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DER KONSTRUKTEUR 11/2019

DER KONSTRUKTEUR 11/2019

MASCHINENSICHERHEIT

MASCHINENSICHERHEIT Hinblick auf die normativen Empfehlungen ist der Anwender mit 2 000 N auf der sicheren Seite. SPECIAL KLEIN – ABER STARK Einer der Trends in der Automatisierungstechnik ist die Miniaturisierung bei einer gleichzeitig höheren Leistungsdichte. Kleinere Komponenten sind leichter, lassen sich flexibler positionieren und tragen zu einer effizienteren Produktion bei. Eine neue, extrem kleine Sicherheitszuhaltung wird diesem Trend gerecht. Hohe Zuhaltekraft bei kompakter Bauform: Mit den Abmessungen 119,5 × 40 × 20 mm ist der AZM 40 laut ihrem Hersteller Schmersal die kleinste elektronische Sicherheitszuhaltung der Welt – und erreicht trotzdem eine beachtliche Zuhaltekraft von 2 000 N. Die neue Baureihe ist insbesondere für kleinere Schutztüren und Klappen geeignet. Dank der 180 °-Winkelflexibilität des Betätigers kann dieser stufenlos zum AZM 40 angefahren werden, sodass die Zuhaltung auch bei Klappen einsetzbar ist, die nicht im 90 °-Winkel schließen oder Klappen, die nach oben im 45 °-Winkel geöffnet werden. Damit trägt die Winkelflexibilität dazu bei, dass die Zuhaltung auch in beengten und nicht leicht zugänglichen Bereichen problemlos verbaut werden kann. Zudem kann der AZM 40 ganz einfach an Standard-40-mm-Profilen ohne Überstand montiert werden. „Die Sicherheitszuhaltung entspricht den Anforderungen vieler Anwender, die sich platzsparende Lösungen wünschen, denn der Platzbedarf ist in der Produktion ein entscheidender Kostenfaktor“, sagt Stephan Frick, Produktmanager bei Schmersal. Eine Zuhaltung muss so ausgewählt werden, dass sie den zu erwartenden Kräften widersteht. Die Zuhaltekraft von 2 000 N, die der AZM 40 aufweist, ist in der Praxis völlig ausreichend: Ein kräftiger erwachsener Mensch kann maximal 1 300 N aufbringen, wenn er versucht, eine verschlossene Schutztür zu öffnen. Aber auch im HOHES SICHERHEITSNIVEAU So klein der AZM 40 auch ist, so hoch ist das Sicherheitsniveau, das sich mit ihm erreichen lässt. Für die Verriegelungsfunktion wird PLe und Kategorie 4 nach DIN EN ISO 13849-1 sowie SIL 3 nach IEC 61508 erreicht. Damit werden auch sehr hohe Sicherheitsanforderungen des Personenschutzes gemäß ISO 14119 erfüllt. Die integrierte RFID-Technologie sorgt für einen bedarfsgerechten Manipulationsschutz: Wie bei den größeren Sicherheitszuhaltungen des AZM-Programms von Schmersal – von AZM 201 bis AZM 400 – und den RSS-Sicherheitssensoren erfolgt die Erkennung zwischen Schaltgerät und Target über eine von Schmersal entwickelte sichere RFID-Kommunikation. Sie schafft die Voraussetzung dafür, dass der Anwender zwischen drei Arten der Codierung wählen und somit das angemessene Niveau der Manipulationssicherheit festlegen kann – bis hin zu individuell codierten Varianten der Codierstufe „Hoch“ nach ISO 14119. BISTABILES WIRKPRINZIP Der AZM 40 arbeitet nach dem bistabilen Wirkprinzip: Er behält bei einem Stromausfall die jeweils aktuelle Position bei. Das sorgt in jedem Betriebszustand der Maschine für einen sicheren Betrieb. Auch bei einem Spannungsausfall bleibt die Schutztür bei gefahrbringenden Nachlaufbewegungen weiter sicher zugehalten. Ein weiterer Vorteil des bistabilen Wirkprinzips ist der dauerhaft geringere Energieverbrauch, denn die Zuhaltung muss nur dann bestromt werden, wenn die Tür gesperrt oder entsperrt werden soll. Wie alle Sicherheitszuhaltungen der AZM-Serie lassen sich mehrere AZM 40 ohne Beeinträchtigung des Sicherheitsniveaus in Reihe schalten. Und auch an der Schutztür selbst ist ein hohes Maß an Transparenz gewährleistet: Der Betriebszustand der Sicherheitszuhaltung wird von LEDs angezeigt, die von drei Seiten sichtbar sind. Häufig dienen Zuhaltungen in erster Linie der Prozesssicherheit: In diesem Fall ist es nicht gewünscht, dass die Maschine zum Stillstand kommt, wenn ein Bediener – warum auch immer – bei laufendem Prozess die Schutztür öffnet. Vielmehr soll die Schutztür so lange sicher zugehalten werden, bis der jeweilige Prozess beendet ist. Deshalb kann der Anwender zwischen zwei Varianten des AZM 40 wählen. Beim AZM 40Z für Anwendungen mit Personenschutz (Zuhaltung überwacht) werden die Sicherheitsausgänge eingeschaltet, wenn die Schutztür geschlossen und die Zuhaltung gesperrt ist. Für Anwendungen, bei denen der Prozessschutz im Fokus steht, kann der AZM 40B mit überwachtem Betätiger eingesetzt werden. Bei dieser Variante werden die Sicherheitsausgänge bereits eingeschaltet, wenn die Schutztür geschlossen ist. Das Sperren der Zuhaltung ist dann nicht zwingend erforderlich. So tragen die Zuhaltungen von Schmersal auch zur Produktivität des Prozesses bei. Bild: Schmersal www.schmersal.com DAS BISTABILE WIRKPRINZIP GEWÄHRLEISTET IN JEDEM BETRIEBSZUSTAND DER MASCHINE EINEN SICHEREN BETRIEB UND SPART ENERGIE 98 DER KONSTRUKTEUR 11/2019

VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 12/2019 ERSCHEINUNGSTERMIN: 06.12.2019 • ANZEIGENSCHLUSS: 21.11.2019 01 02 03 01 Nicht nur effizient, leise und sicher, sondern auch intelligent: Luftfederbälge erschließen Vorteile in innovativen Luftfedersystemen, die in Siebanlagen Schwingungen optimal isolieren. Bild: Continental 04 DER DIREKTE WEG IM INTERNET www.DerKonstrukteur.de ALS E-PAPER www.engineering-news.net REDAKTION n.steinicke@vfmz.de WERBUNG sales@vfmz.de IN SOZIALEN NETZWERKEN www.Facebook.com/DerKonstrukteur www.twitter.com/derkonstrukteu 02 Welcher Greifer ist der richtige? Greifer sind ein oft unterschätzter, aber wichtiger Baustein in einem erfolgreichen Automatisierungssystem. Mit der Auswahl des richtigen Greifertyps lassen sich Leistung, Maschinenbetriebszeit und Sicherheit des Bedienpersonals optimieren. Bild: Destaco 03 Den Standard weiterentwickelt: Ein Spezialist für Antriebstechnik hat in die neue Baureihe seiner Freischaltkupplung seine jahrelange Erfahrung und die Erkenntnisse aus zahlreichen Versuchsreihen einfließen lassen. Dies kommt nicht nur den Maschinen in der Hochleistungsdisziplin ‚Streckblasen‘ zu Gute. Bild: Mayr 04 Leicht, leichter, am leichtesten: Ein Leichtbaulager mit Gehäuseteilen aus dem 3D-Drucker und integriertem Drahtwälzlager spart nahezu 90 % Gewicht im Vergleich zur Stahl-Variante. Bild: Franke (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) DER KONSTRUKTEUR 11/2019 99