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DER KONSTRUKTEUR 3/2015

DER KONSTRUKTEUR 3/2015

FLUIDTECHNIK

FLUIDTECHNIK Korrosionsschutz im Praxistest Hydraulikverbindungen halten aggressiven Bedingungen in Düngemaschinen stand Hydraulikverschraubungen von Voss Fluid erzielen auch unter Praxisbedingungen sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Langzeitkorrosionsschutz und Wirtschaftlichkeit. Leckagen und Stillstandzeiten der Landmaschinen werden so vermieden. Reklamationen in Bezug auf die Verschraubung gehören bei Horsch seit dem Wechsel zu Voss Fluid der Vergangenheit an. Landmaschinen müssen korrosionsbeständig gegenüber Dünger, Regen und Frost sein. Das gilt besonders für funktionskritische Verbindungsteile der Maschinenhydraulik. Wenn das Bauteil nicht optimal auf die Systemanforderungen abgestimmt oder falsch montiert ist, treten hier schnell Leckagen auf. Hydraulikverbindungen mit einer speziellen Zink- Nickel-Beschichtung bestehen den harten Praxistest auf dem Acker. Die Horsch Maschinen GmbH stellt Maschinen und Komponenten für Bodenbearbeitung, Sätechnik und Pflanzenschutz her. Innerhalb der letzten Jahre verzeichnete das Unternehmen einen zunehmenden Bedarf an Düngemaschinen – hier sind die Anforderungen an den Korrosionsschutz der verbauten Teile besonders hoch. Früher setzte Horsch Rohrverbindungen unterschiedlicher Hersteller ein, die in der Art ihrer verzinkten Oberfläche, Optik und Qualität stark variierten. Die Zinkoberflächen bildeten schnell Weißrost – eine schlechte Voraussetzung, um die Komponenten prozesssicher zu montieren und langzeitdicht zu betreiben. Zudem zeigte sich an den Kontaktstellen von Werkzeug und Material je nach Oberfläche schnell Korrosion. Um Kunden auch in der Fluidtechnik einen zukunftssicheren und gleichbleibend hohen Standard zu gewährleisten, erklärte Horsch die Voss Fluid GmbH zum Standardzulieferer für die hydraulische Verbindungstechnik. Spezielle Oberflächentechnologie Ein ausschlaggebendes Argument war für Horsch: Voss coat übertrifft sogar die höchste Korrosionsschutzklasse K5 des VDMA-Einheitsblatts 24576, in dem eine Rotrostbeständigkeit der Oberfläche von mindestens 720 h gefordert wird. Zudem bildet sich, anders als bei reinen Zinkoberflächen, anstelle von ausgeprägtem Weißrost nur ein leichter, optisch unauffälliger Grauschleier. Für den nachhaltig leistungsfähigen Einsatz entwickelt Voss Fluid die Beschichtung in seiner werkseigenen Versuchsgalvanik kontinuierlich weiter – mit Erfolg: Mit Voss coat beschichtete, unmontierte Teile erzielen im Salzsprühnebeltest eine Korrosionsbeständigkeit von mehr als 2000 h. Auf dem Acker bewährt „Die Ergebnisse aus dem Salzsprühnebeltest sind für uns nur bedingt aussagekräftig“, sagt Thomas Prüll aus der Forschung und Entwicklung bei Horsch. „Die tatsächlichen Auswirkungen von Montage, Dünger, Temperatur und Feuchtigkeit auf die Korrosionsbeständigkeit zeigen sich erst auf dem Acker.“ Kommen freiliegende Teile in Kontakt mit Mineral- oder Nitratdüngern, kann dies zu verstärkter Korrosion führen. Daher prüfen die Entwickler von Horsch in einem eigenen Bewitterungstest seit November 2013, wie sich Verschraubungen verschiedener Hersteller und unterschiedliche Oberflächen über einen längeren Zeitraum verhalten. Um die Praxisbedingungen realistisch nachzubilden, montierte Horsch die Verschraubungen, befestigte sie an einem Gestell und setzte sie der natürlichen Bewitterung aus. Über zwei Monate besprühten die Entwickler die Bauteile jeden Werktag mit einer gängigen und für ihre korrodierende Wirkung bekannten Flüssigdüngerlösung. Den Vergleich traten Bauteile mit A3C-Beschichtung und Zink-Nickel-Oberfläche sowie Verbindungsstücke aus Edelstahl an. Schon nach kurzer Zeit zeigte sich auf den verzinkten, gelbchromatierten Oberflächen und den handelsüblichen Zink-Nickel-Beschichtungen ganzflächig Rotrost. Auf der Verbindungstechnik von Voss Fluid sind dagegen auch sechs Monate nach Testbeginn nur marginale Spuren von Korrosion zu erkennen. Damit schneidet Voss coat im direkten Vergleich mit anderen Zink-Nickel-Oberflächen am besten ab – ein Hinweis darauf, dass die hohe Korrosionsbeständigkeit nicht allein auf die Beschichtung zurückzuführen ist. Das Resultat: Die Voss Rohrverbindungen sind auch unter realen Bedingungen dauerhaft funktionsfähig und gleichzeitig eine wirtschaftliche Alternative zu Edelstahl. www.voss.de/de/fluid 18 Der Konstrukteur 3/2015

FLUIDTECHNIK Spritzenpumpe mit hoher Präzision und Dosiergenauigkeit Die Smart-Syringe-Pumpe (SSP) von Parker Hannifin liefert eine hohe Präzision und Dosiergenauigkeit und erfüllt damit die hohen Anforderungen in der klinischen Diagnostik und analytischen Chemie. Die 30-mm-Spritzenpumpe hilft mit einer Lebensdauer von mindestens fünf Millionen Zyklen, die Gesamtkosten zu senken. Zudem reduziert die leichte und kompakte Bauweise den Platzbedarf. Die neue Smart-Syringe-Pumpe ist um zwei Drittel leichter und kleiner als herkömmliche 30-mm-Spritzenpumpen. Laut Parker bietet sie in Kombination mit der besten Auflösung ihrer Klasse sowie einer nicht pulsierenden Durchflussrate von bis zu 7,5 nl/s hervorragende Leistungen. Durch die einfache, direkte Montage auf einem Linear antrieb entfallen zudem die Versorgungsschläuche zwischen Pumpe und Dosiersystem. So profitieren Maschinenhersteller von einem vereinfachten Design sowie minimierten Fehlerquellen und Leckagemöglichkeiten. Die Kommunikationsschnittstellen RS232 und CAN bringen zusätzliche Flexibilität. Der Hersteller nennt die hohe Genauigkeit als einen wesentlichen Vorteil dieser Pumpe. Der Servomotor mit Encoder-Rückführung, die über eine Auflösung von 228 495 Schritten verfügt, bietet Geräteherstellern die benötigte Präzision, um bei extrem geringen Durchflussraten viele kleinere Probenund Reagenzienmengen zu entnehmen. Die neue Parker-Spritzenpumpe mit präziser Durchflussregelung ist CE-konform und erfüllt sowohl die RoHS- als auch die EMV-Richtlinie (2004/108/EC). www.parker.com Elektronische Drucksensoren für raue Umgebungen In den neuen Drucksensoren der Serie PE5 verknüpft Aventics die Merkmale einer flexiblen Elektronik mit verschiedenen Messverfahren und Anschlussmöglichkeiten mit einfacher Handhabbarkeit und Robustheit. Ein piezoresistiver Drucksensor misst bei den Drucksensoren Relativdruck, Vakuum und Überdruck. Durch die neue Funktion „Nullpunkt-Offset“ kann der Drucksensor jederzeit neu auf Normaldruck zurückgesetzt werden. Der Sensor mit einer Schaltzeit von 5 ms ist wahlweise mit zwei digitalen sowie einem digitalen und einem analogen Ausgang oder mit einem Anschluss für den I/O-Link ausgestattet. Zusätzlich verfügt der Drucksensor über Hysterese- / Fenstermodi sowie NC/ NO-Funktionen. Die analogen Ausgänge lassen sich einfach zwischen Strom und Spannung umschalten. Die Verbindung über den I/O-Link erweitert die Parametrier- und Diagnosemöglichkeiten und spiegelt einen Trend bei modernen Automatisierungskonzepten. Die Serie deckt fünf Druckbereiche zwischen -1 und +12 bar ab und eignet sich auch für den dezen tralen Einbau in rauen Umgebungen. Die Serie erfüllt die Schutzklassen IP65 und IP67. www.aventics.com Schlauchsystem für Schiffe und Windparks Das Schlauchleitungssystem Maximall S 2000 von Vigot Industrietechnik hat Historie. Der Prototyp des Systems stammt bereits aus dem Jahr 1990. Seitdem hat der Hersteller das Modell kontinuierlich weiterentwickelt. Der Maximall S 2000 ist flammbeständig nach GL und damit prädestiniert für Einsätze auf Schiffen aller Art und in Windkraftparks. Brennstoffe, Hydrauliköl und Schmieröl werden ebenso zuverlässig transportiert wie Frisch- und Seewasser, Heizungswasser, Kalt- und Warmwasser, Trinkwasser und Abwasser. Schwingungen und Körperschall werden optimal kompensiert. Darüber hinaus ist das Modell flexibel und leicht zu montieren. Aufgrund der kleinen Biegeradien und der betriebssicheren Armaturen des Schlauchleitungssystems lässt sich auch der Einbau komplexer Fördersysteme problemlos realisieren. Hinzu kommt die hohe Wartungsfreundlichkeit. Reparaturen können mit Bordmitteln durchgeführt werden. www.vigot.de Zustand von Hydraulikschläuchen jederzeit im Blick Eaton hat in Zusammenarbeit mit der Purdue University, Indiana (USA), das System Life Sense zur Überwachung von Hydraulikschläuchen entwickelt, das einen bevorstehenden Ausfall erkennt und rechtzeitig meldet. Jede Schlauchleitung verfügt bei dem System über einen Sensor, der den Schlauchzustand über elektrische Signale kontinuierlich überwacht. Diese werden an ein Diagnosegerät weitergeleitet, das die Daten auswertet. Wenn sich der Schlauch dem Ende seiner Lebensdauer nähert, erkennt Life Sense bestimmte Zustände, die auf einen bevorstehenden Schlauchausfall hinweisen, und meldet diese. Dies erfolgt so rechtzeitig, dass ausreichend Zeit bleibt, um den Schlauch im Rahmen einer planmäßigen Wartung auszutauschen. Das Schlauchdiagnosegerät (Hose Diagnostic Unit, HDU) läuft mit 12 V DC oder 24 V DC und kann bis zu elf Schlauch leitungen überwachen. Kabel stehen in Längen von 3 bis 300 m zur Verfügung. Das System gibt es auch als drahtlose Variante – allerdings bisher nur in den USA – mit einem Zugangspunkt, der die Überwachung von 100 Schläuchen über ein Kommunikationsprotokoll mit einer Frequenz von 433 Hz erlaubt. Das Life-Sense-Internetportal von Eaton bietet erweiterte Systemüberwachungsmöglichkeiten und erlaubt Wartungsteams den Zugriff auf spezielle Daten, z. B. das Installationsdatum, den Verbindungsstatus, Trendmeldungen und Diagnosemanagement. www.eaton.de Der Konstrukteur 3/2015 19