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DER KONSTRUKTEUR 9/2015

DER KONSTRUKTEUR 9/2015

KONSTRUKTIONSELEMENTE

KONSTRUKTIONSELEMENTE Intelligent geschmiert Spezielles Compound löst Schmierungsprobleme in Wälzlagern Für eine hohe Lebensdauer von Wälzlagern ist die Schmierung entscheidend. Öl- und Fettschmierungen stoßen mitunter an ihre Grenzen. Ein Wälzlagerhersteller hat eine neuartige Schmierung entwickelt, die in Anwendungen mit geringen bis mittleren Drehzahlen herkömmliche Schmierungsprobleme lösen soll. Der Ausfall eines Wälzlagers kann eine ganze Maschine zum Stehen bringen. Die Ursache für Lagerschäden liegt sehr häufig in Schmierungsproblemen. Daher hat der Wälzlagerhersteller Koyo ein spezielles Compound entwickelt, das diese lösen soll: Solid Lubrication. Aufbau Solid Lubrication ist ein Compound, bestehend aus einem speziell entwickelten Polyethylen, synthetischem Öl und Additiven. 70 % Öl werden in einem speziellen Mischverfahren mit 30 % PE und wenigen Additiven vermengt. Die Mischung kann anschließend mithilfe einer Spritzgussmaschine und einem entsprechenden Werkzeug in die freien Hohlräume eines Lagers gefüllt werden. Solid Lubrication besitzt eine offene, poröse Gelstruktur, die ständig Öl abgeben bzw. aufnehmen kann. Funktionsweise und Vorteile Bei der herkömmlichen Schmierung mit Fett wird dieses durch die normale Wälzbewegung in die freien Hohlräume gedrängt und fehlt dann unter Umständen an den Stellen, wo es dringend benötigt wird. Solid Lubrication füllt im Gegensatz dazu nahezu alle Hohlräume und gewährleistet dadurch eine permanente Zwangsschmierung. Das Compound enthält ca. dreimal mehr Öl als ein Fett aufnehmen kann. Solid Lubrication kann die Effizienz eines Lagers deutlich beeinflussen. Dies trifft besonders bei Anwendungen mit Schwenkbewegungen und hohen Lasten in Verbindung mit geringen bis mittleren Drehzahlen zu. In einigen Anwendungen wurde eine bis zu zehnmal höhere Lagerlebensdauer im Vergleich zu einer Fettschmierung erreicht. Die Wartungsinter valle sind höher, die Ausfallzeiten geringer als bei herkömmlichen Schmierungen. Gerade bei schwer zugänglichen Lagerungen führt das zu einer Verringerung des Wartungsaufwands. Eine aufwändige Zuführung des Schmierstoffs kann überflüssig werden. Einsatzmöglichkeiten Bei Anwendungen in denen Schmierprobleme mit Schwenkbewegungen oder hohe Lasten mit geringen bis mittleren Drehzahlen vorliegen, kann Koyo Solid Lubrication eine sinnvolle Lösung sein. Eine weitere große Einsatzmöglichkeit sind wartungsfreie Wälzlagerlösungen. In einigen Fällen kann Koyo Solid Lubrication die Funktionen von anderen Lagerkomponenten übernehmen, wie z. B. die Nadelhalterung in einem vollrolligen Rollensatz anstelle Koyo-Solid-Lubrication-Wälzlager sind in Serienproduktion seit 2006. Die Schmiertechnologie wurde anfänglich an Nadel- einer Montagehülse als Transporthalterung. und Zylinderollenlagern für Anwendungen im Textilmaschinenbereich entwickelt. Die Solid-Lubrication-Technologie kann jedoch für viele weitere Lagerbauformen bis ca. 250 mm Außendurchmesser verwendet werden. Aufgrund der geringeren Drehzahlgrenze werden Solid-Lubrication-Lösungen meistens als vollrollige Version ausgeführt. Unter gewissen Voraussetzungen können sogar vollrollige Rollensätze verspritzt werden. Diese können dann vormontiert, lebensdauergeschmiert und ohne auf ­ wendige Montagehülsen transportiert und einfach montiert werden. Als weitere Einsatzmöglichkeit wurden wartungsfreie Axiallager für Maschinen im Lebensmittelbereich konzipiert. Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, wurden Polyamid-Kerne verwendet, die mit Solid Lubrication umspritzt wurden. Diese sind dann für Maschinen im Lebensmittelbereich zugelassen, da in diesem Fall das Öl im Solid Lubrication eine NSF-H1- Zulassung besitzt. Weitere mögliche Anwendungsfelder sind: Textil- und Druckmaschinenmaschinen wie z. B. Webmaschinen mit ihren vielseitigen Schwenkbewegungen. n Achsen im Automobilbau, Agrar- oder Baumaschinenbereich – Achsschenkel und Gelenkverbindungen. n Hebel und Schwenkarme im Automobilbereich und Agrar- oder Baumaschinenbereich wie Bremshebel, Lenkung oder Radaufhängungen. n Verpackungsmaschinen im Lebensmittelbereich oder Streckblasvorrichtungen. n Führungsrollen in Hubgerüsten wie z. B. in Gabelstaplern. n Alle möglichen Arten von Stütz- und Kurvenrollen die wartungsfrei ausgelegt werden sollen. Der Temperaturbereich liegt zwischen -40 und 85 °C für die Anwendung. Kurzzeitige Spitzen bis 100 °C können toleriert werden. Die statische und dynamische Tragzahl des Lagers bleiben nach dem Auftrag von Solid Lubrication unverändert. www.koyo.de 22 Der Konstrukteur 9/2015

KONSTRUKTIONSELEMENTE Belastbare und formstabile Sphäroguss-Kupplung Die Flender-N-Bipex von Siemens ist eine elastische Klauenkupplung mit optimierter Nockengeometrie und neu entwickelten Elastomeren als Werkstoffe für verbesserte Standzeiten. Verfügbar ist die aus Sphäroguss hergestellte Kupplung in zehn Baugrößen. Im Vergleich zu bisherigen Lösungen hat der Hersteller das Drehmoment um 10 bis 20 % erhöht. Die Elastomere sind in drei Shore-Härten erhältlich. Sie erlauben einen Einsatz im Temperaturbereich von -50 bis +100 °C und zeichnen sich durch hohe Druckbelastbarkeit, Abriebresistenz, Formstabilität und Verformungswilligkeit aus. Durch das angewandte Gießverfahren erhöhen sich die Freiheitsgrade für die Formgebung der Nocken. Somit ist es möglich, die Kontur so zu gestalten, dass die Flächen der Lastflanken optimal tragen. Dadurch ergibt sich eine Verschleißminimierung bei Leistungserhöhung. Die Kupplungen eignen sich für Applikationen mit Hydraulik und mit Getriebemotoren im Maschinenbau und in der Chemie-, Umwelt- und Stahlindustrie. www.siemens.de Dichtungen: Neuer Werkstoff für Pharmaindustrie und Medizintechnik Für die hochsensiblen Produktionsprozesse in der Pharmaindustrie, Biotechnologie und Medizintechnik hat der Dichtungshersteller C. Otto Gehrckens den EPDM- Compound AP 306 entwickelt. Der Werkstoff aus der Serie COG Hygienicseal verfügt über die wichtigsten Zulassungen für die Anwendungen in den anspruchsvollen Branchen. Neben der Unbedenklichkeitsprüfung gemäß FDA 21. CFR 177.2600 besitzt der AP 306 die Freigabe nach USP-Klasse VI im Chapter 88 bis +121 °C und Chapter 87. Auch den Test auf Zytotoxizität (nach ISO 10993-5:2009) hat der Compound bestanden. Die niedrigen Migrationswerte dieses EPDM-Compounds sind vor allem in Anwendungen gefordert, wo das Risiko einer Kontamination mit den abzudichtenden Medien besteht, z. B. bei der Zellkultivierung oder Insulinproduktion. Darüber hinaus beweist der Werkstoff eine hohe Widerstandsfähigkeit im Kontakt mit CIP- und SIP-Medien und ist zudem in Anwendungen mit WFI-Wasser geeignet. Der Einsatztemperaturbereich von -40 bis +150 °C macht den Werkstoff zur flexiblen Größe für die besonderen Anforderungen im Produktionsprozess. www.cog.de Augmented-Reality-App zeigt Kupplungen in neuer Dimension Mithilfe der neuen App der R+W Antriebselemente GmbH erscheint die Produktpalette in einer ganz neuen Dimension. Aufgrund der Augmented-Reality-Technologie verschmelzen hierbei die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt. Jede Produktabbildung in der Broschüre des Kupplungsherstellers ist mit zusätzlichen Informationen hinterlegt. Mithilfe eines Smartphones oder Tablet-PCs lassen sich diese in einer erweiterten Realität betrachten. Die App erkennt dabei die Produktabbildung als Scanvorlage und stellt die „Augmented- Reality-Inhalte dar. 3D-Modelle, Animationen, Videos und weitere Informationen warten so darauf, entdeckt zu werden. Die kostenlos verfügbare App ist über den Apple Store oder den Google Play Store erhältlich und für alle iOS-Geräte ab Version 7.0 oder für Android ab Version 4.1 geeignet. www.rw-kupplungen.de VLT® Midi Drive FC 280 Passt sich Ihrer Anwendung an flexibel, kommunikativ, benutzerfreundlich So wandlungsfähig wie ein Chamäleon dank seiner Eigenschaften wie: • Regelalgorithmus für Asynchron- und PM-Motoren • 5 Feldbus-Schnittstellen • Integrierte Sicherheitsfunktion, zweikanaliger STO, SIL 2, PLd Neu für den Leistungsbereich 0,37 - 22 kW Besuchen Sie uns auf der interlift 2015 in Halle 2, Stand 2238 sowie auf der BrauBeviale 2015 in Halle 7, Stand 431 Weitere Informationen finden Sie unter: www.danfoss.de/midi Danfoss GmbH Tel. +49 69 8902-0, E-mail: vlt@danfoss.de