Aufrufe
vor 7 Jahren

DER KONSTRUKTEUR 12/2016

DER KONSTRUKTEUR 12/2016

KLARTEXT WIE LEBEN SIE

KLARTEXT WIE LEBEN SIE MECHATRONIK? RENÉ ERDMANN Leiter drylin E Antriebstechnik, igus GmbH, Köln Dieses Thema ist ein besonders spannendes Feld für Igus. Das zeigt sich auch daran, dass wir gerade mit Igus Dryve erstmalig eine Motorsteuerung für elektrisch angetriebene Linearachsen vorgestellt haben. Damit verbinden wir eine äußerst einfach zu bedienende Browsersteuerung mit schmier- und wartungsfreien Linear- oder Rotationsachsen. Ohne komplizierte Einrichtung lassen sich die motorischen Linear- und Rotationsachsen mittels PC, Tablet oder Smartphone steuern. Die Daten sind zentral auf der Steuerung gespeichert, eine Internetverbindung ist nicht notwendig, was die Einbindung in die IT-Infrastruktur beim Kunden erleichtert und gleichzeitig das Ansprechverhalten verbessert. Mensch-Maschine- Kollaboration, Vernetzung, Symbiose – bei der Entwicklung hin zu einer intelligenten Produktion ist Zusammenarbeit gefragt. Das kann Mechatronik schon lange: hier verschwinden die Schnittstellen, verschmelzen unterschiedliche Technologien zu Lösungen aus einem Guss. Wie (er-) leben das Unternehmen aus den Bereichen Mechanik, Elektronik und IT? MECHATRONIK IST EIN BESONDERS SPANNENDES FELD FÜR UNS WIR GEWINNEN STEIGENDE ENTWICKLUNGS- MÖGLICHKEITEN SPECIAL RALF DIETRICH Leiter Produkt- und Marktentwicklung, Mitglied der Geschäftsleitung, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf Wir sehen bei E-T-A eine immer stärker werdende Relevanz in der Kombination von Elektronik und Mechanik. Dies ergibt sich vor allem durch die steigende Integration von Leistung, Intelligenz und Kommunikation in den elektronischen Bauteilen. So gewinnen wir steigende Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Produkte. Vor diesem Hintergrund gehen wir von einer immer stärkeren Verschmelzung der Technologien aus. Dabei ist seit langem die Verbindung von Mechanik und Elektronik bei uns fester Bestandteil der Produktentwicklung. Beispiel dafür sind Schutzschalter der Gerätereihe ESS für die Absicherung von DC 24 V in der Automatisierung. Hier verbinden wir Überwachungs- und Leistungselektronik mit einer mechanischen Bimetallbaugruppe. Dies kombiniert die Möglichkeiten der Elektronik mit der notwendigen Robustheit von Schaltmechanik und der Zuverlässigkeit von Bimetall-Schaltelementen. 52 DER KONSTRUKTEUR 12/2016

KLARTEXT DR. GEORG WÜNSCH Leiter Entwicklung, machineering GmbH & Co. KG, München Wir von Machineering erleben Mechatronik jeden Tag zusammen mit unseren Kunden. Unsere Software dient als Basis für die Erhaltung mechatronischer Lösungen, denn mit unserer Simulationslösung können Anlagen stetig weiterentwickelt und sofort getestet werden. Gesamte mechatronische Teams profitieren davon, dass IndustrialPhysics die Entwicklung von Maschinen über den gesamten Prozess hinweg begleitet und diesen somit noch effizienter gestaltet. Das Simulationsmodell als gemeinsame Kommunikationsplattform unterstützt Unternehmen dabei, konkurrenzfähig und flexibel zu bleiben. Die virtuelle Inbetriebnahme mithilfe des 3D-Modells verhindert kosten- und zeitintensive Nachbesserungen an der realen Maschine. Und seit wir verschiedene VR-/AR-Brillen an unsere Software angebunden haben, können unsere Kunden zudem Mechatronik noch in einer ganz anderen Dimension erleben. UNSERE SOFTWARE IST BASIS FÜR MECHA­ TRONISCHE LÖSUNGEN MODULARISIERUNG WIRD IM MASCHINEN­ BAU IMMER WICHTIGER DR. STEFFEN HAACK Mitglied des Vorstands mit Zuständigkeit für die Business Unit Industrial Applications und Koordination Vertrieb, Bosch Rexroth AG, Lohr am Main Unabhängig von der Antriebstechnologie wird Modularisierung im Maschinenbau immer wichtiger. Durch schaltschranklose Antriebstechnik, vordefinierte Software-Funktionen und virtuelle Inbetriebnahme von Steuerungen können Konzepte schneller realisiert werden. Zudem verlagern wir immer mehr Funktionen von Automations- und Antriebskomponenten in die Software. Das betrifft neben der Elektrik auch die intelligente Hydraulik, die sich in dezentral angelegte Strukturen einfügt. Auch die Kombination von Lineartechnik mit Elektrik, Sensorik und Software bringt immer mehr Vorteile. Das beginnt beim digitalen Engineering. Mit Auswahlhilfen und Auslegungs-Tools finden Konstrukteure die richtigen Komponenten und mechatronische Systeme. Die Daten fließen in Konstruktionsmodelle ein und ermöglichen die Simulation komplexer Maschinenbewegungen. Digitale Assistenten verkürzen zusätzlich die Inbetriebnahme von mechatronischen Linearachsen und Aktuatoren auf nur noch drei bis fünf Minuten. DER KONSTRUKTEUR 12/2016 53