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DER KONSTRUKTEUR 11/2016

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK DIE PROTOTYPEN- FERTIGUNG FÜR ROBOTERLEITUNGEN IST EINE BESONDERHEIT IN DER BRANCHE Während viele Anbieter Prototypen ihrer Kabel erst ab mehreren Kilometern Länge fertigen, bietet Lapp eine Musterfertigung schon ab einer Länge von 100 m. Die Muster werden bei Lapp und beim Anwender in realitätsnahen Tests auf ihre Haltbarkeit bei Biegeund Torsionsbewegungen getestet. Daraus schließen die Lapp-Ingenieure, wie lange das Kabel im echten Einsatz halten wird. Für den Comau Racer hat Lapp ebenfalls ein 100 Meter langes Muster gefertigt und erfolgreich getestet. Käufer können damit sicher sein, dass ihr Roboter jahrelang ohne Ausfälle seinen Dienst tun wird. "ALS LEITUNGSANBIETER NEHMEN WIR DIE HERAUSFORDERUNGEN DER ROBOTIK AN" Frank Rothermund, Market Manager Robotics in der Lapp Gruppe www.DerKonstrukteur.de www.DerKonstrukteur.de KOMPAKTE KABEL FÜR KOMPAKTE ROBOTER Für die Verkabelung ist der Trend zur Miniaturisierung eine Herausforderung. Denn ein kompakter Roboter benötigt auch kompakte Kabel. Lapp hat früh damit begonnen, platzsparende Versionen seiner Kabel zu entwickeln, ohne die Langlebigkeit zu vernachlässigen. Die Racer von Comau sind ein gelungenes Ergebnis dieser Bemühungen. Wozu ein Racer fähig ist, konnten die Besucher der Hannover Messe am Stand von Lapp bewundern. Dort warf der Roboter einen Basketball nach dem anderen zielsicher in einen Korb und stach damit alle Besucher aus, die den Mut hatten, gegen ihn anzutreten. Der Basketball-Roboter ist ein Racer 7 mit 7 kg Traglast, der seit wenigen Jahren auf dem Markt ist. Mittlerweile hat Comau auch Racer 3 und Racer 5 mit den entsprechenden Traglasten in den Markt eingeführt. Die Arme und Motoren des Comau Racer sind aufgrund der geringeren Traglast kleiner als bei den Robotern in der Automobilindustrie. Entsprechend weniger Platz haben die Kabel, die zum einen die elektrische Energie für die Motoren liefern und zum anderen für den Austausch der Daten etwa von den Sensoren sorgen. Weil die kleineren Motoren weniger Leistung benötigen, können die Kabel etwas dünner ausfallen. Doch das allein reicht nicht, um genug Platz zu sparen. Weitere konstruktive Maßnahmen sind nötig. FÜLLMATERIAL REDUZIERT VERSCHLEISS Diese Feinheiten verstecken sich im Kabelinnern. Der Querschnitt der Adern der so genannten Servoleitungen, die die Motoren ansteuern, ist wegen der geringeren Motorleistung etwas kleiner. Keinen Unterschied gibt es bei den Isolatoren der Adern. Weil die Betriebsspannung gleich ist, gibt es hier keinen Spielraum für eine dünnere Isolation. Auch das Isolationsmaterial ist wie bei vielen anderen Kabeln für die Robotik ein Thermoplastisches Elastomer (TPE). Die Verringerung des Leiterquerschnitts allein reicht aber nicht, um genug Platz zu sparen, weitere konstruktive Tricks und Kniffe sind nötig – über die schweigen sich die Leitungsspezialisten allerdings aus. Das Geheimnis eines hochbeweglichen Servokabels liegt auch im Füllmaterial, also in den Komponenten, die keine elektrische Funktion haben. So enthält das Kabel Nylonfäden, die in den Aderverbund eingeflochten werden und die Adern an ihrem Platz halten, auch wenn das Kabel verdreht oder gebogen wird. Das vermindert die Reibung der Adern untereinander und damit einen Verschleiß des Isolationsmaterials. Eine weitere Maßnahme, die Lebensdauer eines solchen Kabels zu erhöhen, sind Bandierungen aus gleitfähigem Vlies oder Kunststoff, die um die Ader gewickelt werden und so die Reibung weiter reduzieren. Die Adern gleiten dann leichter gegen den Mantel, was insbesondere bei Torsionsbewegung den Verschleiß deutlich senkt. SPECIAL Die kompakten Roboter erobern immer mehr Branchen, etwa in der Fertigung von Elektronik oder bei Pick-and-Place Anwendungen. Heute ein Smartphone, morgen ein TV-Gerät am selben Fließband – noch ist das eine Vision, aber im Zusammenhang mit der digitalen und hochflexiblen Fertigung nach Industrie 4.0 werden solche Szenarien in nicht allzu ferner Zukunft Wirklichkeit. Lapp wird hierfür die passenden Leitungen bereithalten. AUF WUNSCH MIT UL-ZERTIFIZIERUNG Am Kabelmantel lässt sich das meiste Material einsparen, um das Kabel dünner zu machen. Allerdings dürfen die elektrischen und mechanischen Eigenschaften nicht darunter leiden. Mehr noch: Lapp liefert Comau auf Wunsch auch Kabel mit UL-Zertifizierung, also mit Zulassung für den nordamerikanischen Markt. Dort liegt die Latte beim Brandverhalten und auch bei der chemischen Beständigkeit meistens höher als bei den europäischen Normen. „Dünnerer Mantel, aber besseres Brandverhalten – das geht nur mit einem echten Highend-Material“, sagt Frank Rothermund Market Manager Robotics bei der Lapp Gruppe in Stuttgart. Rothermund ist davon überzeugt, dass trotz aller Fortschritte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Comau werde Lapp weiter fordern, das hätte der italienische Partner bereits angekündigt. Bilder: Lapp Gruppe www.lappkabel.de 92 DER KONSTRUKTEUR 11/2016

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK NEUHEITEN FÜR DIE INDUSTRIELLE BILDVERARBEITUNG Im ID-Bereich führte Cognex kürzlich das mobile Terminal MX-1000 ein. Es vereint handelsübliche Smartphones mit der herstellereigenen Technologie und eignet sich bestens für die Datenerfassung u. a. in Intralogistik-Anwendungen. Aus aktuellem Anlass rückt der Hersteller seine Vision-Sensoren In-Sight 2000 in den Mittelpunkt. Sie verbinden die Leistungsstärke der branchenführenden In-Sight-Bildverarbeitungssysteme mit der Einfachheit und dem günstigen Preis eines Sensors. Mit der Kombination von In-Sight-Bildverarbeitungstools, einfacher Einrichtung und modularem Design mit austauschbarer Beleuchtung und Optik will der Hersteller neue Maßstäbe bei Preis-Leistungsverhältnis, Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität setzen. Zudem entwickelte das Unternehmen eine neue Technologie, die grundlegend zur einfacheren Einrichtung und Verwaltung von In-Sight-Multi-Smart-Kamera-Anwendungen beiträgt und dabei äußerst benutzerfreundlich über plattformunabhängige, webbasierte HMIs funktioniert. cognex.com TELEMATIK-PLATTFORM FÜR MOBILE ARBEITSMASCHINEN Sensor-Technik Wiedemann stellt mit der ESX-TC1-Familie eine neue Telematik-Plattform für den Einsatz in mobilen Arbeitsmaschinen in drei Varianten vor. Die Plattform dient als Onboard-Datenlogger in der Kommunikation zu Steuerungen und Sensoren mittels CANbus. Dabei werden CANopen, SAE J1939 und offene CAN-Kommunikation unterstützt. Über die Software „Vehicle Data System (VDS)“ kann man konfigurieren, welche CANbus Parameter aufgezeichnet, im 1 GByte großen Datenspeicher abgelegt und anschließend weitergeleitet werden. Durch die freie Programmiermöglichkeit, die das Embedded Linux System der TC1 bietet, lassen sich die Daten aber auch auf dem Modul vorverarbeiten und auswerten. Die Weiterleitung kann in allen TC1-Varianten über Ethernet oder die jeweilige drahtlose Schnittstelle erfolgen. Die TC1-WiFi und die TC1-WiFi+ verfügen dabei über WLAN und Bluetooth 4.0. www.sensor-technik.de DRUCKTRANSMITTER FÜR BIDIREKTIONALE DIFFERENZDRUCKMESSUNG Die Serien AMS 4711/ AMS 4712 von Amsys kombinieren Silizium-MEMS-Elemente mit Mikroelektronik zu hochgenauen Drucktransmittern im Miniaturformat. Die Sensoren sind ohne weitere Komponenten einsatzbereit und für die Außenmontage geeignet. Die AMS-4712-Serie wird mit einem industriellen 4-20-mA-Stromausgang in 2-Leiter-Technik (Current Loop) angeboten, die AMS-4711- Serie hat einen 0-5-V-Ausgang. Der Betrieb erfolgt mit einer Versorgungsspannnung von 8 bis 36 V. Neben den Absolutdrucksensoren (1 bar, 2 bar 1,2 bar) sind die Transmitter als Differenzdrucksensoren für 0-5 und bis 0-2000 mbar in verschiedenen Druckstufen erhältlich. Als differenziell bidirektionale Versionen können sie in den Bereichen: ± 5, ± 10, ± 20, ± 50, ± 100 mbar sowohl Unter- als auch Überdruck messen. So sind Luftstrommessungen möglich, bei denen eine Druckumkehr zum herrschenden Druck entstehen kann. Dank der Rückseitenbeaufschlagung der Druckmesszelle eignen sich die Drucktransmitter auch zur Messung des Füllstand in Flüssigkeiten. www.amsys.de KOMPAKTESTE LÖSUNG Besuchen Sie uns: Halle 7A, Stand 506 Optischer Multiturn-Drehgeber SendixF5883M Motor-Line •Speziellfür die Antriebstechnik •Nur 43 mm Einbautiefe bei einer durchgehenden Hohlwelle bis zu 15 mm • Kompaktere Motoren dank flachstem Multiturn Drehgeber •Plug‘n‘Play: einfacher Austausch von Inkremental zu Absolut • Reduzierte Kosten durch gleiche Bautiefe und Anbauart www.kuebler.com