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DER KONSTRUKTEUR 6/2018

DER KONSTRUKTEUR 6/2018

SPECIAL SENSORTECHNIK

SPECIAL SENSORTECHNIK DER STOFF AUS DEM DIE ZUKUNFT IST?

SENSORTECHNIK Textile Sensoren sollen den Bereich der Wearables auf eine neue Stufe heben. Als Smart Clothes versprechen sie, Elektronik, Smartphone-Funktionen, ja sogar ganze Computer nahtlos und unsichtbar in unseren Alltag zu integrieren. Aber textile Sensoren können auch im Maschinenbau einiges bewegen. Darüber sprachen wir mit Dipl.-Ing. Hansjürgen Horter, der am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf Jahrzehnte lang u. a. zum Thema E-Textiles geforscht hat und seit 2017 bei Pilz die Entwicklung leitet. Pilz arbeitet an textilen Sensoren für die Industrie, worum geht es dabei? Als Technologieführer für die sichere Automatisierung geht es Pilz mit der Entwicklung von textilen Sensoren darum, die Sicherheit bei der Mensch-Maschine-Kollaboration zu verbessern oder zu ermöglichen. Zusätzlich können mit textilen Sensoren in der Industrie neue Schaltfunktionen sowie neue Anlagen- und Maschinenbedienkonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Textile Sensoren ermöglichen eine Verwendung als Flächenelement bei ebenen oder bei gewölbten oder konkaven Oberflächen. Insbesondere textile taktile Sensoren eignen sich gut dafür, auf Druckkontakt schalt- beziehungsweise sicherheitstechnisch Stoppfunktionen auszulösen. Bei entsprechendem Design des Textils können beispielsweise innerhalb einer Fläche ortsauflösende Schalteigenschaften erzielt werden. Welche Produkte bieten Sie heute in diesem Bereich an? Pilz bietet als Produktneuheit einen ortsauflösenden textilen Sensor in Form einer dynamischen Schaltmatte, Psenmat, an, die in einem Sensor die Flächenüberwachung mit der Bedienung von Anlagen oder Maschinen vereint. Beispielsweise stoppen Maschinen und Anlagen genauso wie Roboter oder fahren langsamer, wenn jemand beim Eintritt in den Gefahrenbereich auf die Schaltmatte tritt. Psenmat kann nicht nur als Sicherheitsschaltmatte eingesetzt werden, sondern über ihre Ortsdetektion zusätzlich als frei parametrisierbares Bedienund Quittiergerät oder zur Anzeige der Position bzw. der Gehbewegung zur Maschine hin bzw. von ihr weg. Die Sensormatte funktioniert auch in schmutziger, staubiger, dunkler oder sehr heller Umgebung. Aktuelle Anwendungsmöglichkeiten sind z. B. bei der Mensch-Maschine-Kollaboration, der Mensch-Roboter-Kollaboration, der barrierefreien Absicherung bei langen oder großflächigen Anlagen sowie der Zugangsüberwachung von Bereichen zu sehen. DER KONSTRUKTEUR 6/2018 55