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DER KONSTRUKTEUR 3/2021

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DER KONSTRUKTEUR 3/2021

KONSTRUKTIONSELEMENTE IN

KONSTRUKTIONSELEMENTE IN KONTAKT 01 PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Folientastaturen zählen zu den gängisten Schnittstellen der Mensch-Maschine- Kommunikation. Von ihrer Qualität und Funktionalität hängt maßgeblich der Erfolg der Anwendung ab. Im Trend liegen abgeschlossene und prüfbare Einheiten, die sich als Plug-and-play- Module in Geräte oder Anlagen einfügen lassen. Autor: Hendrik Bergau, Field Application Manager, Kundisch GmbH, Villingen-Schwenningen Die Kundisch GmbH hat sich mit ihren Folientastaturen auf die unterschiedlichsten Ausführungen in Form, Farbe, Haptik und Funktionsweise spezialisiert. Das Unternehmen aus Villingen-Schwenningen, das zur erfolgreichen Phoenix Mecano Gruppe gehört, bietet ein breites Anwendungsspektrum – vom einfachen Handgerät bis zu hochwertigen medizintechnischen und industriellen Apparaten in der Medizin- und Messtechnik, in der Automation, Elektromechanik und mechanischen Industrie. Dabei hat sich Kundisch auf die Herstellung von Folientastaturen auf Basis von hochwertigen kupferkaschierten Folien spezialisiert. Die Kupfer-Leiterbahnen werden veredelt, im Standard galvanisch versilbert oder für extreme Einsatzbereiche auch vergoldet. Die bei rauem Einsatz und harten Umgebungsbedingungen auftretende Silbermigration wird damit reduziert und bei vergoldeten Leiterbahnen komplett ausgeschlossen. Elektronische Bauelemente lassen sich prozesssicher über SMD-Bestückung mit anschließendem Lötprozess integrieren, was den Folientastaturen von Kundisch Vorteile im Hinblick auf Integrierbarkeit in Technik, Form und Design verschafft. „Kupfer hat den großen Vorteil, dass es durch geringe Leiterbahnwiderstände im Vergleich zu Silber einen wesentlich geringeren Schleifenwiderstand bietet. Ebenfalls besteht eine wesentlich bessere Bruchfestigkeit der Leiterbahnen“, erklärt Klaus Pfeffer, Projektmanager und Experte für Folientastaturen bei Kundisch. „Dadurch weisen Folientastaturen mit Kupfer eine hohe Lebensdauer und Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse auf – ein Vorteil, den unsere Kunden zu schätzen wissen.“ Die Folientastaturen mit Kupfer-Leiterbahnen sind aufgrund ihrer konstant reproduzierbaren Qualität und Belastbarkeit ideal für Anwendungen in Medizin, Messtechnik und bei schwierigen Umgebungsbedingungen geeignet. EDEL UND FUNKTIONAL Eine Folientastatur besteht aus unterschiedlichen Schichten und ist bedarfsgerecht aufgebaut – je nachdem, wie der Kunde die Integration und Haptik der Tasten wünscht. An vorderster Stelle und in direktem Kontakt zum Nutzer steht zunächst die Frontfolie, die optische und haptische Schnittstelle. Mit verschiedenen Drucktechniken und Prägeverfahren beschriftet und veredelt, trägt sie entscheidend zur Akzeptanz des Gerätes bei. Das Material ist Polyester oder Polycarbonat. Form, Farbe und Design sind flexibel und können als ergonomisch sinnvolle Flacheingabesysteme gestaltet werden. Die Bedruckung erfolgt unter Reinraumbedingungen und auf mehreren Fertigungslinien. Für die Herstellung sämtlicher Arten von Eingabeeinheiten verwendet Kundisch vornehmlich technischen Siebdruck. „Unter 30 DER KONSTRUKTEUR 2021/03 www.derkonstrukteur.de

KONSTRUKTIONSELEMENTE 02 01 Die Frontfolie ist ein kostengünstiges Mensch- Maschine-Interface, das hohen Anforderungen an Dichtigkeit und Beständigkeit gerecht wird 02 Glanztechnologie, Digitaldruck und Siebdruckverfahren: Die Tastaturen können ganz nach Kundenwünschen von kostenorientiert bis besonders hochwertig gestaltet werden 03 Taktile Rückmeldung und ein außerordentlich gutes Schaltverhalten machen die Profiline zum High-Class-Bedienelement 03 04 04 Durch den Einsatz von gedruckter Elektronik ist es möglich, RFID direkt in die Folientastaturen zu integrieren Reinraumbedingungen und mit neuester, hochspezialisierter Ausrüstung verfügen wir über mehrere Fertigungslinien, die flexibel und ohne Qualitätseinbußen jegliche Designvorlage auf die Folie drucken können“, erklärt Klaus Pfeffer. „Da die Folien rückseitig bedruckt werden, erreichen wir eine enorm hohe Kratzfestigkeit.“ Sollen indes Prototypen, Messemuster oder Kleinserien hergestellt oder aber individuelle Kundenwünsche auf die Frontfolie aufgebracht werden, setzen die Spezialisten auf Digitaldruck. „Fotos in hoher Qualität, verschiedene Farbverläufe und Grafiken lassen sich damit schnell und flexibel auf die Folien bringen“, so Pfeffer. FOLIENTASTATUREN SIND ENT- SCHEIDEND FÜR DIE AKZEPTANZ DES GERÄTES UND DER FUNKTIONALITÄT DER MENSCH- MASCHINE-KOMMUNIKATION Eine besonders hochwertige und edle Optik erzielt das Verfahren der Glanztechnologie, wo hochglänzende Folie partiell mit einem speziellen Strukturlack bedruckt und dabei mattiert wird. Um Tastenbereiche zur Verbesserung der Bedienung erfühlbar zu machen, werden die Folien geprägt. Das erwirkt zugleich dank der Membranwirkung eine taktile Rückmeldung der Bestätigungselemente, ist aber auch allein als Designelement zur Hervorhebung verwendbar. Die Warzenprägung mit 0,6 bis 0,8 mm Höhe wird beim Einbau von LEDs bevorzugt, die vergleichsweise flache Hochprägung mit 0,3 bis 0,5 mm kann in verschiedensten Konturen ausgeführt werden. Die Randprägung dient der Fingerführung bei gleichbleibendem Flächenniveau von Frontfolie und Tastfläche. Eine Blasenprägung mit 0,6 bis 1,4 mm Höhe erlaubt Durchmesser bis 17 mm. EINE LINIE FÜR HÖCHSTE ANFORDERUNGEN Eine Besonderheit unter den Folientastaturen von Kundisch ist die Profiline mit einer ganz eigenen, besonders hohen Prägungsart. Die Profiline ist die Premium-Variante unter den Tastaturen und zugleich die Antwort auf viele industrielle Anforderungen. Sie bietet hervorragende taktile Rückmeldung und außerordentlich gutes Schaltverhalten. Die Tastatur kann den unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht werden in Tastenform, Tastengröße und im Design. Ein Inlay aus einem speziellen Kunststoff, das über den Schaltelementen positioniert ist, macht das Interface stabil selbst gegen außergewöhnlich kraftvolle oder punktuelle Druckbelastungen. Die Profiline wird mit besonderen LEDs ausgestattet, wobei das Licht der LEDs durch die Schnappscheibe in das integrierte Acryl- Inlay scheint, was eine besonders homogene Ausleuchtung bewirkt. „Folientastaturen sind entscheidend für die Akzeptanz des gesamten Gerätes und der Funktionalität der Mensch-Maschine-Kommunikation“, betont Pfeffer. „Neben einer optionalen, interaktiven Bedienung mit Funktionsanzeigen und Symbolbeleuchtungen kommt es auch auf optische Effekte wie Glanztechnik, Beleuchtung und Prägung an, die einzelne Elemente hervorhebt und auch hier individuellen Vorgaben folgt.“ Auf Wunsch sind die Tastaturen mit Sonderfolien für Außenanwendungen ausgestattet oder für medizinische Bereiche antibakteriell oder antimikrobiell aufgewertet. Bilder: Kundisch GmbH & Co. KG www.kundisch.de www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2021/03 31