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DER KONSTRUKTEUR 7-8/2015

DER KONSTRUKTEUR 7-8/2015

MIT EXPERTEN IM DIALOG I

MIT EXPERTEN IM DIALOG I SERIE Servotechnik im Trend Die Servotechnik läuft der klassischen Hydraulik den Rang ab – das hört man immer wieder aus dem Bereich der Automatisierungstechnik, von Kunststoffspritzgussund Werkzeugmaschinen. Klar ist, Servoantriebe bieten ein gutes Regel verhalten sowie hohe Dynamik und Präzision. Aber welche Anforderungen stellen sie an die Antriebskomponenten und die Konstruktion? Wir sprachen mit Reinhard Wibbeling, dem Leiter Konstruktion/Forschung & Entwicklung bei KTR in Rheine. Herr Wibbeling, in Ihrer Abteilung Innovationsmanagement beschäftigen Sie sich mit Trends. Was beobachten Sie in diesem Zusammenhang bezüglich der Servotechnik? Dieser Trend hält schon lange an und kommt nicht überraschend. Der Maschinen- und Anlagenbau nimmt derzeit lediglich die nächste Stufe einer Entwicklung, die bereits vor Jahrzehnten mit zunehmender Automatisierung und der darauf einsetzenden Miniaturisierung und Diversifizierung von Antrieben begann – man denke etwa an Positionierantriebe. Hier waren Dynamik und Präzision zunächst die Treiber und sind es nach wie vor. Leichtbau, Leistungsdichte und Servicefreundlichkeit sind weitere Faktoren. Eines der dominierenden Zukunfts-Themen ist allerdings die Energieeffizienz. Für welche Branchen und Anwendungsbereiche gilt das? Überall dort, wo moderne Maschinen hochdynamisch, flexibel, präzise und intelligent arbeiten müssen. Ausgehend von Werkzeug- und Druckmaschinen kommt die Servotechnik heute in vielfältigen Anwendungen der Automatisierungs- und Handhabungstechnik zum Einsatz und ist in einigen Branchen bereits die Schlüsseltechnologie. Inzwischen sind geregelte Antriebe in nahezu allen Bereichen des Maschinenbaus vertreten – selbst in der Hydraulik. guten Ruf erarbeitet und das Vertrauen der Kunden gewonnen. Inzwischen werden wir frühzeitig in Entwicklungsprojekte einbezogen. Um dem gerecht zu werden, haben wir unsere Unternehmensstruktur umgestellt und unter anderem ein Innovationsmanagement im Haus implementiert. Überdies investieren wir viel in Forschung und Entwicklung. Erst jüngst haben wir unser neues F&E-Zentrum in Rheine eröffnet. Worauf sollte der Konstrukteur bei der Auslegung seiner Servo-Applikation besonders achten? Zunächst einmal muss er die Kräfte und Drehmomente ermitteln, die aufgrund der Dynamik der Antriebe auftreten. Dann die Anforderungen an die Antriebskomponenten definieren und geeignete Produkte auswählen. Wichtig ist, dass die ausgewählten Komponenten ausreichend dimensioniert und spielfrei sind. Vor allem aber muss er darauf achten, dass er sich für Produkte entscheidet, die auch für die Servotechnik geeignet sind. www.ktr.com Welche besonderen Anforderungen stellt die Servotechnik an die Antriebskomponenten? Die hohe Dynamik der Antriebe und regelungstechnischen Vorgabe erfordern spielfreie Komponenten mit angepasster Drehsteifigkeit, einer hohen Festigkeit und einem geringen Massenträgheitsmoment. Zudem werden Servoantriebe immer leistungsstärker und bauen dabei immer kompakter. Hier sind Komponenten mit einer hohen Leistungsdichte gefordert. Und da die Bauräume auch immer kleiner werden, muss sichergestellt werden, dass die Maschinen und Anlagen zugänglich für Wartungsarbeiten sind. Das erfordert eine hohe Servicefreundlichkeit der Antriebskomponenten. Wie begegnen Sie dem? Bereits seit den 1980er Jahren entwickeln wir Antriebskomponenten für die Servotechnik. Über die Jahre haben wir uns einen Reinhard Wibbeling, Leiter Konstruktion/Forschung & Entwicklung bei KTR in Rheine und Redakteurin Martina Bopp 34 Der Konstrukteur 7-8/2015

VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 9/2015 ERSCHEINUNGSTERMIN: 04. 09. 2015 • ANZEIGENSCHLUSS: 20. 08. 2015 01 02 03 04 01 Flanschlager im harten Einsatz in Blocksteinsägen Der Einsatz in Baumaschinen stellt Gehäuselager vor extreme Herausforderungen: Staub und Dreck, hohe Temperaturschwankungen und nicht zuletzt Stöße und Vibrationen sind an der Tagesordnung. Bild: mhp/fotolia.com 02 Dynamik in der Abfüll- und Verschließmaschinenindustrie Kompakte Linearmotoren sorgen in vollautomatischen Füll- und Verschließmaschinen für pharmazeutische und kosmetische Produkte für Produktivität, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. NTI, Spreitenbach (CH) Der direkte Weg im Internet: www.DerKonstrukteur.de als E-Paper: www.engineering-news.net Redaktion: m.doeppert@vfmz.de Werbung: a.zepig@vfmz.de in sozialen Netzwerken: www.Facebook.com/DerKonstrukteur www.twitter.com/derkonstrukteu 03 Alu-Gewindespindeln im Antrieb einer Bustür Leichtbauwerkstoffe sind heute eine wesentliche Triebkraft für Innovationen in vielen Branchen. Mechanische Antriebskomponenten wie Gewindespindeln aus Aluminium sind hier ein gutes Beispiel. Eichenberger, Burg (CH) 04 Messwerte berührungslos übertragen Wo Werkstückträger in Bewegung sind und es wie in Bearbeitungszentren buchstäblich um bis zu 360° rund geht, ist die Datenübertragung eine Herausforderung. Induktive Kopplersysteme übertragen nicht nur digitalisierte Daten über einen Luftspalt, sondern auch Signale und Energie. Bild: Balluff, Neuhausen (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten) Der Konstrukteur 7-8/2015 35