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DER KONSTRUKTEUR 3/2021

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DER KONSTRUKTEUR 3/2021

SPECIAL SPECIAL DIGITALE

SPECIAL SPECIAL DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG Was wäre, wenn man Roboter-Technik mit Autos kombiniert und ein Auto erschafft, was fast überall hingelangen kann, indem es läuft? Diese Frage stellt Euisun Chang, Vice Chairman der Hyundai Motor Group im Jahr 2011 an den damaligen Leiter eines Hyundai Büros im Silicon Valley, John Suh. Dieser ist heute Vice President & Founding Director der New Horizons Studio der Hyundai Motor Group. Während Suh damals zunächst über die Visionen lächelte, nahm er die Herausforderung vier Jahre später an. Damit war der Startschuss zu einem innovativen Konzeptfahrzeug und einer anspruchsvollen Konstruktionsaufgabe gefallen. Im Fokus: die Möglichkeiten der Robotik zur Demokratisierung der Mobilität und Software-Lösungen für digitale Produktentwicklung. Die Realisierung dieser futuristischen Idee spielt mit den Herausforderungen an die Produktentwicklung und bringt Ingenieure bewusst an ihre Grenzen. „Mobilität für mehr Menschen verfügbar zu machen – ich war der glückliche Adressat dieser Idee und ich bin froh, die Chance ergriffen zu haben”, sagt John Suh. WENN AUTOS LAUFEN LERNEN Welche Herausforderungen muss ein Auto erfüllen, damit es fahren und laufen kann? Das Konzeptfahrzeug Elevate des Automobilherstellers Hyundai zeigt, welche Möglichkeiten die digitale Produktentwicklung Konstrukteuren und Designern eröffnet. Autor: André Pechmann, Brand Marketing & Communications Manager Germany, Autodesk GmbH, München 3D-CAD/CAM-SOFTWARE ALS ONE AND ONLY SOLUTION Elevate ist aktuell ein Konzept. Ein geschlossenes Fortbewegungssystem der Klasse der „Ultimate Mobility Vehicles“ (UMV), das fährt und sich gleichzeitig wie ein Reptil – omnidirektional laufend – durch unwegsames Gelände bewegen oder steile Flächen erklimmen kann. – Ein Auto auf Beinen. Da Suh für die Realisierung der Idee weder das nötige Personal noch das passende Material zur Verfügung standen, entwickelte er gemeinsam mit Sundberg Ferar, einem Entwicklungsdienstleister und Designbüro im Silicon Valley, die Herangehensweise an das Projekt. Zur Orientierung dienten bereits existierende Fahrzeugkomponenten und andere vorliegende Bauteile. Das angestrebte Resultat sollte ein Fahrzeug werden, das einfach zu bedienen ist – wie ein Auto. Bei der Konzeption des UVMs entschied sich das Team für Autodesk Fusion 360 als one and only solution. Wesentlich für die Entscheidung waren folgende Eigenschaften: agile Cloud-Technologien für standortübergreifendes Arbeiten und das generative Design für den Entwurf von stärkeren, leichteren und vielseitigeren Komponenten als sie heute im Fahrzeugdesign zum Einsatz kommen. NEUE MATERIALIEN UND GEOMETRIEN Eine besondere Herausforderung für das Entwicklerteam, das an unterschiedlichen Standorten auf der ganzen Welt verteilt arbeitet, lag darin, neue Materialien und Geometrien zu entwerfen. In den Entwürfen mussten zudem Leichtbautechnologie und Kosteneffizienz kombiniert werden. Außerdem sollte natürlich ein Fokus auf die Ästhetik des Fahrzeugs gelegt werden. Bei dem Arrangement der Beine und der Anordnung der Gelenke, der Räder, des Chassis und der Form konnte Fusion 360 seine Stärken ausspielen und das Innovationspotenzial der Entwickler freisetzen. Die Modellierung in Fusion erfolgte auf der Grundlage, dass Chassis und Beine in die jeweils mit dem Einsatzbereich variierende Form des UMVs integriert werden sollten. Ästhetisch sollten die Beine als Kernstück der Ausstattung des UMVs sichtbar sein, ohne jedoch zu präsent zu wirken. Sie sollten sich als zusätzliche Komponente in die Gesamtästhetik des UMVs www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2021/03 33