SOFTWARE & PROTOTYPING 01 03 01 Hoch hinaus: Im vergangenen Jahr wurden 1.300 Enercon Windkraftanlagen in Betrieb genommen 02 Die Fertigungsprozesse werden über den digitalen Zwilling des Schaltschrankaufbaus in Eplan Pro Panel optimiert 02 03 Über Eplan Harness proD wird auch die Verkabelung der Windanlage geplant und im Werk vorkonfektioniert PRODUKTE UND ANWENDUNGEN genutzt wird das Modul Harness ProD für die Verkabelung; zudem werden die Drähte beziehungsweise Leitungen mit dem Rittal Wire Terminal konfektioniert. Als PDM-System kommt Siemens Teamcenter zum Einsatz, das ebenfalls in die Cloud migriert wurde. FUNKTIONSORIENTIERTE STRUKTUR AN DEM STETS AKTUELLEN DATENMODELL KÖNNEN MEHRERE PERSONEN GLEICHZEITIG ARBEITEN Mit der Einführung von Eplan hat Enercon zugleich auch eine funktionsorientierte Struktur im Elektro-Engineering etabliert – mit einer Einteilung in Module, wie beispielsweise Turm, Verstellsystem und Elektroverteilung. Diese Strukturierung ist folgerichtig, erleichtert das Arbeiten und stimmt auch mit dem neuesten internationalen Kennzeichnungsstandard von Windkraftanlagen überein, dem „Reference Designation System for Power Systems“ (RDS-PS). Praktischerweise unterstützt Eplan diesen Standard, den Enercon jetzt anwendet. Bei allen Projekten und Investitionen, die mit der Konstruktion und der Fertigung zu tun haben, strebt Enercon eine weitgehend automatisierte und durchgängige Wertschöpfungskette an. Das gilt auch für die Überführung des „digitalen Zwillings“, der in der Elektrokonstruktion entsteht. Er soll auch in der realen Welt die Datenbasis sein, sprich in der Produktion. Andree Rülander: „Auch hier sind wir gleich mehrere Schritte vorangekommen, weil wir die Fertigung in Prozessschritte aufgeteilt haben, die einzel- nen Eplan-Modulen entsprechen. Der digitale Zwilling dient uns hier als Datenbasis zur Ableitung von Fertigungsschritten, wie Verdrahtung, Kabelkonfektionierung und Schaltschrankmontage.“ Wie gut das in der Praxis funktioniert, lässt sich im Schaltschrankbau sehen: Bei den Schaltschränken für die neuen Baureihen E-175 EP5 und E-160 EP5 werden die Bohrungen in Eplan Pro Panel festgelegt und die Daten an Rittal übermittelt. Rittal liefert dann bereits vorgebohrte und vorgefräste Schrankelemente an Enercon. Ähnlich sind die Prozesse in der Kabelkonfektionierung. Hier arbeitet Enercon mit dem Spezialisten Cadcabel zusammen, der ebenfalls ein Partner von Eplan ist. GUT AUFGESTELLT Nach dem „Going cloud“ und den Praxiserfahrungen der ersten Monate ziehen die Entscheider ein rundum positives Fazit. Andree Rülander: „Mit der neuen cloudbasierten Infrastruktur für das Elektro-Engineering haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht und sind hier jetzt branchenweit führend.“ Ein in allen Unternehmen drängender Engpass wird ebenfalls adressiert: „Die neue Infrastruktur ist auch ein Pluspunkt bei der Gewinnung von Fachkräften: Wir bieten Mitarbeitern eine äußerst moderne Konstruktionsumgebung und ein schickes Umfeld.“ Nicht nur mit dem Ergebnis der cloudbasierten Elektrokonstruktion sind die Verantwortlichen zufrieden, sondern auch mit dem Consulting und Training durch Eplan. Rülander: „Die Zusammenarbeit war und ist einfach gut – wie mit externen Kollegen.“ Unter bit.ly/3WUlu3S gibt es weitere Einblicke in das Projekt. Bilder: Eplan/Rittal www.eplan.de www.rittal.de 36 DER KONSTRUKTEUR 2024/10 www.derkonstrukteur.de
SOFTWARE & PROTOTYPING BETRIEBSZUSTÄNDE UND LASTKOLLEKTIVE IM BLICK Bei der Berechnung der Festigkeit eines Getriebes ist es notwendig, verschiedene Laststufen in einem Lastkollektiv zu erfassen. Dieses umfasst alle verschiedenen Leistungseingänge und -ausgänge. Zusätzlich enthält das Getriebe Synchronisierer, Kupplungen und Bremsen, mit denen sich pro Laststufe unterschiedliche Betriebszustände einstellen lassen. Mit dem Kisssoft-System-Module können Anwender jede mögliche Kombination von Schaltstellungen und Randbedingungseinstellungen vordefinieren, indem sie sie in einer Tabelle zu Betriebszuständen kombinieren. Diese legen fest, welche Komponenten aktiviert und welche Belastungsdaten bestimmten Systemgrenzen hinzugefügt werden müssen. Damit wird auch eine Leistungsflussumkehr abgebildet. Der Anwender kann die kinematische Funktionsfähigkeit jedes Betriebszustands automatisch und sofort während der Definition des Betriebszustandes überprüfen, um sicherzustellen, dass später keine Fehler auftreten. Im Lastkollektiv wird jeder Laststufe einer dieser vordefinierten Betriebszustände zugeordnet. Dadurch sind auch die erforderlichen Eingaben für jeden Lastschritt ersichtlich. Nach der Berechnung liefert die Software detaillierte Protokolle mit Ergebnissen zu Lagern, Zahnräder, Wellen und der Kinematik des Systems. www.kisssoft.com PLATTFORMEN ZWEIER HERSTELLER KOMBINIERT Die Plattform EcoStruxure Automation Expert von Schneider Electric kann jetzt nahtlos mit der PLCnext-Technologie von Phoenix Contact eingesetzt werden. Dies ebnet den Weg zu einer offenen Automatisierungstechnik. Beide Plattformen nutzen die Runtime-Technologie von UniversalAutomation.org. Diese schafft ein System von Automatisierungs-Plugins und Softwareanwendungen, die unabhängig von der Hardware arbeiten können, auf der sie ausgeführt werden. So können Automatisierungsplattformen verschiedener Hersteller kombiniert werden. EcoStruxure ist ein offenes, softwarezentriertes System. Es bietet eine hohe Freiheit bei der Konzeption von Automatisierungslösungen. Da sich Runtime nun auch auf PLCnext-Steuerungen freischalten lässt, können Benutzer ihre Anwendungen mit EcoStruxure entwickeln und auf PLCnext-Steuerungen bereitstellen. „Dieser Ansatz zeigt, dass Automatisierungslösungen, die über verschiedene Systeme hinweg gut funktionieren, realisierbar sind und dabei mehr Flexibilität in der sich schnell verändernden digitalen Welt bieten“, sagt Fabrice Jadot, Senior Vice President bei Schneider Electric. „Kein Unternehmen kann das Versprechen von Industrie 4.0 allein erfüllen. Ein erweitertes Ökosystem von Partnern, die mit offenen Architekturen zusammenarbeiten, kann den industriellen Betrieb positiv beeinflussen.“ www.se.com VOLL AUTOMATISIERT VON DEN DATEN ZUM KI-MODELL TwinCAT Machine Learning Creator von Beckhoff ergänzt den Workflow in TwinCAT 3 um die automatisierte Erstellung von KI-Modellen. Damit können Anwender den gesamten Prozess von der Datenaufnahme bis zum trainierten Modell selbst übernehmen – ohne über eigenes KI-Expertenwissen zu verfügen. Das fertige Modell lässt sich hinsichtlich Latenz und Genauigkeit an die Echtzeitanforderungen im Steuerungsumfeld anpassen. Eine mögliche Anwendung ist die KI-gestützte Bildverarbeitung in der Qualitätssicherung. Über die No-Code-Entwicklungsplattform lassen sich KI-Modelle für die Automatisierung einfach und standardisiert erstellen. Dabei werden offene Standards, Schnittstellen und Best Practices genutzt sowie die trainierten Modelle im offenen Standardformat ONNX bereitgestellt. www.beckhoff.com www.gsc-schwoerer.de CAD-MODELLE IN EIN 3D-PDF KONVERTIEREN CoreTechnologie hat seine Konvertierungs-Software- Tools 3D_Analyzer und 3D_Evolution weiterentwickelt. Mit den aktuellen Versionen können User CAD-Daten per Product-Manufacturing-Information (PMI) lesen und mit funktionalen 3D-Bemaßungen in das 3D-PDF-Format konvertieren. Mit den neuen Versionen werden CAD-Daten unter anderem aus den Formaten Catia V5, NX, Creo, JT oder Step 242 mit allen PMI und Ansichten sogenannter Views in einem frei verfügbaren PDF-Viewer geöffnet. Die im CAD-Modell hinterlegten Ansichten mit den zugehörigen 3D-Bemaßungen, Schnitten und Kommentaren sind für jeden autorisierten Nutzer verfügbar. Mit Hinblick auf den zunehmenden Ersatz von 2D-Zeichnung durch 3D-Modelle mit PMI spielt die PMI- Methode eine wichtige Rolle im Konstruktions- und Fertigungsprozess. www.coretechnologie.com VISI N ERFÜLLT Getriebeteile auf höchstem technischen Niveau für effiziente und innovative Lösungen von Morgen. GSC Schwörer GmbH D-79871 Eisenbach www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2024/10 37 GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.10.21 17:11 1
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