KONSTRUKTIONSELEMENTE EINDRUCKSVOLLER WERDEGANG Komponenten im Handumdrehen fixieren, lösen, verstellen – das erlauben Arretierbolzen. Ein Experte für Normteile hat 1 300 Ausführungen dieses Maschinenelements im Programm. Dabei hat sich dieses scheinbar simple Bauteil enorm weiterentwickelt – und das tut es noch … PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Normelemente und Bedienteile zählen zu den eher unauffälligen Komponenten und dennoch sind sie ein essenzieller Bestandteil jeder automatisierten Anlage, jedes Roboters und jeder Maschine. Das Heinrich Kipp Werk produziert Klemmhebel, Griffe, Schnellspanner, Kugelsperrbolzen, Arretierbolzen und federnde Druckstücke in großer Stückzahl am Standort Deutschland und forciert dabei auch die Neu- und Weiterentwicklung ihres Portfolios. „In unserem Werk entstehen Lösungen, die entscheidend zur Effizienzsteigerung in Produktionsanlagen weltweit beitragen. Das Programm umfasst derzeit 45 000 Teile, wobei es ständig um weitere Lösungen ergänzt wird. Neue Produkte entwickeln wir komplett im Haus“, berichtet Kai-Patrick Dahlhaus, Leiter Entwicklung bei Kipp. ARRETIERBOLZEN IN VIELEN VARIATEN Ein gutes Beispiel dafür sind Arretierbolzen: Bei Kipp sind rund 1300 Ausführungen in unterschiedlichen Größen, Formen, Betätigungsarten, Präzisionsstufen und Materialien erhältlich. Zudem werden auf Anfrage ebenfalls Sonderausführungen realisiert. „Trotz der Bandbreite an bereits verfügbaren Produkten gibt es in diesem Bereich nach wie vor Potenzial für Innovationen“, so Dahlhaus. „Da der Maschinenbau sich ständig weiterentwickelt, ändern sich auch die Anforderungen bei der Positionierung und Fixierung von Bauteilen. Mit unseren Neuprodukten reagieren wir immer auf einen klaren Bedarf.“ Arretierbolzen kommen Autor: Kai-Patrick Dahlhaus, Leiter Entwicklung , HEINRICH KIPP WERK GmbH & Co. KG, Sulz am Neckar überall dort zum Einsatz, wo schnelles Lösen, Verstellen und Arretieren von Komponenten gefragt ist. Es handelt sich um genormte Rasteinheiten, mit deren Hilfe sich Maschinenelemente nach Ausfahren des Bolzens in eine neue Position bringen und anschließend wieder zuverlässig fixieren lassen. Neben der leichten Handhabung ist vor allem die Langlebigkeit und Qualität der Bauteile von Bedeutung: Wichtig sind ein exakter Lauf und eine sichere Rastung in der Endlage. NEUEN ANFORDERUNGEN GEWACHSEN Ein Arretierbolzen besteht immer aus folgenden Komponenten: Hülse, Griff, Arretierstift und Feder. Standardwerkstoffe sind Stahl und Edelstahl, bei den Griffen ist auch Kunststoff möglich. „Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bauformen“, erläutert Kai-Patrick Dahlhaus. „Dazu zählen Modelle mit und ohne Bund, Gewindesicherung bzw. Kontermutter, kurze und lange Ausführungen sowie verschiedene Griffvarianten.“ Die hohe Varianz gewährleistet, dass die Komponenten unterschiedlichste Anforderungen erfüllen können. Weil es sich um standardisierte Bauteile handelt, sind sie zudem jederzeit untereinander austauschbar. Für Anwendungen, bei denen der Arretierstift im eingefahrenen Zustand zeitweise verharren soll, eignen sich Modelle mit Rastnut. Dafür zieht man den Bolzen und dreht ihn um 90 °. In dieser Position sitzt er auf dem Sechskant auf, bis er durch erneute Drehung wieder zurückfährt. Das hat Vorteile, wenn Gehäuse mit mehreren Arretierbolzen fixiert sind, die sich manuell von einer Person gar nicht gleichzeitig erreichen lassen. Der Bediener kann bequem einen Bolzen nach dem anderen lösen, ohne alle Griffe in ausgefahrenem Zustand festhalten zu müssen. 18 DER KONSTRUKTEUR 2021/05-06 www.derkonstrukteur.de
Entwickelt für höchste Ansprüche in der Servotechnik ZAE SERVO-DRIVE Arretierbolzen mit Fernbetätigung eignet sich für unzugängliche Bauräume MARKTLÜCKE GESCHLOSSEN Bereits mit der Einführung der Arretierbolzen für dünnwandige Teile hat Kipp vor einigen Jahren eine Marktlücke geschlossen. Etwa zur gleichen Zeit wurden auch Premium- bzw. Präzisions-Arretierbolzen entwickelt. Sie unterliegen engeren Fertigungstoleranzen als der Standard, sodass der Bolzen exakter positioniert werden kann. Wichtig ist das in allen Situationen, in denen eine gute Wiederholgenauigkeit benötigt wird. Auch 2019 erweiterte Kipp sein Arretierbolzen-Sortiment um drei zusätzliche Typen: ein Modell mit Verriegelung, Arretierbolzen mit Anlaufschräge sowie ein pneumatischer Arretierbolzen. Der Arretierbolzen mit Fernbetätigung eignet sich für unzugängliche Bauräume, in denen das Handling erschwert oder eine sichere bzw. ergonomische Bedienung DER IM ARRETIERBOLZEN INTEGRIERTE SENSOR GIBT RÜCKMELDUNG ÜBER DIE STELLUNG DES BAUTEILS UND ERHÖHT SOMIT DIE PROZESSSICHERHEIT mit Distanz erforderlich ist. Aus der Ferne können Anwender damit Maschinenteile positionieren und feststellen. Die Kopplung mit der Bedienerseite erfolgt hierbei über einen Bowdenzug, dessen Länge zwischen 1 000 und 5 000 mm variiert. Um die Passgenauigkeit in der jeweiligen Anwendung zu gewährleisten, lässt sich der Seilzug kürzen. SENSOR ÜBERWACHT ZUSTAND Ein besonderer Arretierbolzen kam erst vor Kurzem auf den Markt. Der integrierte Sensor erfasst den Betätigungszustand. Das Signal wird im Pilzgriff verarbeitet und drahtlos an die Maschinensteuerung oder an ein mobiles Endgerät übertragen. Zur Anbindung an die Steuerung bietet Kipp das passende Gateway K1494 an. Die Energieversorgung erfolgt über eine integrierte Knopfzelle. „Der Anwender fragt zentral ab, ob der Bolzen gezogen ist oder nicht“, so Dahlhaus. „Das ist bei sicherheitsrelevanten Bauteilen von besonderer Bedeutung.“ Über eine Maschinensteuerung lässt sich z. B. festlegen, dass der Bearbeitungszyklus erst dann beginnt, wenn alle Bolzen an der richtigen Stelle sind. Das Modell mit Zustandssensor gehört zur wegweisenden Produktlinie Featuregrip, deren Besonderheit im Verbau integrierter elektromechanischer und sensorischer Elemente liegt. Sie geben Rückmeldung zu bestimmten Parametern oder Zuständen und gewähren damit Prozesssicherheit, die im Maschinenbau immer wichtiger wird. kurzfristig lieferbar Bilder: Heinrich Kipp Werk www.kippwerk.de
XXX SINCE 1974 MADE TO MEASURE PRES
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