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DER KONSTRUKTEUR 5/2017

DER KONSTRUKTEUR 5/2017

- WERKSTOFF- /

- WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK 02 PRODUKTE UND ANWENDUNGEN 02 Durch Material, das größeren Belastungen standhält, kann die Dicke bei gleicher Leistungsfähigkeit reduziert werden "HOCHFESTER STAHL IST IM LEICHTBAU UN- VERZICHTBAR" Dr. Michael Döppert, Chefredakteur Beim Thema Leichtbau denkt man heute vielleicht zuallererst an Kunststoffe, Leichtmetalle und Faserverbund-Werkstoffe. Aber auch Stahl erfüllt in Form von hochfesten und ultrahochfesten Stählen die Anforderungen des Leichtbaus. Die hohe Festigkeit ermöglicht die Verwendung dünnerer Stahlbleche, und dies bedeutet weniger Gewicht bei verbesserten Eigenschaften. Wobei für alle Werkstoffe gilt: Erst die angemessene Verarbeitung und die anforderungsgerechte Bauteilauslegung bringen alle positiven Eigenschaften des Werkstoffs in die Gesamtkonstruktion ein. www.DerKonstrukteur.de Kunde muss daher seine Prozesse nicht von einer zur nächsten Charge anpassen“, sagt Müller. Automobilhersteller nutzen Docol in Komponenten wie Sitzen, Sitzschienen, Stoßfängern und Schwellern. Docol wird zunehmend auch in Chassisteilen einschließlich Querlenkern angewendet, seit SSAB seine neue Abkühllinie zur Produktion von Stahlgüten wie Docol HR 1000HE, 800HE und 800CP in Betrieb genommen hat. Müller erklärt, dass hochfeste Stähle mit drei verschiedenen Verfahren umgeformt werden können. Das Kaltfließpressen ist das gebräuchlichste Umformverfahren in der Automobilproduktion. Es wird in der Regel für Komponenten wie Türverstärkungen, Sitzkomponenten und Crashboxen eingesetzt. Mit der Rollumformung hingegen wird der Stahl für Stoßfänger, Schweller und Sitzschienen umgeformt. Die Warmumformung schließlich ist weniger gebräuchlich und wird für komplexe, schlagzähe Komponenten genutzt. Kaltumformstähle von SSAB reichen heute bis 1700 MPa bei kaltgewalzten Stählen und über 2200 MPa bei pressgehärteten Stählen (PHS). „Ein Teil unserer Strategie basiert auf einer kontinuierlichen Verbesserung. So hat SSAB schon den extra- und ultrahochfesten Stahl der dritten Generation im Blick. Vor gerade einmal zehn Jahren überstieg die industrielle Anwendung dieser Werkstoffe nicht die Grenze von 800 bis 1000 MPa. Seither wurde viel zur Verbesserung der Sicherheit erreicht“, sagt Müller. EXPERTISE DER STAHLVERARBEITER Die meisten SSAB-Produkte werden entweder durch Kaltfließpressen oder Rollumformung umgeformt. Zu den Unternehmen, die viel Erfahrung in der Entwicklung von Produkten aus extra- und ultrahochfestem Stahl (AHSS) besitzen, gehört Shape Corp. Das amerikanische Unternehmen hat sich auf die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Sicherheitskomponenten und anderen Applikationen für die Automobilindustrie spezialisiert. Tom Johnson, Global Director of Product Engineering bei Shape, erklärt, dass das Unternehmen seit fast zehn Jahren Docol von SSAB in Komponenten zur Energieaufnahme wie Türverstärkungen und Stoßfänger einsetzt. Später kamen auch Strukturteile hinzu. „Die exzellenten mechanischen Eigenschaften von AHSS ermöglichen die Konstruktion von Geometrien, die für diese anspruchsvollen Applikationen geeignet sind. Dadurch können wir hochwertige, starke und gleichzeitig leichte Produkte entwickeln“, sagt er. Brian Oxley, Product Manager for Advanced Product Development in Metallics bei Shape, ergänzt, dass Docol zahlreiche Eigenschaften besitzt, durch die er sich optimal für die Produkte von Shape eignet. Dazu zählen Biegbarkeit (wichtig bei der Rollumformung, da die Geometrien durch Biegen entstehen), Ebenheit (garantiert Konstanz und Qualität) sowie Schweißbarkeit und Gewichtsreduktion, die beide für viele Fahrzeugteile entscheidend sind. „Umformbarkeit ist deshalb so wichtig, weil sie uns erlaubt, die Festigkeit des Materials voll auszuschöpfen,“ sagt Oxley. „Ein Werkstoff kann noch so fest sein – wenn er nicht umformbar ist, kann man daraus kein Bauteil machen.“ Bilder: SSAB, Dreamtime Quelle: SSAB World 2/2016 www.ssab.de DASS SICH HOCHFESTER STAHL NICHT FÜR DIE UMFORMUNG EIGNET, IST EIN IRRGLAUBE 16 DER KONSTRUKTEUR 5/2017

KLEBSTOFF FÜR OPTOELEKTRONISCHE ANWENDUNGEN Delo hat einen neuen Klebstoff für optoelektronische Anwendungen vorgestellt. Delo Dualbond OB786 findet insbesondere dann Verwendung, wenn Bauteile sekundenschnell, genau und mit hoher Festigkeit fixiert werden sollen. So erreicht der Klebstoff schon nach einer Belichtung von weniger als 1 s einen signifikanten Haftungsaufbau, nach 5 s beträgt die Druckscherfestigkeit auf Glas sogar 18 MPa. Auch auf anderen typischen Optoelektronik-Substraten wie Aluminium, FR4, PPS oder LCP bietet er eine gute Haftung. Das milchige, mittelviskose Epoxidharz lässt sich mit UV-Licht der Wellenlänge 365 nm in Schichtdicken von bis zu 1,5 mm aushärten. Gibt es eine größere Klebstoffschicht oder bauteilgeometriebedingte Schattenzonen, die vom Licht nicht erreicht werden, polymerisiert der dualhärtende Klebstoff zusätzlich unter Wärmeeinfluss. Dies erfolgt typischerweise in 50 min bei 80 °C. Das Produkt zeigt sowohl eine minimale Ausgasung als auch einen geringen Schrumpf, was für die optische Genauigkeit wichtig ist. Dank des kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten (CTE), der an Elektronikkomponenten wie die Leiterplatte angepasst ist, sorgt der Klebstoff auch bei Temperaturschwankungen für eine hohe optische Güte. Der Klebstoff ist in weiteren Modifikationen erhältlich. EJOT Qualität verbindet ® EJOT GmbH &Co. KG Industrial Division HART -HÄRTER duoHARDtip ® Prozesssichere Direktverschraubungen in hochfeste Bleche und Eisen-/Stahlguss-Materialien mit duoHARDtip ® Schrauben. Durch Kombination eines konventionell vergüteten Schaftes mit einer hochfesten Furchzone ist diese innovative Verbindungslösung prädestiniert für höchste Anforderungen und härteste Werkstoffe. Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem nächsten Projekt! www.industrie.ejot.de www.delo.de KABEL BEFESTIGEN AUF FAST JEDER OBERFLÄCHE EJOT.indd 1 26.04.2017 14:50:04 Der Flextack- Klebesockel von Hellermann Tyton ermöglicht das schnelle und sichere Befestigen von Kabeln und Leitungen an abgerundeten oder abgewinkelten Oberflächen – ohne Bohren, Schrauben oder Dickschichtkleber. Er hält an hoch- und niederenergetischen Oberflächen, z. B. Glas, Aluminium, Kunststoffen oder lackierten und pulverlackbeschichteten Gegenständen. Dafür wird die Schutzfolie des Klebers entfernt und der Sockel mit manueller Anpresskraft auf den gewünschten Gegenstand gedrückt. Die Leitungen können mit dem Kabelbinder sofort stramm gezogen und sicher befestigt werden. Der modifizierte Acrylatklebstoff auf dem Sockel sorgt für Soforthaftung und eine gleichmäßige Spannungsverteilung bei hoher Zug- und Scherfestigkeit. Der Klebesockel mit den Maßen 28 x 28 x 6,3 mm ist in Schwarz und Weiß erhältlich und eignet sich für Innen- und Außenanwendungen im Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbau und im Temperaturbereich -40 bis 105 °C. Unser Zeichen für Qualität Rohrverbindungstechnik von STAUFF Sie erfahren mehr unter www.stauffconnect.com. NEU! STAUFF Connect www.hellermanntyton.de