INTERVIEW SPECIAL XXX SPECIAL MECHATRONIK FLEXIBLE KOMMUNIKATION INNERHALB EINES MECHATRONISCHEN SYSTEMS FABIAN VOGEL, MANAGING DIRECTOR BEI MAXON | ZUB
SPECIAL MECHATRONIK Annalisa Isler, Vertrieb/Marketing bei Maxon | Zub Schweiz Mit programmierbaren Multi-Achsen-Controllern können mehrere Achsen exakt synchronisiert und positioniert werden sowie rückbegrenzte Fahrprofile oder Kurvenscheiben abgefahren werden. Die Mehrachs-Steuerungsmodule von Maxon können rasch in bestehende Systeme integriert werden. Darüber und über weitere Vorteile berichtet Fabian Vogel, Managing Director bei Zub, im Interview. Warum sollte innerhalb eines funktionierenden mechatronischen Systems ein elementares Bauteil wie eine Steuerung ausgewechselt werden? Die Beweggründe können vielfältig sein. Nehmen wir zum Beispiel ein Unternehmen, das über Jahre hinweg eine eigene Positioniersteuerung verwendet hat. Lieferengpässe oder gar die Abkündigung von elektronischen Bauelementen erschweren dessen Produktion und stellen das Management vor große Herausforderungen. Wie können diese kurzfristig agieren und eine agile Lösung für das bestehende System finden? Eine Entwicklung einer eigenen Lösung kostet erfahrungsgemäß Zeit und Geld und ist nicht immer wirtschaftlich sinnvoll. Gleichzeitig müssen bestehende Anlagen „in time“ weiterlaufen. Ein weiteres Szenario ist die Erweiterung eines bestehenden Systems um eine oder mehrere Achsen. Wie kann dies mit wenig Aufwand umgesetzt werden, ohne zu sehr ins bestehende System einzugreifen und dieses zu beeinträchtigen? Wie kann Maxon hierbei unterstützen und wie könnte ein konkretes Beispiel aussehen? Mit der MiniMACS6 und der MicroMACS6 bietet Maxon eine kompakte, frei programmierbare Steuerung an. Dadurch ermöglichen wir eine einfache Integration und eine schnelle Umsetzung beim Endkunden. Maxon kann auf eine breite Hard- und Softwarebasis zurückgreifen und diese auf spezifische Anforderungen adaptieren. Innerhalb weniger Tagen können wir beispielsweise auf Basis einer MiniMACS6 ein Funktionsmuster erstellen, das die angeforderte Performance vollumfänglich erfüllt. Nach einem erfolgreichen Einsatz, wie zum Beispiel eines Demo-Modells, ist Maxon in der Lage, eine funktionierende Lösung anzubieten. Ist eine solche Integration in allen Systemarchitekturen umsetzbar? Wo liegen mögliche Einschränkungen? Durch eine sorgfältige Abstimmung der Architektur und Konfiguration der Steuerung auf die Anforderungen der Anwendung gewährleisten wir eine sichere Integration in das bestehende System. In einigen Fällen kann jedoch zusätzliche Hardware oder leistungsfähigere Steuerungen erforderlich sein. Effizientes Design und gezielte Programmierung tragen dazu bei, die Flexibilität und Leistungsfähigkeit der MACS-Steuerungen maximal zu nutzen. Dank ihrer flexiblen Programmierbarkeit ermöglichen MACS-Steuerungen eine umfassende Auswahl an Architekturen für verschiedene Anforderungen. Die Steuerungen können sowohl als CiA402-Slave in konventionellen Anwendungen als auch als Master in Teil- oder Gesamtsystemen eingesetzt werden. Die Schnittstelle zu über- oder untergeordneten Systemen kann individuell definiert werden, was die Integration in bestehende Systeme erleichtert. Dies bietet Ingenieuren und Technikern mehr Möglichkeiten bei der Entwicklung mechatronischer Systeme und ermöglicht somit eine flexible Anpassung an sich verändernde Anforderungen zu jeder Zeit. DANK UMFANGREICHER ENTWICKLUNGSERFAHRUNG KANN EINE SCHNELLE UMSETZUNG DER APPLIKATION REALISIERT WERDEN Wie kann mein System mit einer MACS-Steuerung kommunizieren? Die MACS6-Generation bietet verschiedene Kommunikationsprotokolle, die sich zur Integration in unterschiedliche Systeme eignen. Dazu zählen zwei unabhängige CAN-Treiber sowie Schnittstellen für USB, TCP/IP (Transmission Control Protocol/ Internet Protocol) und Ether-CAT (Slave). Für die Einbindung in Windows-Systeme wird eine Kommunikations-DLL bereitgestellt, während für Linux-Systeme eine Bibliothek zur Verfügung gestellt wird. Unabhängig davon können die MACS-Steuerungen über den Ethernet-Port auch als TCP-Client oder TCP-Server betrieben werden. Diese ermöglichen die Kommunikation zwischen der MACS-Steuerung und dem übergeordneten System und erleichtern die Integration der Steuerungen. Welche Vorkenntnisse werden für den Einsatz einer MiniMACS6-Streuerung benötigt? Kenntnisse in Programmiersprache C sind von Vorteil. Um den Einstieg zu erleichtern, bieten wir ein kostenloses SDK (Software Developement Kit) an. Diese Softwareentwicklungspaket enthält nützliche Funktionen sowie zahlreiche spezifische Programmbeispiele. Mithilfe unserer eigens entworfenen Entwick- www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2024/10 47
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