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DER KONSTRUKTEUR 1-2/2022

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DER KONSTRUKTEUR 1-2/2022

ANTRIEBSTECHNIK 01 02

ANTRIEBSTECHNIK 01 02 PRODUKTE UND ANWENDUNGEN dazwischen bauen, Sensoren und weitere Aktoren einbinden und dann neu ausprobieren“, betont der Leiter der Elektrotechnik bei Rotte. SICHER, SCHNELL UND FLEXIBEL Vergleichbares gilt auch für die integrierte Sicherheitstechnik, die „ebenfalls schnell mal geändert ist“. Der sogenannte Sichere EINKABELTECHNIK MIT DIGITALEM GEBER Über die digitale Datenschnittstelle Movilink DDI werden Leistungs-, Brems- und Diagnosedaten (z. B. Betriebstemperatur) zwischen Umrichter und Motor übertragen. Hierfür ist nur ein standardisiertes Hybridkabel zur Leistungsversorgung und Datenübermittlung zwischen Applikationsumrichter und Motor erforderlich. Somit wird keine separate Datenleitung benötigt. Die Einkabeltechnik eignet sich gleichermaßen für synchrone und asynchrone Motoren, die mit vollintegrierten, digitalen Motorgebern ausgestattet sind. Die Geberdaten können safe und non-safe übertragen werden. Die besonders robuste Ausführung des Kabels mit koaxialer Datenleitung ermöglicht platzsparende Installationen. Sie eignet sich auch für sehr große Leitungslängen bis 200 m. Ein Video zur Movilink DDI finden Sie unter youtu.be/BYZYcZozmHw Halt (Safe Torque Off, STO) ist serienmäßig an Bord. Über die Optionskarte CSB51A kann der STO über Profisafe angesteuert werden. Sie kümmert sich ausschließlich darum, das Drehmoment des Antriebs sicher abzuschalten, wenn die Steuerung einen STO einleitet. Dieser Aufbau schafft zudem die Grundlage, Sicherheitsbereiche ohne zusätzliche Kabelstränge bedarfsgerecht über den vorhandenen physikalischen Profinet-Bus zu schalten. Ulrich Rotte erklärt: „Die große Anzahl an komplexen individuellen Anlagen zwingen uns dazu schnell und flexibel zu agieren, ohne große Pläne zu machen oder aufwändig die Verdrahtung zu planen.“ Die neue Einfachheit begleitet SEW- Eurodrive bei den dezentralen Antriebsreglern innerhalb des Automatisierungsbaukastens Movi-C mit integrierten Gebern, die Positionieraufgaben spürbar erleichtern. Auch die automatische Motorinbetriebnahme über Movilink DDI, der digitalen Datenschnittstelle zwischen Motor und Regler, stellt eine spürbare Vereinfachung dar. Dabei werden die Informationen des elektronischen Typenschildes sowie Brems- und Diagnosedaten übertragen. Dieses Detail macht die Inbetriebnahme komfortabler und schneller. Das gilt ebenfalls für die Arbeit mit dem Bedienpanel samt Pendelbetrieb. HANDBEDIENGERÄT ERLEICHTERT INBETRIEBNAHME Aufbauen, in Betrieb nehmen, produzieren: Ganz so simpel gestaltet sich die Sache im Materialfluss eigentlich nicht. Sämtliche Prozessmodule müssen zunächst einlaufen – über mehrere Stunden oder gar Tage. „Allein die Rollenbahnen laufen bei uns 24 Stunden ein“, beschreibt Ulrich Rotte die Situation. „Das muss sich ja alles setzen bevor wir punktuell nachjustieren.“ Was bei kontinuierlichen Aufgaben wie bei einem Rollenbahn antrieb vergleichsweise 22 DER KONSTRUKTEUR 2022/01-02 www.derkonstrukteur.de

ANTRIEBSTECHNIK 03 04 einfach zu erledigen ist, führt bei einer Hubanwendung dazu, dass diese beim Einlaufen stetig hoch und runter fährt. War für den sogenannten Pendelbetrieb bis dato eine kleine SPS notwendig, die während des Betriebs irgendwo auf dem Hallenboden lag, nutzt Rotte heute ein SEW-Handbediengerät, das den Pendelbetrieb bereits vorbereitet hat. Tobias Thebille berichtet: „Früher benötigte man dafür einen Programmierer, mit der Bedieneinheit kann das heute auch der Elektriker oder der Schlossermonteur.“ Das Handbediengerät für Movimot macht folglich die Inbetriebnahme mitsamt den Einfahrzyklen erheblich einfacher und schneller. AUF EINEN SCHALTSCHRANK WIRD BEI DEN DEZENTRALEN ANTRIEBEN VERZICHTET Weg von Software und Elektronik, hin zur greifbaren Mechanik: Dass Innovationen nicht zwangsläufig eine Frage der Digitalisierung sein müssen, wird bei den Wellendichtringen deutlich. Mit Blick auf die Langlebigkeit, vor allem in 24/7-Applikationen, setzt Rotte bei den mechatronischen Antriebseinheiten auf die neuen Wellendichtringe Premium Sine Seal. Die spezielle Form der Dichtungslippe verringert aufgrund niedriger Betriebstemperaturen spürbar den Verschleiß an der Kontaktfläche zur Welle. Mit derartigen Details verlängert SEW-Eurodrive die Lebensdauer seiner Antriebe, was letztlich auch zur Entwicklung abgestimmter, eigener Getriebeöle führte. Sie sind in ihrem Schmier- und Kühlungsverhalten exakt auf das jeweilige Getriebe und die Applikation abgestimmt. 01 Per Sauggreifer setzt ein Roboter Trennbleche zwischen dem Handlingslift des vertikalen Speichers und der Rollenbahn um 02 Der horizontale Materialfluss ist in der Anlage von Rotte mit Rollenbahnen realisiert: als Antrieb reicht dafür der Movimot in den Ausbaustufen flexible (abgesetzt vom Motor) und advanced (kombiniert mit Motor) 03 Über die integrierten I/O-Schnittstellen können Sensorsignale eingesammelt werden – das spart auch jede Menge Kabel 04 Kompakt mit vielen Möglichkeiten: der Movimot aus dem SEW-Automatisierungsbaukasten Movi-C fördert den modularen Maschinenbau GRUNDLAGE FÜR EINE NEUE ARBEITSWEISE Dezentrale Antriebe bilden in Verbindung mit einer durchgängigen Profinet-Kommunikation die Grundlage für eine neue Arbeitsweise im Maschinen- und Anlagenbau. Aufgabenabschnitte lassen sich leichter modularisieren, in Betrieb nehmen, ab- und wieder aufbauen. Die vollständige Durchgängigkeit im Datenfluss macht zudem den Weg frei, Anlagen ohne kostspielige Vor-Ort-Einsätze zu optimieren oder nachzurüsten. Bilder: 01 Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik, sonstige SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG/Sienk www.sew-eurodrive.de www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2022/01-02 23