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DER KONSTRUKTEUR 12/2017

DER KONSTRUKTEUR 12/2017

SPECIAL LEICHTBAU

SPECIAL LEICHTBAU SPECIAL 36 DER KONSTRUKTEUR 12/2017

LEICHTBAU Die Verringerung des Gewichts bewegter Komponenten reduziert Verschleiß, spart Energie und ermöglicht höhere Taktzeiten sowie verkleinerte Antriebselemente. Auch bei Linearführungen und Teleskopschienen können für Leichtbauanwendungen signifikante Gewichtseinsparungen erzielt werden. AUF DIE LEICHTE SCHIENE Ein zunächst in der Luftfahrtindustrie und der Fahrzeugtechnik etabliertes Konzept wird auch für Einhausungen und Maschinenverkleidungen, Handhabungssysteme, Elemente für Logistiksysteme, Multi-Gantry- und Verfahreinheiten für Roboter immer interessanter: der Leichtbau. Auch kleine Beiträge zur Gewichtsersparnis summieren sich bei zahlreich verbauten Komponenten zu respektablen Einsparungen. Der Lineartechnik- Anbieter Rollon setzt deshalb vermehrt auf Lösungen, die auf der Verwendung von Aluminium oder gezielt bearbeiteten Stahlprofilen basieren. Ein Beispiel hierfür ist das Vollteleskop DE-Lightweight aus der Produktfamilie Telescopic Rail. Durch eingebrachte Bohrungen und Ausfräsungen ließ sich das Eigengewicht dieser Führung um 30 % verringern, ohne die technischen Eigenschaften zu beeinflussen. Grundlage für solche Optimierungen sind vollständige Informationen über den Einsatz inklusive aller technischen Merkmale. Liegen diese Daten vor, können Voll- und Teilauszüge oder Linearführungen entsprechend den Anforderungen angepasst werden. MIT LEICHTIGKEIT ZU ENDE GEPLANT Einhausungen und Maschinenverkleidungen müssen immer höhere Anforderungen erfüllen: Geräuschdämmung, Schwingungsarmut und geringes Gewicht werden gefordert. Dies ist kein Grund, den eingeschlagenen und richtungweisenden Weg des Leichtbaus bei den Führungssystemen für Türen, Displays, Bedien- und Aggregateschubladen zu verlassen. Leichte, biegesteife und tragfähige Systeme helfen, das Gesamtgewicht der Produktionsmaschine zu verringern. Geringere Massen lassen sich schneller öffnen und schließen, Taktzeiten können verkürzt, Antriebe, Lager und angrenzende Bauteile verkleinert sowie Kosten reduziert werden. Aber auch Maschinenfundamente und Transportsysteme werden weniger belastet und können einfacher ausgeführt werden. Immer mehr Unternehmen setzen auf teil- oder vollautomatisierte Lager. Entscheidend ist neben der Funktionalität und Kapazität die Geschwindigkeit der Warenentnahme. Lassen sich die bewegten Massen eines Entnahmeshuttles reduzieren, können Dynamiken verbessert werden. Dies bewirkt direkt einen schnelleren Durchlauf. Auf eine komplette Anlage aufsummiert lassen sich durch leichtere Linearachsen mehrere Kilowatt Antriebsleistung einsparen. Autor: Rüdiger Knevels, Geschäftsführer Rollon GmbH, Düsseldorf LEICHTERE PORTALE DURCH ALU-PROFILE Rollon-Linearachsen haben aufgrund der Profilstrukturierung Traversen-Eigenschaften. Bei großen Gantry-Portalen für Pick-and- Place-Anwendungen in der Palettierung werden die biegesteifen Achsen immer aus Aluminium gefertigt. Das heißt, dass sie selbsttragend sind und auch bei längeren X- und Y-Achsen keine zusätzliche Anschlusskonstruktion benötigen. Auch das spart Material, Gewicht, Kosten und gegebenenfalls Bauraum. Ist für die vertikale Bewegung eine Zahnriemenachse vorgesehen, bietet Rollon hier eine speziell entwickelte Z-Achse an, DER KONSTRUKTEUR 12/2017 37