Aufrufe
vor 5 Jahren

DER KONSTRUKTEUR 11/2018

DER KONSTRUKTEUR 11/2018

- - - - ANTRIEBSTECHNIK

- - - - ANTRIEBSTECHNIK „WENIGER IST MANCHMAL MEHR“ Nicole Steinicke, Chefredakteurin www.DerKonstrukteur.de fahren die Hubwerke nie gleichzeitig hoch, um die Stromaufnahme zu begrenzen. Der zeitliche Versatz führt vielmehr dazu, dass die beim Absenken erzeugte Bremsenergie an der einen Stelle für das Anheben an einer anderen Arbeitsstation Verwendung findet. Folglich spart dieser Verbund Energie und kappt teure Lastspitzen. Für den Schneidprozess selbst kamen dezentrale Kleinspannungsantriebe CMP ELVCD (Extra Low Voltage Compact Drive) zum Einsatz. Ihre Aufgabe: Die lineare Einstellung der Messerpositionen in Verbindung mit servomotorisch angetriebenen Elektrozylindern. Diese Lösung zählt zu den wesentlichen Ergebnissen der Zusammenarbeit von Opitz und SEW-Eurodrive bereits in der frühen Phase des Engineerings und der Auslegung der Antriebe. Die Programmierung der Bewegungsfunktionen innerhalb von Movi-C gestaltete sich nach Erfahrung des Programmierers Helge Sünnemann überaus komfortabel. „SEW macht einem das Leben sehr leicht – gerade mit den vorgefertigten Bausteinen, die ich nur noch beschalten muss. Das spart viel Zeit.“ So bequem der Online-Handel für Konsumenten einerseits ist, bringt er auch Nachteile wie ein erhöhtes Transportaufkommen und überdimensionierte Verpackungen mit sich. Sie sind nämlich aufgrund der zunehmenden Standardisierung häufig viel zu groß. Eine vollautomatisierte Verpackungs anlage, die Kartonagen abhängig vom Inhalt passgenau faltet und verschließt, trägt einen großen Teil zum umweltschonenden Umgang mit Verpackungen und Füllmaterial bei. Gleichzeitig wird der Aufwand für Transport und Spedition reduziert. WENIGER KABEL DANK DEZENTRALER TECHNIK Die dezentrale Servotechnik sorgt im Volumen-Reduzierer für mehrere Vorteile. Zunächst sinkt der komplette Verkabelungsaufwand spürbar, weil keine Leitungen zwischen Schaltschrankumrichter und Motor notwendig sind. In diesem Fall wären Schleppketten unvermeidbar gewesen. Diese jedoch sind verschleißbehaftet, erhöhen den Reibwiderstand und die Massenträgheit sowie den benötigten Einbauplatz in der Maschinenkonstruktion. Die auf den Portalen mitfahrenden Kleinspannungs-Servoantriebe ELVCD wiegen hingegen wenig, haben ausreichend Leistung und werden über einen durchgeschleiften Energie- und Kommunikationsbus bestens versorgt. Mit dieser Architektur erschließen sich für Opitz Maschinentechnik sehr gute Möglichkeiten, Verpackungslösungen modular zu konzipieren. Der Einsatz dezentraler Servoantriebe macht hier den Weg frei, weitere Antriebe in den Verbund zu bringen, ohne dabei die generelle Installation in Frage zu stellen oder den Schaltschrankplan anfassen zu müssen. „Wir haben Luft für den Einbau weiterer Achsen“, fasst der technische Leiter Florian Ahlert zusammen. PRODUKTE UND ANWENDUNGEN WIR PROFITIEREN VON EINEM MASS­ GESCHNEIDERTEN MIX AUS ZENTRALER UND DEZENTRALER ANTRIEBSTECHNIK GÜNTHER OPITZ, Geschäftsführer der Opitz Maschinentechnik GmbH Die Besonderheit unseres Volumen-Reduzierers Vario 558 ist, dass Kartons unterschiedlicher Kartonbreiten verarbeitet werden können. Bei den Bewegungsabläufen setzen wir daher aufgrund der hohen Ansprüche an Präzision und Dynamik auf Servotechnik in einem Mehrachsverbund. Leisten kann dies eine Motion-Control-Lösung, die gemeinsam mit SEW-Eurodrive auf Basis des Automatisierungsbaukastens Movi-C entwickelt wurde. Die Besonderheit: Mit dieser Komplettlösung für Automatisierungsaufgaben ließ sich die Maschine mit einer individualisierten Kombination aus zentraler und dezentraler Antriebstechnik realisieren – ohne Kompromisse bei der Integration oder den Schnittstellen eingehen zu müssen. 18 DER KONSTRUKTEUR 11/2018

ANTRIEBSTECHNIK 04 04 Der technische Leiter Florian Ahlert (li.), im Gespräch mit Monteur Markus Brandt, der mit dem Bedienpanel die Rezeptur- und Parameterverwaltung der Maschine steuert FAZIT Der Blick in den Volumen-Reduzierer von Opitz Maschinentechnik zeigt eindrucksvoll die Vorteile, die sich mit einem durchgängigen System aus zentraler und dezentraler Antriebstechnik erzielen lassen. Der Automatisierungsbaukasten Movi-C von SEW-Eurodrive bereitet auch den Weg für künftige Anwendungen durch moderne Kommunikationsschnittstellen sowie Modularität und Offenheit für Erweiterungen der Maschinen in Richtung Komplettanlage. Bilder: SEW-Eurodrive MASCHINENAUTOMATISIERUNG – DURCHGÄNGIG MIT SYSTEM Der Automatisierungsbaukasten Movi-C umfasst den kompletten Bereich der Antriebselektronik, begonnen von der Steuerungstechnik, über Software und Umrichtertechnik sowie dezentrale Technik bis hin zur Motortechnik. Ein großer Vorteil ist seine Durchgängigkeit – vertikal von der Steuerung bis zum Getriebemotor sowie horizontal durch alle Elektronikprodukte steht der gesamte Automatisierungsbaukasten zur Verfügung – und das mit nur einer einzigen Engineeringsoftware Movisuite. Sie vereint intuitive Inbetriebnahme, Konfiguration und Diagnose. Vorteile in der Installation ermöglichen einen wirtschaftlichen Einsatz. Dazu zählen die Einkabeltechnologie und Doppelachsmodule sowie integrierte Sicherheitstechnik standardmäßig in allen Achsen. Dank des höheren Integrationsgrads und der verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten können nun extrem einfach neue Anwendungen erschlossen werden. Mehr dazu unter www.sew-eurodrive.de/movi-c. www.sew-eurodrive.de 10037_Renold_Solution_ad_210x105mm_HR.pdf 1 17/09/2018 09:20 Ihr Rollenketten Spezialist, für jede Anwendung die richtige Lösung. www.renold.de +49 (0) 5562 810