ROBOTIK aber auch solche Stecker nicht mehr praktikabel. Hier werden die Leitungen teilweise über kleine Steckverbinder angeschlossen, wie man sie aus der Verbindung von Leiterplatten kennt. Auch für Datenleitungen gilt natürlich, dass sie möglichst kompakt sein müssen. Um gute Übertragungseigenschaften bei minimalen Abmessungen zu garantieren, ist eine möglichst niedrige Kapazität der Isolation wichtig. Ein bewährtes Material mit niedriger Dielektrizitätskonstante ist Polyethylen (PE). Um die Dielektrizitätskonstante von PE zusätzlich zu senken, wird es beim Extrusionsprozess aufgeschäumt, denn das Gas in den Blasen in der Isolation ist ein noch besserer Isolator als PE. Durch eine gute Abstimmung der Parameter Isolationsdicke und Gasmenge lässt sich eine dünne, platzoptimierte Leitung fertigen. Bei den Zuleitungen vom Schaltschrank geht der Trend eindeutig zu Fertigkonfektionen, wie sie Lapp in seinem Ölflex-Connect-Programm anbietet. Bei der Verlegung der Leitungen am oder im Roboter dominiert weiter Meterware zum Selbstverlegen. Doch auch hier gibt es in letzter Zeit vermehrt Anfragen nach Fertigkonfektionen. LICHT STATT STROM Ein Nischenprodukt sind in der Robotik immer noch Lichtwellenleiter. Bei Anwendungen, die sehr hohe Datenraten erfordern, können sie eine Alternative sein, wobei die Datenraten von Kupfer kabeln in der Praxis meist ausreichen. Interessant werden Lichtwellenleiter auch dann, wenn in der Nähe starke und impulsartige Ströme fließen. Dies kann die Datenübertragung auf elektrischen Leitungen stören und zu Ausfällen führen. Das ist zum Beispiel in der Nähe von Schweißrobotern der Fall. Die verbreitete Annahme, Lichtwellenleiter seien für bewegte Anwendungen nicht geeignet, stimmt so übrigens nicht. Sowohl Fasern aus Glas als auch aus Kunststoff können flexibel eingesetzt werden, wobei man natürlich die Mindestbiegeradien beachten muss. Bei kleinen Robotern kann das ein limitierender Faktor für den Einsatz von Glasfasern sein. Dann sind Kunststofffasern die bessere Wahl, wobei diese mit 100 MBit/s wiederum nicht schneller sind als Standard-Datenleitungen aus Kupfer, aber eben den Vorteil haben, unempfindlich gegen elektromagnetische Felder zu sein. ROBUSTHEIT WICHTIGER DENN JE Ob Datenübertragung mit Strom oder Licht: Die Anforderungen an die Robustheit von Leitungen und Steckern werden noch zunehmen, das gilt für Roboter-Anwendungen genauso wie in der Industrie insgesamt, denn Roboter kommen auf immer breiterer Front zum Einsatz. Lebensmittel werden zunehmend industriell verarbeitet und maschinell verpackt, und vermehrt kommen dabei auch Roboter zum Einsatz. Die Roboter einschließlich Verkabelung müssen natürlich häufigen Reinigungen mit aggressiven Reinigungsmitteln widerstehen, denn Hygiene hat in der Lebensmittelindustrie oberste Priorität. Für Leitungen und Steckverbinder heißt das, dass sie, neben den mechanischen Eigenschaften wie in allen Roboter-Anwendungen, auch eine besondere Robustheit mitbringen müssen. Bei so komplexen Anforderungen ist es mit Standardlösungen meist nicht getan. Hier ist intensive Beratung und Unterstützung beim Engineering durch den Hersteller gefragt. Bilder: Aufmacher zapp2photo /Fotolia.de ; Bilder 1 und 2 Lapp www.lappkabel.de www.DerKonstrukteur.de "ROBOTIK TREIBT UNS ALS KABELHERSTELLER IN UNSERER ENTWICKLUNG BESONDERS AN" Frank Rothermund, Market Manager Robotics, U.I. Lapp GmbH SPECIAL Roboter werden immer kompakter und arbeiten mit Menschen zusammen. Dafür müssen die Anbieter von Verbindungslösungen ihre Leitungen anpassen. Das stellt auch uns als Hersteller von Kabelund Verbindungslösungen vor neue Herausforderungen. Robust müssen Kabel auch künftig sein. Mehr Bedeutung fällt aber einer möglichst platz- und gewichtssparenden Bauweise zu. 02 02 Um die Isolation bei Datenleitungen zu verbessern, wird Isolationsmaterial beim Extrusionprozess aufgeschäumt 106 DER KONSTRUKTEUR 4/2017
ROBOTIK INTUITIV BEDIENBARER GREIFER FÜR ROBOTERARME www.onrobot.com Ein Zwei-Finger-Greifer für kollaborative Roboterarme ist der RG2-Gripper von On Robot. Er kann ohne Programmierkenntnisse installiert und intuitiv bedient werden. Er ähnelt einer Hand mit zwei Fingern und wird am Handgelenk des Roboterarms montiert. Mit einem speziellen Beschlag können auch zwei Greifer auf einen kollaborativen Roboterarm montiert werden. Dies wird u. a. in Maschinenfabriken angewandt, wo ein Roboter eine CNC-Maschine bestückt. Der Greifer kann so in derselben Bewegung ein fertiges Element aus der CNC-Maschine entfernen und ein neues hinzufügen. Sein Programm ist leicht zu justieren, sodass er auch für High-Mix-Low-Volume-Produktionen angewandt werden kann. Das Unternehmen wurde 2015 vom ehemaligen Universal-Robots-Mitarbeiter Bilge Jacob Christiansen und von Ebbe Overgaard Fuglsang im dänischen Robotik-Valley in Odense gegründet. In diesem Jahr soll alleine in Europa das bestehende Vertriebsnetz um 20 Partner erweitert werden. EMPFINDLICHE WERK- STÜCKE SICHER GREIFEN Menschen mit Antrieb S e i t 70 Jahren Zum Transport von Gütern mit sensibler Oberfläche hat Schmalz für seine Vakuum-Flächengreifsysteme FXP/FMP einen Schutzüberzug entwickelt. Damit lässt sich z. B. sehr dünnes Glas oder Werkstücke mit beschichteten oder polierten Oberflächen greifen, ohne sie zu zerkratzen. Auch in Reinräumen der Klassen 2 bis 6 kann das Greifsystem mit dem Schutzüberzug eingesetzt werden. Die integrierte Ventiltechnik der Flächengreifsysteme und der weiche, anpassungsfähige Dichtschaum mit kleinen Saugzellen ermöglichen eine schonende Handhabung von Werkstücken mit vielen Formen und Größen. Die Grundfläche des Greifers aus Schaum mit kleinen Vakuum-Kammern verteilt die Saugkraft gleichmäßig auf das zu hebende Teil. Verschmutzte Schutzüberzüge lassen sich durch eine trennbare Klebeverbindung einfach austauschen. Das definierte Lochbild der Gewebeschicht sorgt für Luftdurchlässigkeit. Dies sorgt für hohe Prozesssicherheit und angepassten Oberflächendruck. Seit 1947 wird unsere innovationskraft von Menschen getragen. Denn es sind die Bedürfnisse unserer Kunden und die ideen unserer Mitarbeiter, die uns antreiben – und auch industrie 4.0 in Bewegung setzen. Sie möchten die Menschen mit ideen, Mut und Antrieb gern persönlich treffen? Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe und auf der interpack 2017. Mehr auf www.Lenze.com www.schmalz.com
19073 04 APRIL 2017 AM PULS DER TEC
INHALT MENSCHEN UND MÄRKTE 03 Edit
TOM KRAUSE hat fünf Jahre lang bei
KONSTRUKTION 2025 AGILITÄT STEIGER
MENSCHEN UND MÄRKTE WHITEBOARD VER
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