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DER KONSTRUKTEUR 9/2017

DER KONSTRUKTEUR 9/2017

SPECIAL

SPECIAL WERKZEUGMASCHINEN SPECIAL

WERKZEUGMASCHINEN Mitunter sind es einfache Lösungen, die großen Nutzen stiften: Ingenieure von Droop+Rein setzen in den Fräsköpfen ihrer Portal-Bearbeitungszentren IO-Link-Speichermodule von Balluff als Datenspeicher ein. Bei einem Maschinenwechsel oder einer Inspektion im Werk führen die Aggregate neben diversen Typinformationen auch aktuelle und historische Betriebsdaten stets auslesbar mit sich. Für die zuverlässige und störungsfreie bidirektionale Datenübertragung zwischen Fräskopfaggregat und Steuerung ist lediglich der zusätzliche Anschluss einer einzigen Standardleitung im Systemring der Fräskopfschnittstelle erforderlich. Einmal mehr erweist sich IO-Link als Schlüsseltechnologie für leistungsfähige und platzsparende Industrie-4.0-Konzepte. DER DATENRUCKSACK Mehr Daten sind gefragt – überall. Jede Komponente soll Informationen über sich selbst und ihren Betrieb mitbringen. Ein IO-Link- Speicherchip fungiert als Datenrucksack und ermöglicht die bidirektionale Kommunikation mit der Steuerung. Er lässt sich mit nur einem zusätzlichen Kabel ganz einfach installieren. Das nutzt ein Hersteller von Präzisions-Werkzeugmaschinen an seinen Fräsköpfen, um den Maschinenbetreibern ganz einfach Transparenz zu bieten. Autor: Wolfgang Zosel, freier Fachjournalist, Reutlingen DATENAUSTAUSCH MIT DER PROZESSEBENE Wer Industrie-4.0-Konzepte konsequent in die Praxis umsetzt, kommt spätestens auf Prozessebene nicht an IO-Link vorbei. Die digitale Schnittstelle ist eine feldbusunabhängige, herstellerübergreifende und nach IEC 61131-9 international zertifizierte Punkt-zu-Punkt-Verbindung unterhalb der Busebene. Damit ein Anlagenbediener jederzeit im Bilde ist, was auf Feldebene Sache ist und die Steuerung intelligent arbeiten kann, ist diese ständig auf aktuelle Informationen über den Status der Aktoren, Sensoren und Werkzeuge angewiesen. Die bidirektionale Schnittstelle IO-Link trägt ganz wesentlich dazu bei, dass der Datenaustausch von und zur Prozessebene unkompliziert, transparent und absolut zuverlässig funktioniert. Sensoren und Aktoren werden mit einem einfachen Dreidrahtkabel und Steckverbinder über einen IO-Link-Master mit der Bus- oder Steuerungsebene verbunden. IO-Link steht im Maschinen- und Anlagenbau für schlanke, zeit- und kostensparende Konzepte – mit positiven Auswirkungen auf Installation, Parametrierung und Diagnose. FLEXIBILITÄT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT Die Starrag Group mit Hauptsitz in der Schweiz ist einer der führenden Hersteller von Präzisions-Werkzeugmaschinen zum Fräsen, Drehen, Bohren und Schleifen von Werkstücken aus Metall, Verbundwerkstoffen und Keramik und beschäftigt weltweit rund 1 700 Mitarbeiter. Die zur Starrag-Gruppe gehörende Dörries Scharmann Technologie GmbH ist unter dem Namen Droop+Rein für große 5-Achs-Portal-Bearbeitungszentren bekannt. Die Droop+Rein Maschinen aus Bielefeld bearbeiten Werkstücke für die Flugzeug-, Schiffs-, Fahrzeugund Schwermaschinenindustrie. Die nach dem Baukastenprinzip aufgebauten Bearbeitungszentren werden je nach Kundenwunsch mit unterschiedlichen Maschinenkomponenten, Steuerungen und Fräsaggregaten ausgeliefert. Die große Zahl automatisch auswechselbarer Fräsköpfe erhöht die Flexibilität im Anwendungsbereich, Wirtschaftlichkeit und Präzision spielen seit jeher eine große Rolle. Bereits seit einigen Jahren sind in den Anlagen der Starrag Group Balluff-RFID-Systeme u. a. bei der Werkzeugverwaltung und auch IO-Link-Lösungen von Balluff im Einsatz. Um die Effizienz, Flexibilität und Wartungsfreundlichkeit ihrer DER KONSTRUKTEUR 9/2017 55