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DER KONSTRUKTEUR 03/2023

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DER KONSTRUKTEUR 03/2023

KLARTEXT WOHER KOMMT DIE

KLARTEXT WOHER KOMMT DIE „SMARTNESS“? RALF PETERSEN Engineering Manager Industrial European Technology Center, NSK Deutschland GmbH Ein Lager und ein Sensor machen noch kein smartes Wälzlager. Die „Smartness“ steckt in der Software, die das Signal der Sensorik richtig deutet – zum Beispiel als Warnung vor einem bevorstehenden Defekt oder Ausfall. Diese Kombination von Lager, Sensor und smarter Software bewährt sich bereits in kritischen Applikationen u. a. der Bahntechnik (Radsatzlager) und der Windkrafttechnik. In Zukunft wird es immer weitere Anwendungen geben – nicht nur bei Wälzlagern. Auch Lineartechnikkomponenten wie Kugelgewindetriebe werden ihren Verschleiß erfassen und anzeigen, und herstellerübergreifende Condition-Monitoring-Software wie z. B. Acousnavi wird die Auswertung übernehmen. So entstehen smarte Antriebselemente, die einen hohen Nutzen für den Anwender der Maschine bieten. Immer mehr Maschinen und Anlagen werden mit intelligenten Komponenten ausgestattet. Aber was genau macht ein Bauteil zur smarten Lösung? Wir haben Experten aus verschiedenen Unternehmen und Branchen nach ihrer Meinung befragt. BEI SMARTEN ANTRIEBS- KOMPONENTEN STECKT DIE ´SMARTNESS´ IN DER SOFTWARE EINE EINFACHE HANDHABUNG UND HOHE FLEXIBILITÄT SIND SMART SPECIAL BERND KEES Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik, Mauerstetten Komponenten wie unsere Sicherheitsbremsen sind für mich smart, wenn sie nicht nur Marktanforderungen wie Energiesparen, einfache Integrierbarkeit oder intelligentes Monitoring erfüllen, sondern auch in der Praxis einfach zu handhaben sind. Zum Beispiel schafft unser neuer Standardbaukasten für Servobremsen ein hohes Maß an Flexibilität für die verschiedenen Einbausituationen. Für Anwender bedeutet das einen leichten und unkomplizierten Zugang zu den Bremsen sowie einen schnellen Gesamtüberblick über die einzelnen Lösungen. Wir liefern auch den Zugang zu den für die Auslegung und die Auswahl notwendigen Daten wie z. B. die Definition der Bremsmomente, Schaltzeiten, Massenträgheiten, Reibarbeiten bei Notstopp, die Anzahl zulässiger Notstopps bei verschiedenen Anwendungsbedingungen oder auch Informationen zur geometrischen Anbindung. Das sorgt für gute Orientierung. 38 DER KONSTRUKTEUR 2023/03

KLARTEXT RICHARD HABERING Leiter des Geschäftsbereichs Smart Plastics, Igus GmbH, Köln Wenn ein technisches Produkt elektronisch mit dem Kunden kommuniziert, ist es aus meiner Sicht „smart“. Wie intelligent es ist und welchen Nutzen der Kunde dadurch hat, ist zunächst nebensächlich. Entscheidend ist, dass es einen Nutzen gibt. Ein Bauteil allein macht jedoch noch keine smarte Lösung. Es bedarf ein ganzes System aus verschiedenen Komponenten, die zusammen eine smarte Lösung ergeben – wie unsere Smart Plastics. Dabei handelt es sich um Energiekettensysteme, Leitungen und Gleitlager, die mit Sensorik ausgestattet werden, um eine Zustandsüberwachung und vorausschauende Wartung zu ermöglichen. Kunden können dadurch Wartungseinsätze planen, ungeplante Stillstandzeiten reduzieren sowie die Produktlebensdauer erheblich verlängern. Gleichzeitig sparen sie Instandhaltungskosten und profitieren von einer Lösung, die auch in bereits bestehende Systeme integriert werden kann. Unser Ziel: Komplexe Automatisierungslösungen so einfach wie möglich Industrie 4.0-fähig zu machen. KOMMUNIZIERT EIN TECHNISCHES PRODUKT MIT DEM ANWENDER AUF ELEKTRONISCHEM WEGE, IST ES SMART HEUTZUTAGE ERFASSEN WIR AUCH METADATEN NICO MÜLLER Produktmanager, Jumo GmbH & Co. KG, Fulda Um zu verstehen, woher die „Smartness“ in der heutigen Maschinen- und Anlagentechnik kommt, muss begriffen werden, dass in Vergangenheit Maschinen, Anlagen und deren Sensorik analog waren. Heutzutage erfassen wir nicht nur den eigentlichen Messwert, sondern auch Metadaten, die uns ein tieferes Verständnis der Geräte-Performance und -Integrität liefern. Diese Metadaten können u. a. den Gerätestatus, den Zeitstempel, die Konfiguration, die Grenz- und Mittelwerte sowie die Laufzeit des Sensors umfassen. Durch die Steigerung der Informationsmenge und deren Qualität kann die Effizienz von Systemen wie SPS oder Prozessleitsystemen enorm erhöht werden, wodurch sich Vorteile im Bereich Inbetriebnahme, Wartung und Service ergeben. Erst die Kombination aus Sensor und Automatisierungsgerät sowie der softwaregestützten Auswertung ermöglicht ein durchgängig smartes Konzept. Das können wir mit Jumo-Produkten, die auf allen Ebenen aufeinander abgestimmt sind, dem Anwender liefern – und somit für ihn einen Mehrwert schaffen. www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2023/03 39