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DER KONSTRUKTEUR 03/2025

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DER KONSTRUKTEUR 03/2025

TITELSTORYKONSTRUKTIONSELEMENTEBEWEGLICHER MASCHINENSCHUTZFALTENBÄLGE MEISTERN HÖCHSTEANFORDERUNGENPRODUKTE UND ANWENDUNGENDietmar Loster, Leiter Konstruktion Schutzsysteme,Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH, Seligenstadt12 DER KONSTRUKTEUR 2025/03 www.derkonstrukteur.de

KONSTRUKTIONSELEMENTEKein Faltenbalg kommt von der Stange, verspricht Hema,ein führender Hersteller von Schutzsystemen. Da keineMaschinengeometrie der anderen gleicht und jede Applikationunterschiedliche Schutzanforderungen stellt,werden Faltenbälge stets individuell auf die jeweilige Anlageund ihre Geometrie ausgelegt. Ganz entscheidend für dieLeistung ist dabei die richtige Materialwahl.Ddie Firma Hema entwickelt und fertigt ein umfassendesPortfolio an Schutzsystemen rund um die Werkzeugmaschine.Vor mehr als 45 Jahren startete das Unternehmenaus Seligenstadt mit Faltenbälgen in den Markt undgestaltet seither die Entwicklung der Schutzsysteme mit.„Zwei Faktoren sind entscheidend für den sicheren Schutz derFaltenbälge“, erläutert Jürgen Heberer aus dem TechnischenVertrieb. „Neben dem passenden Zuschnitt des Systems ist es vorallem die Wahl des Faltenmaterials, mit der sich die Leistungsfähigkeitgenau auf den jeweiligen Bedarf auslegen lässt.“ DieBreite des Sortiments spiegelt die große Vielfalt der Anforderungenwider. Drei Themen sind dabei besonders hervorzuheben:die leistungsgerechte Materialauswahl, die hohe Variabilität derAnwendungen und nicht zuletzt die Nachhaltigkeit.RÜCKWANDSYSTEME WERDENMIT SPINDELDURCHFÜHRUNGGEFERTIGT UND KOMPLETTEINBAUFERTIG GELIEFERTHOHE PROZESSGESCHWINDIGKEITENWie Faltenbälge Höchstleistungen erbringen, macht besondersihr Einsatz in CNC-Bearbeitungszentren deutlich. Das Materialmuss unempfindlich gegen Kühlschmierstoffe, Laugen und Säurensein sowie den hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten standhalten.Aufgrund letzterer müssen Faltenbälge in der Lage sein,auch scharfkantige, glühende Späne oder sogar abbrechendeWerkstücke ohne Schäden abzuwehren.Hema setzt hierfür auf Spezialgewebe, wie zum Beispiel Teflon,Polyurethan, PVC oder Preotex. Auf einer CNC-Maschine werdensie maßgenau plissiert und zugeschnitten. Sie sind vor allem fürStandardanwendungen wie Linearführungen geeignet undschützen die Einheiten gegen Staub und andere Verschmutzungen.Zum Schutz vor ätzenden Flüssigkeiten oder Spanflug werdendie Faltenbälge auf Wunsch mit Stahllamellen ausgestattet.Sie werden direkt auf den Falten montiert und erhalten dank derspeziellen Konstruktion die Beweglichkeit des Schutzsystemsselbst bei hohen Geschwindigkeiten.Ein gutes Beispiel für den Einsatz in der Hochgeschwindichkeitsbearbeitungsind Rückwandsysteme; sie schützen die außen angebrachteElektronik vor Beschädigungen durch Späne oder Funkenflug.Verfahrgeschwindigkeiten von bis zu 120 m/min sinddabei realisierbar. Die Rückwandsysteme werden komplett mitSpindeldurchführung gefertigt und einbaufertig an den Maschinenherstellergeliefert. Die Montage der Faltenbälge entfälltdadurch ebenso wie das Anpassen der Spindeldurchführung.VOM FRÄSPROZESS BIS ZUM 3D-DRUCKDas Schutzsystem Faltenbalg zeichnet sich durch seine großeVariabilität aus. Durch die Wahl des Materials lassen sich gezieltunterschiedliche Eigenschaften für das Schutzsystem umsetzen.Für den Staubschutz der Linearführung, zum Beispiel einerMessmaschine, sind leichtgewichtige und leichtgängige Lösungengefordert. Hier kommen leichte Spezialgewebe zum Einsatz.Transluzente Materialien können die Beleuchtung des Bearbeitungsraumseiner Maschine unterstützen. Hema setzt sie beispielsweisefür seine Dachabdeckung X-Velo ein. Hier wird derBearbeitungsraum nach oben hin verschlossen, um Verschmutzungenwährend des Bearbeitungsprozesse zu vermeiden. ZumBeladen oder Entnehmen des Werkstückes mit einem Kran lässtsich die Faltenbalg-Variante einfach öffnen.Die große Variabilität des Schutzsystems Faltenbalg macht esauch für neue Fertigungstechnologien interessant. Eine davon istder 3D-Druck. Immer häufiger findet er in der industriellen FertigungVerwendung, da sich mit ihm Prototypen und Kleinserienwirtschaftlich fertigen lassen. Der Schutzbedarf ergibt sich ausdem Fertigungsprinzip: Thermoplastisches Material wird mitTemperaturen von über 150 °C über einen Drucker verarbeitet.Faltenbälge von Hema schützen die hitzeempfindlichen Bereichein einer solchen Anlage.Hier sind selbstverlöschende und Hochtemperaturmaterialiendie richtige Wahl, wie sie auch für Laser-, Plasma- oder Schweißanwendungeneingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem45 JAHRE ERFAHRUNGIM MASCHINENSCHUTZDie Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbHentwickelt und fertigt Gleitbahnschützer in den unterschiedlichstenAusführungen und komplette Rückwandsysteme.Das Portfolio wird abgerundet durch weitereSchutzabdeckungen wie Rollosysteme und Teleskopstahlabdeckungen.Ferner hat Hema pneumatische KlemmundBremssysteme für Rundachsen, Linearschienen undZylinderstangen sowie Maschinensicherheitsscheibenund Drehfenster im Programm. Hema verwendetausschließlich geprüfte Materialien und unterziehtseine Produkte regelmäßigen strengen Qualitäts- undFunktionstests. Das Unternehmen hat heute mehrereFertigungsstandorte im In- und Ausland mit rund600 Mitarbeitern und betreut seine Kunden weltweit.Der zentrale Unternehmenssitz befindet sich imsüdhessischen Seligenstadt.www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2025/03 13