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DER KONSTRUKTEUR 7-8/2017

DER KONSTRUKTEUR 7-8/2017

ANTRIEBSTECHNIK PRODUKTE

ANTRIEBSTECHNIK PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TRADITION TRIFFT MECHATRONIK Traditionelle Fischverarbeitung prägt heute immer noch vielerorts die norwegische Kulturlandschaft. Längst aber haben moderne Fischverarbeitungsbetriebe das Gros der Fischproduktion übernommen – unter anderem ausgerüstet mit hoch effizienter mechatronischer Antriebstechnik. Autor: Gunthart Mau, SEW-Eurodrive, Bruchsal Das Seafood-Unternehmen Lofotprodukt AS wurde 1994 in Leknes auf den Lofoten gegründet. Diese vorgelagerte Inselgruppe in Nordnorwegen hat eine lange Fischereitradition mit qualitativ hochwertigen Produkten. Sie ist die Heimat der weltweit größten und traditionsreichsten Kabeljaufischerei. Der oft bemühte Spruch "Arbeiten wo andere Urlaub machen" trifft auf die Mitarbeiter von Lofotprodukt ganz sicher zu. Denn mit ihrer grandiosen Felslandschaft und der einzigartigen Mitternachtssonne sind die Lofoten für viele Naturfreunde, Wanderer und Kletterer ein bevorzugtes Reiseziel, wegen ihres Fischreichtums zudem ein Paradies für Angler. Im letzten Jahrzehnt erlebte das Unternehmen ein sehr starkes Wachstum. Lofotprodukt hat aktuell ca. 130 Mitarbeiter. Der Umsatz stieg von knapp 35 Millionen NOK im Jahr 2001 auf aktuell 380 Millionen NOK – das entspricht 41 Millionen Euro. 2012 wurde ein neues, hochmodernes Werk fertiggestellt. An diesem Projekt waren viele Unternehmen beteiligt. Den größten Teil der Leistungen erbrachten der Generaluntenehmer Dynatec, der auch die Förderbänder lieferte, Maschinenbauer Holmek Palletering – 32 DER KONSTRUKTEUR 7-8/2017

ANTRIEBSTECHNIK www.DerKonstrukteur.de "DIE MECHATRONISCHEN ANTRIEBE ERFÜLLEN DIE HYGIENEANFORDE- RUNGEN DER FISCHVER- ARBEITUNG" 01 Cathrine Brich, Marketing-Koordinatorin, SEW-Eurodrive AS 02 verantwortlich für die Steuerung und Montage der gesamten Förderanlage – sowie SEW- Eurodrive Norwegen als Lieferant der Antriebstechnik. ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBSTECHNIK 01 Insgesamt waren 52 Kunststoff- Kettenförderbänder mit Antrieben zu installieren 02 Den größten Teil der Leistungen erbrachte der Generalunternehmer Dynatec, der auch die Förderbänder lieferte Für das neue Werk investierte man in großem Stil in modernste Förder- und Antriebstechnik. Insgesamt waren 52 Kunststoff-Kettenförderbänder mit 52 Motoren zu installieren. Sie werden durch das mechatronische Antriebssystem Movigear von SEW- Eurodrive angetrieben und gesteuert. Ursprünglich war geplant, zentrale Antriebstechnik zu verwenden. Für diese konventionelle Lösung – Motoren an den Förderbändern und separate Frequenzumrichter in DIE MECHATRONISCHEN ANTRIEBE ERZEUGEN ANLAUFMOMENTE BIS ZU 400 % Schaltschränken – hätte man vier oder fünf Schränke benötigt. Nach umfassender Beratung durch SEW-Eurodrive entschied sich der Maschinenbauer Holmek Palletering für das dezentrale, mechatronische Antriebssystem Movigear. Movigear besteht aus einem Synchronmotor mit Getriebe und Frequenzumrichter in einer Baueinheit und erfüllt die Anforderungen der Energieeffizienzklasse IE4. Durch die optimierten Komponenten spart man regelmäßig bis zu 50 % Energie gegenüber einer herkömmlichen Lösung. Ein Teil der Einsparungen resultiert aus dem extrem hohen Anlaufmoment. Während viele herkömmliche Antriebe ein Anlaufmoment von 150 % haben, Der norwegische Seafood-Produzent Lofotprodukt setzt in seinem Werk auf intelligente und energieeffiziente Fördertechnik. Früher wurde ein großer Teil des internen Transports bei der Lachsproduktion noch manuell bewerkstelligt. Heute hilft das mechatronische Antriebssystem Movigear von SEW- Eurodrive bei der Arbeit. Doch nicht nur das: Es erfüllt höchste Hygieneanforderungen und ist zudem sehr energieeffizient. "ETWAS BESSERES ALS MECHATRONISCHE ANTRIEBE KANN UNS MASCHINENBAUERN GAR NICHT PASSIEREN" Helge Eiken, Geschäftsführer, Holmek Palletering AS Mit dem mechatronischen Antriebssystem Movigear brauchten wir im Projekt beim Seafood-Unternehmen Lofotprodukt AS nur noch ein Drittel der Installationszeit. Zudem konnten wir mit diesen Antrieben bis zu 50 % Energie gegenüber einer herkömmlichen Lösung einsparen. Das sind alles Faktoren, die sich positiv auf die Amortisationszeit auswirken. www.DerKonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 7-8/2017 33