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DER KONSTRUKTEUR 1-2/2016

DER KONSTRUKTEUR 1-2/2016

HYGIENIC DESIGN I

HYGIENIC DESIGN I SPECIAL Wie geschmiert Mit Kunststoff-Gleitlagern Abfüllanlagen im Lebensmittelbereich hygienegerecht konstruieren Anlagen von Miromatic füllen vollautomatisch Nahrungsmittel wie zum Beispiel Joghurt ab. Dabei werden hohe Anforderungen an die Hygiene gestellt – und an die Verfügbarkeit der Anlagen. Unter diesen Bedingungen bewähren sich Gleitlager aus Hochleistungs- Kunststoffen mit inkorporierte Schmierstoffe. Die Michael Rothdach GmbH in Egg an der Günz im Allgäu entwickelt unter dem Markennamen Miromatic Mischanlagen für Fruchtjoghurt sowie Eimer-Abfüllanlagen für Lebensmittel wie Joghurt, Senf, Ketchup und Saucen und bezeichnet sich in diesem hoch spezialisierten Marktsegment als europäischer Marktführer. Individualität und hohe Fertigungstiefe Die Abfüllanlagen von Miromatic sind weltweit im Einsatz. Sie werden individuell auf der Basis der Kundenanforderungen projektiert, wobei die Konstrukteure auf ein Modulsystem von einzelnen Standard-Stationen zurückgreifen können. Es gibt zum Beispiel Funktionseinheiten für die Prozessschritte Leerbehälter-Bereitstellung, Abfüllprozess (mit Verwiegen oder Inline- Durchflussmessung), Deckelbereitstellung und -vereinzelung, Deckeln, Versiegeln und Etikettieren. Markus Gast, verantwortlich für die mechanische Konstruktion berichtet: „Diese Module variieren und verketten wir je nach Kundenwunsch. Und bei besonderen Anforderungen realisieren wir auch komplette Sonderkonstruktionen.“ Dabei arbeitet das Unternehmen prinzipiell mit hoher Fertigungstiefe: Sowohl das CNC-Drehen und -Fräsen als auch der Schaltschrankbau werden im eigenen Hause erledigt. Hygiene und Verfügbarkeit Bei allen Anlagen müssen die Entwickler hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit erfüllen: Ein 24/7-Betrieb ist eher die Regel als die Ausnahme. Außerdem gelten sehr hohe Hygieneanforderungen: Molkereiprodukte sind in dieser Beziehung besonders kritisch. Deshalb hat Miromatic unterschiedliche Hygiene- und Sterilkonzepte ent wickelt. Dazu gehört auch eine neue Linie für die aseptische Abfüllung von Molkereiprodukten unter Sterilluft-Überlagerung. Sämtliche Anlagen sind so konstruiert, dass sie der häufigen – das heißt mindestens täglichen – Reinigung mit den Es gibt Polymer-Werkstoffe, die für den Nahrungsmittelmaschinenbau entwickelt wurden und entsprechende Zulassungen aufweisen üb lichen Methoden – sprich mehr oder weniger aggressive Reinigungsmittel, Heißdampf, Hochdruck – standhalten. Außerdem sind die offen liegenden Antriebselemente schmiermittelfrei, um Kontaminationen zu verhindern, und die verwendeten Komponenten und Werkstoffe sind FDA-zugelassen. Von Gleitlager bis Energiekette In dieses Anforderungsprofil passen die Igus-Gleitlager aus Hochleistungs-Polymeren. Sie sind wartungs- und verschleißfrei, bilden eine gute Reibpaarung sowohl zu Aluminium als auch zu Edelstahl und es gibt auch Polymer-Werkstoffe, die dezidiert für den Nahrungsmittelmaschinenbau ent wickelt wurden und entsprechende Zu lassungen aufweisen. Aus diesen Gründen setzen die Miromatic-Konstrukteure ein breites Spektrum von Igus-Gleitlagern ein, und das seit mehr als zehn Jahren. So sorgen z. B. an diversen Führungs- und Verstellelementen Lagerbuchsen aus Iglidur für eine präzise Führung von Rotativ- und Linearbewegungen. Je nach Anwendung kommen dabei auch Gehäuselager zum Einsatz und vereinfachen sowohl die Produktion als auch die Montage. Bei Kugelgewindetrieben sorgen Igubal-Gelenklager für den Ausgleich von Spiel. Und die einfach zu bedienende 36 Der Konstrukteur 1-2/2016

01 An Führungs- und Verstellelementen sorgen Polymer-Lagerbuchsen für eine präzise Führung von Rotativ- und Linearbewegungen 02 Kunststoff-Gehäuselager vereinfachen Produktion und Montage der Anlagen Der Konstrukteur 1-2/2016 37 Goodfellow.indd 1 21.01.2014 08:51:32