DER KONSTRUKTEUR 07/2025

SPECIALFLUIDTECHNIK DER

SPECIALFLUIDTECHNIK DER ZUKUNFTSPECIALRICHTIGE WAHL ZAHLT SICH AUSROHR- ODER SCHLAUCHLEITUNGENIM HYDRAULISCHEN LEITUNGSSYSTEM?32 DER KONSTRUKTEUR 2025/01 www.derkonstrukteur.de

SPECIAL FLUIDTECHNIK DER ZUKUNFTAls Anwendungstechniker und Kundenberater bei StauffDeutschland rät André Degen: „Das hydraulische Leitungssystemsollte bei der Konstruktion einer Anlageunbedingt von Anfang an berücksichtigt werden.“ ObRohr oder Schlauch, diese Frage sei dabei möglichst detailliertfür jeden Anlagenteil zu klären. Spätere, kostenintensive Anpassungenkönnten so vermieden werden. Dabei gibt es nur wenigegrundsätzliche Unterschiede, die einzeln betrachtet eindeutigeEntscheidungskriterien sind. Fast immer müssen die Vor- undNachteile beider Leitungsoptionen individuell gegeneinanderabgewogen werden.STATISCH VERSUS DYNAMISCHEine Faustregel lautet: Rohre aus Metall sind die richtige Wahlbei fest montierten Maschinen mit geringen Bewegungsanteilen.Schon kleine Bewegungen der miteinander verbundenen Teileschließen allerdings eine Rohrleitung aus. Selbst wenn eineRohrverbindung zunächst eine dichte Verbindung herstellenwürde, belastet die Bewegung die Endanschlüsse, was mit derZeit zu Leckagen und Maschinenstillständen führen würde.Schläuche hingegen sind – mit den entsprechenden Armaturenund Kupplungen – für dynamische Anwendungen geeignet,bei denen die zu verbindenden Elemente auf einer oder beidenSeiten gegeneinander beweglich sind. Auch wenn im laufendenINSTANDHALTUNG UNDWARTUNG: JEDER EINGRIFF BIRGTEIN GEWISSES MENSCHLICHESFEHLERPOTENZIALAn welchen Stellen imHydrauliksystem solltenRohrleitungen verwendet werden?Wo sind Schlauchleitungen diebessere Lösung? Diese Entscheidunghat Einfluss auf die Lebensdauer undFunktionalität mobiler und stationärerHydraulikanlagen. Sie ist aber auchrelevant für den Wartungs- undInstandhaltungs-Aufwand. In denmeisten Anlagen werden sowohlSchlauchleitungen als auchRohrleitungen aus Metall verwendet.Ausschlaggebend sind dieBeanspruchungen, denen diejeweiligen Leitungsabschnitteinnerhalb der Anlage ausgesetzt sind.Autorenvor- und zunamen, inkl. Titel und Posistion imUnternehmen mit Firmenadresse hier noch ergänzen.Boris Mette, Leitung Marketingkommunikation, StauffBetrieb starke Vibrationen in der gesamten Anlage entstehen,empfiehlt sich der Einsatz von Schlauchleitungen. Sie sind nichtnur ihrerseits widerstandsfähiger gegen Vibrationen, sondernunterbrechen die Erschütterungen im System, statt sie wie statischeRohre eins zu eins weiterzuleiten. Das führt auch zu einerReduzierung von Geräuschen.EINFACHE UND EINDEUTIGE MONTAGEDank ihrer hohen Standzeiten und starken Widerstandsfähigkeitverursachen Rohrleitungen weniger Aufwand für Wartung undInstandhaltung. Das ist besonders in schwer zugänglichen Bauräumenvon Vorteil. Diese Regel hat jedoch ihre Grenzen. DieAuswirkungen von Chemikalien, Abrieb, UV-Strahlung, Hitzeoder anderen Faktoren können die Vorteile einer Rohrleitungschmälern. Unter hoher Luftfeuchtigkeit oder im Kontakt mit aggressivenChemikalien kann beispielsweise die Korrosionsanfälligkeitvon Rohrleitungen und Anschlüssen steigen.Die Einsatzdauer von Schläuchen ist materialbedingt per sebegrenzt. Sie müssen also konsequent gewartet und regelmäßigausgetauscht werden. Ein komplett mit Schläuchen realisiertesLeitungssystem würde dementsprechend hohe Maschinenstillständemit sich bringen.Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind zudem selbstfehleranfällig. „Jeder Eingriff in das System birgt ein gewissesmenschliches Fehlerpotenzial“, sagt Degen. „Wir bei Stauff achtenbei der Entwicklung unserer Komponenten auf eine einfacheund eindeutige Montage. Geringe Wartungs- und Austauschzyklentragen zusätzlich zur Sicherheit und Verfügbarkeit einer Anlagebei.“ Er rät Konstrukteuren daher, immer auch die Situationder Bediener im Blick zu haben. Die Sicherheit einer Hydraulikanlageentscheide sich bei der Konstruktion, am Montagebandund schließlich beim Handling am Einsatzort, so Degen.www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2025/07 33