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DER KONSTRUKTEUR 1-2/2016

DER KONSTRUKTEUR 1-2/2016

HYGIENIC DESIGN I

HYGIENIC DESIGN I SPECIAL Senf sicher sauber Elektronische Zugriffskontrolle im Einsatz in der Lebensmittelbranche Passwörter bieten oft unzureichenden Schutz vor Fehlbedienungen. Bei Löwensenf bedient man sich daher im Bereich der Qualitätssicherung einer elektronischen Zugriffskontrolle. Kommt die Rede auf Löwensenf, folgt meist der Kommentar: „Das ist doch der ganz scharfe.“ Kein Wunder: Wie etwa Tempo bei Taschentüchern, ist Löwensenf Extra ein Synonym für scharfen Senf. Dabei hat das vor über 100 Jahren gegründete Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf weitaus mehr Senfsorten im Sortiment, die am Firmensitz produziert werden. Dort werfen im Abfüllbereich Kameras ihren scharfen Blick auf mit Senf gefüllte Tuben, bevor diese an eine Verpackungseinheit weitergeleitet werden. „Das Kamerasystem kontrolliert im Rahmen des Qualitätsmanagements z. B. ob das auf die Tube gedruckte Datum und die Uhrzeit vorhanden und lesbar sind oder der Falz in Ordnung ist“, sagt Rainer Lang, Technischer Leiter bei Löwensenf. Um Fehlbedienungen des QM-Systems und der Verpackungseinheit zu vermeiden, suchte Löwensenf eine sichere Zugriffsverwaltung, die zudem den strengen hygienischen Vorgaben der Lebensmittelbranche entsprechen musste. „Uns war vor allem wichtig, die Systempara meter zu schützen“, betont Lang. Die Steuerungen würden zwar Passwortfunktionen bereitstellen, „doch Passwörter machen schnell die Runde“. Interne Benutzererkennung Recherchen und die Empfehlung eines Maschinenbauers brachten den Tech nischen Leiter auf das Electronic-Key-System EKS Light von Euchner. Dabei handelt es sich um ein Nur-Lese-System mit interner Benutzererkennung für kleinere und dezentrale Applikationen. Sie ermöglicht den kontrollierten Zugriff auf einzelne Maschinen, ganze Anlagen oder andere Einrichtungen. Der Benutzer identifiziert sich durch einen elektronischen Schlüssel Die Schlüsselaufnahme der elektronischen Zugriffskontrolle ist für Anwendungen in hygienisch sensiblen Bereichen gestaltet und lässt sich einfach reinigen mit RFID-Transponder an der Schlüsselaufnahme. Eine Steuerung ist bei EKS Light für diese Prüfung nicht erforderlich. War die Identifizierung erfolgreich, erhält der Benutzer die für ihn hinterlegten Berechtigungen. Bei Löwen-senf kommt EKS Light in der modularen Ausführung zum Einsatz: Schlüsselaufnahme und Elektronik können räumlich voneinander getrennt montiert werden. Zudem ist die Schlüsselaufnahme für Anwendungen in hygienisch sensiblen Bereichen gestaltet und lässt sich daher einfach reinigen. „Dank der Standard-Montagebohrung von 22,5 mm Durchmesser ließ sich die Schlüsselaufnahme sehr leicht im Gehäuse der Bedienungs einheit mon tieren. Die wasserdichte, hygienische Ausführung mit Schutzart IP69K war für uns sehr wichtig“, sagt Rainer Lang. Die Elektronik wiederum sitzt platzsparend im Gehäuse. Vier Zugriffsstufen definiert In der Elektronik wurden für das QM-System vier Zugriffsstufen hinterlegt. Stufe 1 entspricht dem einfachen User, der ohne Chip die Grundfunktionen der Maschine bedienen darf. Ab Stufe 2 – für Techniker, Einstellungen können geändert werden – ist eine Identifizierung erforderlich. Stufe 3 ist dem Qualitätsmanagement vorbehalten, während Stufe 4 Administratorrechte besitzt. Die in jeder Stufe zur Verfügung stehenden Maschinenfunktionen werden an einem Touchscreen angezeigt. „Praktisch ist“, berichtet Rainer Lang, „dass man den gleichen Chip auch an der Maschinen verwenden kann“. Dort gelten drei Sicherheitsstufen. Die Programmierung der Chips erfolgt an einem Windows-Rechner im Büro des Technischen Leiters. Darauf befindet sich die Software Electronic-Key-Manager EKM von Euchner. Der Chip wird zum Programmieren einfach in eine EKS-Schlüsselaufnahme gesteckt, die mittels USB-Anschluss mit dem Laptop verbunden ist. „Das Einarbeiten in die Programmierung nahm nur wenig Zeit in Anspruch“, berichtet Rainer Lang. Dank dieser positiven Erfahrungen ist für ihn klar: „Wir werden EKS Light in weiteren Bereichen des Unternehmens einführen.“ Bilder: Löwensenf, Euchner www.euchner.de

SPECIAL I HYGIENIC DESIGN CIP-fähige Rohrverbindung Rohrverbindungssysteme von Linnemann eignen sich für das Cleaning in Place- Verfahren (CIP), das für eine effiziente Wartung der Produktionsprozesstechnik von Bedeutung ist, z. B. in Anlagen der Chemie-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Zu ihrer hygienischen Konstruktion gehören nahezu spaltfreie Flanschanschlüsse, die Medienkontakt im Bereich der Flanschdichtung weitgehend aus - schließen. Dazu kommen passende Dichtungen und Edelstahlteile, die hohen Reinigungsbelastungen durch Säuren und hohe Temperaturen auch bei großem Mediumdruck standhalten. Für die Flansch- Spannringe liegt eine Bauteilprüfungs-Bescheinigung des TÜV vor. FDA- und USP (United States Pharmacopeia)-Konformitätsbescheinigungen sind ebenfalls lieferbar. Mögliche Lösungen sind Aseptik- und Hygiene-Klemmverbindungen, Fly-Klemmverbindungen für den Einsatz im Über- und Unterdruck-Bereich mit Gasen, Flüssigkeiten oder Schüttgütern und KF-Kleinflanschverbindungen für den Vakuum- und Überdruck-Einsatz bis 1,5 bar. www.linnemann-online.com Doppelt wirkende Antriebszylinder mit Easy-Clean-Design Für den Einsatz in der Prozess- und Lebensmitteltechnik bietet die SKF Economos Deutschland GmbH Rundzylinder in Easy-Clean-Design an. Die doppelt wirkenden Antriebszylinder aus Kunststoff sind für Druckluft konzipiert. Darüber hinaus erhöhen die neuen Zylinder in nahezu allen Umgebungen, in denen regelmäßig von außen gereinigt wird, die Prozess- und Produktionssicherheit: Glatte Oberflächen und große Radien ohne Ecken und Kanten, Spalten oder Vertiefungen verhindern die Ansammlung von Schmutz und Bakterien. Die Oberfläche lässt sich problemlos reinigen und vereinfacht so die Abläufe bei der Lebensmittelherstellung. Durch ihr geringes Eigengewicht sind die Kunststoffzylinder geeignet für dynamische Anwendungen. Der auf POM-Basis und mit Polyurethan-Werkstoff Ecopur 95A-bl-FG gefertigte Antriebszylinder entspricht der Verordnung EU 10/2011 und ist FDA-konform. www.skf.de Ultraschallsensor: Große Reichweite bei kompakter Bauform Mit dem UMB800 hat Pepperl+Fuchs den nach eigenen Aussagen weltweit kleinsten Volledelstahl- Ultraschallsensor auf den Markt gebracht. Er besteht vollständig aus FDA-konformen Materialien. Mit einer großen Reichweite bei sehr kompakter Bauform eröffnet er neue Möglichkeiten für die Automation in hygienischen Bereichen. Die neuen Sensoren sind hygienisch verkapselt, ihre Gehäuse vollständig aus V4A-Edelstahl gefertigt. Durch die Oberflächenrauigkeit des Gehäuses von weniger als 0,8 µm wird das mikrobielle Kontaminationsrisiko minimiert. Die Verarbeitung der Außenhaut ist spaltfrei und hermetisch dicht. Der Sensor widersteht sowohl einer Dampfstrahlbehandlung als auch aggressiven Reinigungsmitteln. Er verfügt über die Schutzarten IP68 / IP69K sowie eine Ecolab-Zertifizierung. www.pepperl-fuchs.com Sterilisierbarer DC-Motor Der bürstenlose Elektromotor EC-4pole 30 von Maxon ist sterilisierbar und damit für medizinische Handgeräte geeignet. Mit zwei Polpaaren liefert der DC-Motor ein Nenndrehmoment von 106 mNm bei einer Leistung von 150 W. Aufgrund des hermetisch abgedichteten Rotors übersteht der EC-4pole 30 mehr als 1000 Sterilisationszyklen im Autoklaven. Ausgestattet ist der Motor mit der eisenlosen Maxon-Wicklung. Dadurch erhält er u. a. einen hohen Wirkungsgrad. Drehmoment und Stromstärke verhalten sich zudem linear. Der Antrieb kann überlastet werden. Verfügbar ist der Motor mit und ohne Hall-Sensor; optional auch mit einer Hohlwelle von bis zu 4,1 mm Durchmesser. www.maxonmotor.com Inserentenverzeichnis Heft 1-2/2016 Alváris Profile Systems, Suhl29 Bühler Motor, Nürnberg13 Eichenberger Gewinde, CH-Burg19 Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, Bargteheide3 Goodfellow, Bad Nauheim37 GravoTech, Umkirch25 Igus, Köln23 Mayr, Mauerstetten11 Messe Düsseldorf, Düsseldorf7 Pflitsch, Hückeswagen17 PM – Bearings, Meckesheim14 RK Rose+Krieger, Minden9 Schmersal, Wuppertal31 WITTENSTEIN alpha, Igersheim5 Beilage: NTI AG, CH-Spreitenbach Der Konstrukteur 1-2/2016 41