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DER KONSTRUKTEUR 11/2016

DER KONSTRUKTEUR 11/2016

STANDPUNKT MANFRED E.

STANDPUNKT MANFRED E. NEUBERT VORSITZENDER DER GESCHÄFTS FÜHRUNG DER SKF GMBH, SCHWEINFURT MENSCHEN UND MÄRKTE Eine oft zitierte Weissagung vom Stamm der Cree besagt: „Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ Bekannte Botschaften wie diese suggerieren, dass sich Ökologie und Ökonomie gegenseitig ausschließen. Vermutlich haben weder die amerikanischen Ureinwohner noch die Öko-Aktivisten der 80er geahnt, dass der mutmaßliche Gegensatz zwischen Ökologie und Ökonomie keinen nachhaltigen Bestand hat. Ironie der Geschichte: Heutzutage ist es nicht zuletzt das Geld, das unzählige Unternehmen zum ökologischen Handeln zwingt. Viele sehen sich mit steigenden Rohstoff- oder Energiekosten konfrontiert, die nach ressourcenschonenderen Lösungen verlangen. ÖKOAKTIVISTEN DER GEGENWART SIND EBENSO KUNDENORIENTIERTE WIE KOSTEN- UND UMWELT- BEWUSSTE KONSTRUKTEURE Die Schonung von Ressourcen erfordert Effizienzsteigerungen. Wichtig dabei ist, Umweltaspekte schon bei der Produkt-Neuentwicklung zu berücksichtigen. Zu den relevanten Gestaltungsprinzipien gehören nicht nur Energie- und Ressourceneffizienz, sondern auch hohe Qualität und lange Nutzungsdauer sowie Wiederverwendbarkeit bzw. Recyclingfähigkeit. Deshalb ist die eigentliche Herstellung der Produkte gemäß Ökodesign-Richtlinie der EU auch nur der Anfang. Insbesondere Konstrukteure der Zulieferindustrie müssen mindestens zwei Schritte weiter denken. Warum? Weil auch deren Kunden unter Effizienzzwang stehen: Hier wie dort geht es darum, das Kosten-/ Nutzen-Verhältnis zu optimieren. Das bedeutet: Konstrukteure, deren Lösungen dem Anwender helfen, Energie, Verbrauchsmaterial oder Gewicht zu sparen, verhelfen dem Kunden zu einer besseren Ökobilanz. Wir bei SKF tragen dazu bei, indem wir durch die Umsetzung tribologischer Erkenntnisse Reibungswiderstände minimieren und dabei leichtere sowie langlebigere Lösungen schaffen, die zudem den Schmiermittel-Verbrauch senken. Das Schlagwort vom Downsizing gilt unseres Erachtens für all diese Aspekte. Weiter geht’s mit dem nächsten bedeutenden Schritt im Produktlebenszyklus: Wenn sich der Konstrukteur von Anfang an Gedanken über das Ableben seines Produkts macht, kann die Umwelt ein weiteres Mal profitieren: zum Beispiel dank der Recyclingfähigkeit von Werkstoffen oder durch die Option, Komponenten wieder instand setzen zu können. Das spart gegenüber einer Neuproduktion enorm viel Material, Energie und letztlich Geld. Natürlich ist das Ziel, bei größtmöglicher Ressourcenschonung qualitativ höchstwertige Produkte zu entwickeln, eine enorme Herausforderung. Das gilt umso mehr, als wir in Zeiten ziemlich reifer Technologien leben. Um trotzdem weitere Optimierungspotenziale zu erschließen, wird es immer wichtiger, dass der Endkunde die Experten beim Zulieferer bereits in der Projektplanungsphase ins Boot holt. Und dass Ingenieure unterschiedlicher Fachgebiete auf beiden Seiten von Beginn an eng miteinander kooperieren. Schließlich lassen sich Effizienzsteigerungen vor allem dadurch realisieren, indem das gebündelte Know-how der involvierten Fachkräfte in eine optimale Konstruktion umgemünzt wird. www.skf.de Sind Sie auch ein Öko-Aktivist? Wir freuen uns über Ihre Meinung: m.heimerl@vfmz.de, Redaktion Der Konstrukteur 10 DER KONSTRUKTEUR 11/2016

AKTUELL EVONIK UND HP KOOPERIEREN IM BEREICH 3D-DRUCK MARKE SOMMER-AUTOMATIC WIRD ABGELÖST Evonik und Hewlett Packard kooperieren bei der Entwicklung von Kunststoffpulvern für den 3D-Druck. Das Spezialchemie-Unternehmen platziert mit Vestosint 3D Z2773 das erste zertifizierte Produkt für das „Open Platform Program“ von HP. Das Kunststoffpulver basiert auf Polyamid 12, zeigt gute mechanische Eigenschaften und ist FDA-geeignet, d. h. ausgedruckte Bauelemente aus dem Material können in den USA für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen werden. So ist etwa der Einsatz additiver Fertigungstechnologien im Umfeld der Lebensmittelproduktion denkbar, in der aufgrund kleiner oder limitierter Mengen Flexibilität gefragt ist. www.evonik.de Die Marke Sommer-Automatic für Greifer-, Handhabungs- und Roboterkompo nenten der Zimmer Group wird aufgegeben. Die Produkte werden jedoch weiterhin unter der Dachmarke des Unternehmens weitergeführt. Diese Veränderung sei Teil einer Reihe von strategischen Entscheidungen und internen Umstrukturierungen, teilte das Unternehmen mit. Der Übergang zu der Dachmarke stehe auch für den Übergang zu Industrie 4.0: Früher rein mechanische Komponenten werden nun mit Sensoren und Steuerungen ausgestattet, pneumatische Antriebe durch elektrische ersetzt, und reine Mechaniklösungen durch Mechatronik-Komponenten abgelöst. Die dabei anfallenden Daten werden über Bussysteme an die zentralen Steuerungen übertragen. Die Datenauswertung eröffne neue Möglichkeiten der Produktionssteuerung, hieß es. www.zimmer-group.de OUR HEART BEATS – FOR INDUSTRY 4.0 Die 4. industrielle Revolution verändert alles: Produkte, Prozesse, Geschäftsmodelle und vor allem unsere Sichtweisen. Sind Sie bereit für intelligente Fertigungssysteme, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren? Erleben Sie jetzt Sensorsysteme und Automationslösungen, die auch Ihr Herz höher schlagen lassen. Live auf der SPS oder bei Ihnen vor Ort. Besuchen Sie uns auf der SPS IPC Drives 2016, Halle 7A, Stand 303 oder unter www.balluff.com/sps