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DER KONSTRUKTEUR 5/2017

DER KONSTRUKTEUR 5/2017

STANDPUNKT

STANDPUNKT LICHTWELLENLEITER – DAS NERVENSYSTEM DER DIGITALEN FABRIK? MENSCHEN UND MÄRKTE Intelligente Produktionsprozesse verheißen einen Quantensprung in der Profitabilität. Dazu muss jedoch alles mit allem vernetzt sein. So lassen sich vielfältige Maschinendaten erfassen, übertragen und in Cloud-basierten IT-Systemen auswerten. Dadurch können Probleme frühzeitig erkannt, Stillstandszeiten vermieden und die Kosten reduziert werden. Um die Informationsflut zu bewältigen, sind jedoch leistungsfähige Datenautobahnen erforderlich, die sozusagen das Nervensystem der digitalen Fabrik bilden. Da die Datenautobahnen aus heutiger Sicht nur auf Lichtwellenleitern (LWL) beruhen können, werden die Anlagenbetreiber die Infrastruktur ihrer Netzwerke nach und nach von Kupferkabeln auf LWL umstellen. Dadurch kommen auf die Kons trukteure von Maschinen neue Herausforderungen zu, die zugleich aber auch die Chance bieten, sich durch innovative Lösungen für die optische Datenübertragung vom Wettbewerb abzuheben. LWL eilt der Ruf voraus, dass sie nur schwer anzuschließen seien. Für Single- und Multimode-Fasern, die Datenraten von über 40 Gbit/s und Entfernungen von 100 km und mehr ermöglichen, trifft das sicherlich zu, auch wenn die Anschlusstechniken immer DIE FABRIK 4.0 BRAUCHT LEIS - TUNGSFÄHIGE DATENAUTOBAHNEN komfortabler geworden sind. Im Produktionsbereich geht es jedoch normalerweise um Distanzen von wenigen 100 m und Datenraten bis zu 1 Gbit/s. Deshalb können dort auch Polymere Optical Fiber (POF) und Hard Clad Silica (HCS) verwendet werden, bei denen lediglich das am Stecker überstehende Faserende abgeschnitten werden muss. Um Maschinendaten über eine LWL-Infrastruktur zu übertragen, sind aktive Netzkomponenten wie Feldbuskonverter und Ethernet-Switche erforderlich, die die optischen Signale in elektrische wandeln und umgekehrt. Diese Komponenten stellen ein Budget – Differenz aus Sendeleistung und Empfangsempfindlichkeit – zur Verfügung, mit dem die auf der jeweiligen LWL-Strecke vorhandene Dämpfung überbrückt werden kann. Die Dämpfung nimmt jedoch im Laufe der Zeit oft schleichend zu, etwa durch lockere Verbindungselemente, Staub und Schmutz oder mechanische Beanspruchung. Das ließ sich bisher nur mittels aufwändiger Messungen wie etwa der optischen Reflektometrie herausfinden. Denn Netzwerkmanagement- und Scada-Systeme können zwar den Status der aktiven Komponenten anzeigen, nicht aber den Zustand der einzelnen LWL- Strecken. Für diese Aufgabe gibt es mittlerweile Monitoring-Systeme wie „Fiber View“. Es besteht aus einer Hardware/Software-Kombination, die in die aktiven Netzkomponenten integriert wird und pro Port das Budget der jeweiligen LWL-Strecke permanent überwacht. Mit LEDs oder – bei Switchen – einer zusätzlichen Bedienoberfläche, auf die via Web-Interface zugegriffen werden kann, wird angezeigt, ob das Budget im grünen, gelben oder roten Bereich liegt. Dadurch können im Fall des Falles frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass die Kommunikation ausfällt. Damit Daten bis in die Cloud gesendet werden können, müssen Maschinen eine IP-basierte Datenkommunikation via Ethernet unterstützen. Optische Switche, die den oft rauen Umgebungsbedingungen im Feld standhalten, werden sowohl als Standalone-Geräte wie auch als Embedded-Ausführungen angeboten. Da unsere Switche auf modularen Hard- und Softwareplattformen beruhen, können maßgeschneiderte Lösungen innerhalb weniger Wochen entwickelt werden. Dadurch müssen sich die Konstrukteure nicht mehr um die Netzwerk-Funktionalität von Maschinen kümmern, sondern können sich voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. www.eks-engel.de RALPH ENGEL GESCHÄFTSFÜHRER DER EKS ENGEL GMBH & CO. KG, WENDEN 12 DER KONSTRUKTEUR 5/2017

RÜDIGER KNEVELS IST INTERNATIONALER GENERAL MANAGER BEI ROLLON KLÖCKNER & CO. BETEILIGT SICH AN START-UP BIG REP Rüdiger Knevels wurde zum General Manager Rollon International, Member of Board, berufen. Seine Position als Geschäftsführer der Düsseldorfer Rollon GmbH bleibt davon unberührt. Die italienische Rollon Group zählt zu den führenden Anbietern für Linear- und Teleskopführungen, Linearachsen und lineare Bewegungssysteme für die Industrieautomation. Mit der Position des General Managers ist die Verantwortung für alle Rollon-Niederlassungen außerhalb Italiens verbunden, also für die strategische und operative Ausrichtung des weltweiten Vertriebs. Außerdem ist Rüdiger Knevels als Member of Board eines von fünf Mitgliedern des Rollon-Vorstands, in dem alle strategischen Entscheidung hinsichtlich Investitionen und Akquisitionen besprochen und verabschiedet werden. Seit 2006 ist Knevels Geschäftsführer der deutschen Rollon GmbH. www.rollon.de SIEMENS ÜBERNIMMT MENTOR GRAPHICS Siemens hat die Übernahme der Mentor Graphics Corporation (Mentor), einem führenden Anbieter von Software für Electronic Design Automation (EDA), abgeschlossen. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Absicht, Kunden mit Konstruktionswerkzeugen für elektronische Systeme und integrierte Schaltkreise (IC) bedeutenden Mehrwert zu bieten. Mentor ist jetzt Teil des Geschäftsbereichs Product Lifecycle Management (PLM) Software. „Die gesamte Angebotspalette für EDA von Mentor ist ein integraler Bestandteil unserer Vision. Sie zielt darauf ab, unseren Kundenstamm zu vergrößern und das weltweit umfassendste Portfolio von Softwarelösungen für das digitale Unternehmen anzubieten“, sagt Tony Hemmelgarn, President und CEO von Siemens PLM Software. „Software-Werkzeuge wie Electrical & Wire Harness Design und Electronic Systems Design ergänzen unsere bestehenden Lösungen in idealer Weise. Darüber hinaus erweitern wir mit Werkzeugen für die Konstruktion, Prüfung, Tests und Herstellung integrierter Schaltkreise unser Angebot.“ www.siemens.com/plm Klöckner & Co. hat sich über die Venture Capital Tochter Klöckner.v an dem Technologie-Start-up Big Rep beteiligt. Durch eine Vorinvestition steigt Klöckner & Co. damit bereits vor Abschluss der laufenden internationalen Serie-B-Finanzierungsrunde der Big Rep GmbH in den Zukunftsmarkt der additiven Fertigung ein. Big Rep ist Entwickler und Hersteller des nach Herstellerangaben größten serienmäßig verfügbaren 3D-Druckers der Welt, sowie Berater für Anlagenlösungen der additiven Fertigung. Neben der finanziellen Beteiligung ist geplant, dass Klöckner & Co. zukünftig industrielle 3D-Drucker von Big Rep in seinem umfangreichen Standortnetzwerk in Europa und den USA einsetzt. Die Perspektiven für dieses Marktsegment sind vielversprechend: Bis 2020 wird eine jährliche Wachstumsrate von rund 20 % erwartet. Gisbert Rühl, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co. SE: „Mit unserer Strategie Klöckner & Co. 2020 setzen wir konsequent auf die Digitalisierung der Liefer- und Leistungskette sowie auf höher wertige Produkte & Dienstleistungen.“ www.bigrep.com H-CFK Bauteile Leicht, belastbar, rostfrei • Carbon-Zylinder aus H-CFK, bis zu 70% leichter und 50% energieeffizienter als Stahl-Zylinder • Runde Bauteile mit hochbelastbarerm Carbon-Metall-Verbund • Druckdichte Rohre und Stangen aus H-CFK www.haenchen.de