus hat eine neue automatisierte Versuchsanlage in Betrieb genommen. Kunststoff-Energieketten und Leitungen werden hier mit einer Geschwindigkeit von bis zu 8 m/s unter Realbedingungen dauergetestet. Ziel ist, dem Kunden die Sicherheit zu geben, dass sein Energieführungssystem stets zuverlässig funktioniert. Der Probelauf erfolgt auf einer Strecke 200 m. Dies entspricht einem 400 m langen Verfahrweg. Durch zusätzliche Aggregate sollen künftig auch Verfahrwege bis 1 000 m simuliert werden können. Die Anlage berücksichtigt verschiedene Einsatzbereiche im Hinblick auf Beschleunigung und Geschwindigkeit. Neben mechanischer Belastung durch die Bewegung des Transferfahrzeugs wirken Umwelteinflüsse ungehindert auf die Energieketten und Leitungen ein. Der neue Teststand ist Teil des 3 800 m² großen Versuchslabors von Igus. Angaben zufolge werden dort pro Jahr an insgesamt 180 Teststationen mehr als 10 Milliarden Testzyklen mit E-Ketten und Chainflex-Leitungen durchgeführt. www.igus.de NEUE WEGE ZU KÜNSTLICHER INTELLIGENZ BASF und die TU Berlin arbeiten im Bereich maschinelles Lernen zusammen. Ziel des „Berlin based Joint Lab for Machine Learning“ (BASLEARN) ist es, für grundlegende chemische Fragestellungen, z. B. aus der Prozess- oder Quantenchemie, praktikable mathematische Modelle und Algorithmen zu entwickeln. BASF unterstützt dafür in den kommenden fünf Jahren die Forschung von Prof. Klaus-Robert Müller, Professor für maschinelles Lernen und Sprecher des „Berlin Center for Machine Learning“, mit mehr als 2,5 Mio. Euro. Maschinelles Lernen gilt als wesentlicher Pfeiler der Künstlichen Intelligenz. Systeme zur Spracherkennung oder autonomes Fahren sind Anwendungsbeispiele aus dem Alltag. Prof. Klaus-Robert Müller erklärt: „Wir bekommen durch die Zusammenarbeit Zugriff auf eine große Menge realer, hochkomplexer Daten und können damit neuartige Algorithmen entwickeln.“ Die Kooperation könne als Ausgangspunkt für weitere Innovationen und Kooperationen mit Startups dienen. www.basf.com Your Global Automation Partner Kontaktfreudig! Anschlusstechnik nach Maß Profitieren Sie von mehr als 115 000 Turck-Lösungen für Ihre Anwendungen im Bereich„Verbinden und Verteilen“ Nutzen Sie unser umfangreiches Angebot aus Anschluss-, Verbindungs- und Busleitungen, konfektionierbaren Steckverbindern, Verteilern und vielem mehr FürIhrebesonderen Anforderungen erstellen wir Ihnen gerne maßgeschneiderte,kundenspezifische Anschlusstechnik-Lösungen www.turck.de/connect