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DER KONSTRUKTEUR 4/2019

DER KONSTRUKTEUR 4/2019

ANTRIEBSTECHNIK

ANTRIEBSTECHNIK DIGITALISIERUNG – EIN WIRKLICH GANZHEITLICHER ANSATZ Halle 15, Stand F10 PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Die digitale Transformation löst als wirtschaftlichgesellschaftlicher Veränderungsprozess einen tiefgreifenden Wandel auch im Maschinen- und Anlagenbau aus. Produkte, Produktion, Vertrieb und Arbeitskultur werden digitalisiert und bieten gerade mittelständischen Investitionsgüterherstellern große Chancen und Zukunftsperspektiven. Ein Antriebsspezialist hat dies bereits früh erkannt und schon vor Jahren mit der digitalen Transformation von innen heraus begonnen – mit Erfolg. Das große Potenzial von Industrie-4.0-Technologien liegt im Maschinen- und Anlagenbau zum einen in der Effizienzsteigerung der eigenen Wertschöpfung und zum anderen im Vertrieb von smarten Produkten, zusätzlichen Services und darauf aufbauenden Geschäftsmodellen. Technologieführerschaft ist ein zentraler Markenkern von Wittenstein. Damit dies so bleibt, hat sich das Unternehmen bereits vor mehr als zehn Jahren als Pionier der digitalen Transformation betätigt und mittlerweile eine Digitalisierungsstrategie entwickelt, die vier wesentliche Stoßrichtungen auf dem Weg der Unternehmensgruppe vom Antriebshersteller und Mechatronikkonzern zum „Leader in Cybertronics“ definiert: Digitalisierung der Wittenstein-Produkt- welt, digitalisierte Produktion der Zukunft, digitale Kundeninteraktion und integrative Gestaltung eines Digitalen Mindsets bei Wittenstein. Die dazugehörige Roadmap mit ihren Meilensteinen ist mittelfristig bis langfristig angelegt und gewährleistet eine für das Unternehmen und die Mitarbeiter beherrschbare Gestaltung der digitalen Transformation. PRODUKTWELT Mechatronische Antriebssysteme, die Informationen eigenständig erfassen und kommunizieren können, sind eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung von Industrie 4.0. Mit ihrer dezentralen Intelligenz ermöglichen sie es, bislang verborgene Datenschätze zu heben und daraus neues Wissen zu schaffen, Informationsflüsse effizienter zu gestalten und so in der Nutzungsphase der Produkte für den Betreiber, aber auch für den Hersteller, zusätzliche Mehrwerte zu generieren. Unterstützt wird dies durch ein neues Bewusstsein: Cloud-Services und internetbasierte Zugriffe sind für Maschinen- und Anlagenbauer kein absolutes Tabu mehr, sondern werden als Gateway für mehr Flexibilität und Verfügbarkeit verstanden und nach und nach akzeptiert. Für Wittenstein eröffnet sich dadurch die Möglichkeit zur Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten. Das aus der Analyse dieser Felddaten gewonnene Wissen kann wiederum in datenbasierte Services überführt und den Kunden angeboten werden. Die Antriebslösungen von Wittenstein werden daher zunehmend smarter und für das Internet der Dinge und die Cloud um geeignete digitale Services ergänzt. Wie dies aussehen kann, zeigt beispielsweise die Entwicklung eines Sensorbausteins für ein smartes Getriebe, das erstmals auf der Hannover Messe 2019 präsentiert wird. Die Sensorik erfasst Betriebsdaten rund um den Antrieb, 38 DER KONSTRUKTEUR 4/2019

ANTRIEBSTECHNIK 01 Daten werden die Effektivität der Produktion verbessern, indem sie beispielsweise die Reaktionsund Durchlaufzeiten vernetzter Produktionssysteme reduzieren 02 Digitale Berührungspunkte ermöglichen die Suche nach dem passenden Produkt Autor: Patrick Hantschel, Leiter Digitalization Center der WITTENSTEIN SE, Igersheim 01 PRODUKTION 02 kommuniziert sie über die IO-Link-Schnittstelle an einen IO- Link-Master, der die Informationen für die Maschinensteuerung wie auch eine Condition Monitoring-Applikation oder andere internetbasierte Dienste sichtbar macht. Für eine andere Anwendung hat das Unternehmen Wittenstein für einen Maschinenbauer eine Verschleißermittlung durch Hysteresemessung entwickelt – das Getriebe ist direkt mit der Maschine vernetzt und in ein maschinenübergreifendes Applikations- und Diagnosetool eingebunden. Weitere Entwicklungsschritte im Rahmen der Digitalisierung der Produktwelt werden zu einer produkt- und systemübergreifenden Interoperabilität führen – mit eigenintelligenten Produkten und selbstbestimmten Wertschöpfungsnetzwerken in der Smart Factory. AZ_Gummi 210x75.qxp_Layout 1 17.01.19 09:26 Seite 2 Kundenwünsche in der Smart Factory kurzfristig, flexibel und wirtschaftlich rentabel umzusetzen, ist das Ziel der Digitalisierung der Produktion bei Wittenstein. Die vernetzte, virtuelle Fabrik soll eine transparente, reaktionsfähige und individuelle Fertigung und Montage ermöglichen – im Extremfall in Losgröße 1 in den Kostenstrukturen der sonst üblichen Serienfertigung mechatronischer Antriebslösungen. Die Erfassung und Nutzung von Prozess-, Bewegungs- und Maschinendaten ermöglicht dabei die Entwicklung digitaler Werkzeuge, mit denen die Wertschöpfungskette über deren virtuelles Abbild – den digitalen Zwilling – dirigiert werden kann. Hierbei werden MIT IHRER DEZENTRALEN INTELLIGENZ ERMÖGLICHEN MECHATRONISCHE ANTRIEBS- SYSTEME, BISLANG VERBORGENE DATENSCHÄTZE ZU HEBEN Mensch und Technologie zusammengeführt – relevante Informationen sind für zuständige Mitarbeiter über definierte Access Points zugänglich. Zweifellos werden Daten die Effektivität der Produktion verbessern, indem sie beispielsweise die Reaktions- und Durchlaufzeiten vernetzter Produktionssysteme reduzieren und eines Tages die GUMMI-FORMTEILE IN HÖCHSTFORM PERFEKTION NACH WUNSCH UND MASS: GUMMIFORMTEILE. GUMMI-METALLVERBINDUNGEN. GUMMITEILE-PROGRAMM. MEHR: www.layher-ag.de