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DER KONSTRUKTEUR 12/2016

DER KONSTRUKTEUR 12/2016

VIRTUELLE KÖNIGSWELLE

VIRTUELLE KÖNIGSWELLE IN HANDHABUNGSSYSTEMEN SPECIAL Die Ansprüche an zukünftige Produktionssysteme werden durch Variantenvielfalt, kleine und stark schwankende Losgrößen, die einfache Umrüstung sowie den Forderungen nach kompaktem Fertigungsequipment immer umfangreicher. Außerdem stehen technische Beherrschbarkeit, einfache Bedienung, universelle Nutzung, hohe Wirtschaftlichkeit und günstiges Investment im Fokus. Das gilt auch und vielleicht sogar besonders für Handlingsysteme. Die Afag Gruppe, führender Anbieter von hochwertigen Komponenten und Systemlösungen im Bereich Zuführen, Handhaben und Transportieren sowie pneumatisch und elektromotorisch angetriebener Achssystemen, hat sich den Herausforderungen der Zeit angenommen. Mit dem Linear Transport Modul LTM wurde ein hochflexibles, numerisch gesteuertes Montage-Grundsystem entwickelt, welches die Basisfunktionen Transportieren, Handhaben und Zuführen vereint. Die Kombination aus dem schnell taktenden Linear Transport Modul LTM und den neuen modularen Handlingsystemen – synchronisiert über eine virtuelle Königswelle – steht für höchste Produktivität bei maximaler Flexibilität und minimalem Produktionsflächenbedarf. Sowohl das Transfersystem als auch die Handhabungssysteme zum Übersetzen, Fügen, Prüfen und für weitere Montageprozesse können durch am Markt gängige SPS mit integrierter NC-Steuerung angesteuert werden. Dadurch können sich sich die Bewegungen zwischen dem Werkstückträger-Transportsystem und dem Teile- oder Tool-Handling wie bei kurvengesteuerten Maschinen synchronisieren. Die Überlagerung der Bewegungen führt zu einem harmonischen und ruhigen Lauf der Maschine sowie zu einer optimalen Ausnutzung der verfügbaren Zeit, woraus wiederum kurze Taktzeiten resultieren. 58 DER KONSTRUKTEUR 12/2016

MECHATRONIC 01 Ein LTM Linear Transport Modul als Grundelement für Montageprozesse 01 "MECHATRONISCHE ANLAGENKONZEPTE SIND GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT" Markus Werro, CEO Afag Holding AG, Hergiswil und Afag Automation AG, Huttwil Die virtuelle Königswelle ist heute fester Bestandteil in den unterschiedlichsten Anwendungen in vielen Branchen. Wer immer kürzere Taktzeiten fordert, kommt an ihr nicht vorbei. Ohne mechanischen Verschleiß kann sie zudem die Anlagenverfügbarkeit erhöhen. Ohne mechanische Schnittstellen macht sie Anlagen leichter umrüst- oder erweiterbar. Sie unterstützt modulare Anlagenkonzepte. All das macht sich Afag AG in ihrem Systembaukasten für Montageanlagen zu Nutze. www.DerKonstrukteur.de WIRTSCHAFTLICHE MECHATRONISCHE MONTAGELÖSUNGEN Je nach Bedarf ist langsames, synchrones Anlaufen der Maschine ebenso möglich wie hohe Taktfrequenzen von mehr als 60 Takte/Minute. Der entscheidende Kundennutzen gegenüber kurvengesteuerten und damit vergleichsweise starren Maschinen liegt jedoch vor allem in der Flexibilität der elektrischen Antriebe. Verschiedene Werkstückträger-Positionen für die stückzahlflexible Variantenfertigung sind ebenso möglich wie das Erzeugen reproduzierbarer Füge-/Presskräfte bei wechselnden Montageoperationen. Die Afag-Gruppe – Afag und eps – bieten den Kunden das Transportsystem, die Handhabungstechnik, die Software und das Know-how in Form von Programmbausteinen für die gängigen Steuerungen sowie Kundenschulungen und Unterstützung bei der Systemintegration. Darüber hinaus lassen sich die auf den Afag Standard- Komponenten basierenden Montagelösungen schneller und kostengünstiger realisieren, wodurch der Maschinenbauer mehr als nur seine Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Für die Endkunden bietet das System hohe Zukunfts- und damit Investitionssicherheit. Denn die Anlagen können im Fall eines Produktwechsels lediglich per Umprogrammieren und wenigen mechanischen Anpassungen einer ähn lichen oder auch gänzlich neuen Verwendung zugeführt werden. Das Grundsystem LTM ist schon von der Idee her auf eine hohe Aufbau-, Ausrüstungs-, Anwendungs-, Nutzungs- und Umrüst-Flexibilität ausgelegt. Konzipiert als standardisiertes, schnell taktendes Grundsystem mit fix verbauten Werkstückträgern auf einem hochpräzisen Zahnriemen, bilden drei verschiedene Grundelemente (Antrieb, Mittensegment und Umlenkung), die mechanisch miteinander gekoppelt werden, die Basis. PROZESSSTATIONEN FÜR INDIVIDUELLE MONTAGEFLEXIBILITÄT Für den Vortrieb der Werkstück- oder Objektträger sorgt der hochpräzise Riementrieb, der die Werkstück- und Objektträger von Station zu Station befördert. Die lineare Anordnung des LTM auf einer Grundplatte erlaubt individuelles Aufbauen und Andocken unterschiedlichster Handhabungs-, Zuführ-, Füge-, Schweiß-, Prüf-, Markier- AUF STANDARD-KOMPONENTEN BASIERENDE MONTAGELÖSUNGEN LASSEN SICH SCHNELLER UND KOSTENGÜNSTIGER REALISIEREN und weiterer Prozessstationen. Je nach Auslegung und Anforderung kann ein LTM- Grundsystem bis zu fünf Mittensegmente enthalten und ist damit, je nach Werkstückund Objektträgerformat, auf bis zu 3.960 mm Gesamtlänge zu erweitern. Insgesamt stehen (inklusive Antriebs- und Umlenkungs-Modul) somit sieben Transport- Strecken DER KONSTRUKTEUR 12/2016 59