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DER KONSTRUKTEUR 6/2019

DER KONSTRUKTEUR 6/2019

SENSORTECHNIK DIESE

SENSORTECHNIK DIESE KLEINEN LEISTEN GROSSES Seilzugwegsensoren erfassen präzise Weg und Abstand in den verschiedensten industriellen Anwendungen. Sie sind wartungsfrei, zuverlässig, einfach zu montieren und müssen außerdem nicht aufwändig ausgerichtet werden. Auch in den kleinsten Bauräumen finden die vielseitigen Weg- und Abstandssensoren Platz. Seilzugwegsensoren sind zuverlässig, einfach zu montieren und aufgrund des niedrigen Preissegments auch für Serienanwendungen attraktiv. Je nach Modell messen sie Wege und Abstände auch in Applikationen mit hohen Beschleunigungen oder im OEM-Bereich. Gerade wegen dieser positiven Eigenschaften werden sie in vielfältigen industriellen Anwendungsfeldern, in Prüfständen, mobilen Maschinen oder in der Medizintechnik eingesetzt. Micro-Epsilon bietet ein breites Spektrum an Seilzugwegsensoren und hat jetzt den neuen Miniatursensor wire­ Sensor MT19 vorgestellt. Er ist gerade so klein wie eine Ein-Cent- Münze und damit laut Hersteller derzeit der kleinste Seilzugsensor weltweit. Dieses Modell wurde speziell für Testanwendungen mit hohen Seilbeschleunigungen mit Messbereichen bis 40 mm kons truiert. Eingesetzt wird der MT19 unter anderem in Testanwendungen für Flugzeuge und Rennwagen. Er ist zudem besonders für Crashtests prädestiniert. Die Verformungswerte der Crashtest-Dummies liefern wichtige Hinweise zur Sicherheit des getesteten Automobils. Die exakte Ermittlung der Deformierungen ermöglicht es den Konstrukteuren Optimierungen an Design, Innenraum oder Fahrgastzelle vorzunehmen und in Folge die Sicherheit für die Insassen zu erhöhen. FÜR EXTREME BESCHLEUNIGUNGEN KONZIPIERT Ein Crashtest-Dummy ist mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet. Besonderes Augenmerk wird auf die Veränderungen an Kopf, Brustkorb, Wirbelsäule, Becken und Beinen gelegt. Um möglichst realitätsnahe Verformungswerte zu erhalten, werden die Seilzugsensoren direkt an den betreffenden Körperstellen in den Dummy eingebaut. Hierfür ist äußerst wenig Platz vorhanden. Dank ihrer extrem kompakten Bauform und Durchgangsbohrungen im Gehäuse, lassen sich die Miniaturseilzugsensoren MT19 von Micro- Epsilon auch an den engsten Stellen einfach anbringen. Die Seilzugsensoren der MT-Serie sind durch ein robustes Aluminiumgehäuse geschützt. Sie müssen besonders für diese extremen Beschleunigungen konzipiert sein. Andernfalls könnte der Seilzug SPECIAL Autor: Dipl.-Ing. Thomas Birchinger, Produktmanager/Gruppenleiter Sensorik, MICRO-EPSILON MESS- TECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg 58 DER KONSTRUKTEUR 6/2019

01 Der Miniatur-Seilzugsensor ist gerade so klein wie eine Ein-Cent-Münze und damit derzeit der kleinste Seilzugsensor weltweit der Bewegung nicht schnell genug folgen, wodurch die Messergebnisse verfälscht würden. Der wireSensor MT19 ist für ebensolche hohen Belastungen bis 60 g ausgelegt und liefert dabei präzise Wegund Abstandswerte. Für schnelle Messungen in beengtem Bauraum bietet Micro- Epsilon neben dem kleinsten Seilzugsensor der Welt noch zwei weitere neue Miniatursensoren innerhalb der MT-Reihe an. Der wireSensor MT33 misst Weg und Abstand bei einem Messbereich bis 80 mm, der MT56 bis 130 mm. Alle drei Modelle sind mit einem Aluminiumgehäuse, einem Edelstahl-Messseil und einem Potenziometer ausgestattet. Als Experte im Bereich der industriellen Messtechnik hat Micro-Epsilon in 50 Jahren Unternehmensgeschichte, ein breites, hochqualitatives und stimmiges Portfolio an Seilzugwegsensoren generiert. Mit den unterschiedlichen Modellen lassen sich Messbereiche von 40 mm bis 50 m abdecken. Neben den Sensoren für schnelle Messungen, DANK IHRER KOMPAKTEN BAUFORM LASSEN SICH DIE MINIATURSEILZUGSENSOREN AUCH AN DEN ENGSTEN STELLEN ANBRINGEN bietet der Sensorspezialist auch Seilzugsensoren der wireSensor P-Reihe, die für Industrieanwendungen konzipiert wurde. Die Sensoren sind im Aufzugbau, in Krananlagen, in Gabelstaplern oder in Hochregallagern im Einsatz. Schutz vor mechanischen Einflüssen bietet das robuste und gleichzeitig kompakte Aluminiumgehäuse. Die Seilzugsensoren sind zudem analog mit Potenziometer, Strom- oder Spannungsausgang erhältlich oder digital mit Inkremental- oder Absolutencoder. BELASTUNGSTESTS AN ROTORBLÄTTERN Messungen mit der wireSensor P-Reihe erfolgen beispielsweise bei Belastungstests an Rotorblättern für Windkraftanlagen. Dazu werden eigene Prüfstände entwickelt, die reale Belastungen durch Wind und Sturm simulieren. Die teuren Rotoren aus faserverstärktem Kunststoff werden in Halbschalen-Sandwich-Bauweise gefertigt. Üblicherweise sind sie zwischen 40 und 60 m lang. Das Fraunhofer Institut IWES, Bremerhaven, hat einen Prüfstand entwickelt, mit dem Rotorblätter bis 70 m Länge geprüft werden können. Im Prüfstand wird das Rotorblatt in horizontale Lage gebracht und in dieser Position montiert. Stahlseile werden über Umlenkrollen zum Rotor geführt und an verschiedenen Positionen entweder direkt oder über mechanische Klemmen am Rotorblatt befestigt. Durch mechanische Belastung kann die Spitze des Rotorblattes um bis zu 10 m verzogen werden. Zur Messung der Verformung kommen zwölf Seilzugsensoren zum Einsatz. Je Zugpunkt messen zwei Sensoren die Auslenkung und Verwindung des Rotorblattes. Die Sensoren sind daher auf Schienen am Boden montiert und das Messseil wird in vorgefertigte Ösen an den Klemmen eingehängt. Bei dieser Messaufgabe überzeugten das einfache Handling und die robuste Bauweise der Sensoren, die in dieser Anwendung mit Messbereichen zwischen 3 und 10 m eingesetzt werden. Das ausgegebene Digitalsignal wird direkt für weitere Simulationen herangezogen. SEILZUGSENSOREN FÜR OEM UND SERIENAPPLIKATIONEN Für Anwendungen mit hohen Stückzahlen kommen Seilzugsensoren der MK-Serie von Micro-Epsilon zum Einsatz. Sie wurden extra für Serienapplikationen entwickelt. Die Vor-