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Der Konstrukteur 6/2022

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Der Konstrukteur 6/2022

ANTRIEBSTECHNIK

ANTRIEBSTECHNIK INTELLIGENZ FÜR DEN ANTRIEBSSTRANG Smarte Kupplungen und Bremsen helfen Anwendern, Ausfallzeiten zu reduzieren. Darüber hinaus ermöglichen sie eine bedarfsbezogene Wartung – auch aus der Ferne. Und auch beim Aufbau und der Validierung eines digitalen Zwillings sorgen sie für den nötigen Durchblick. Das modulare Sicherheitsbremssystem Roba-Topstop – hier zu sehen für A-Lager-seitigen Servomotorenanbau – kann von Anwendern permanent überwacht werden PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Der digitale Zwilling bleibt auch 2022 einer der wichtigsten Trends in der Automatisierungs- und Antriebstechnik. Denn mit digitalen Zwillingen lassen sich Prozesse simulieren und verschiedene Szenarien analysieren. Zudem werden das Arbeiten und die Wartung aus der Ferne leichter. Doch für den Aufbau und die Validierung solcher Modelle ist eine Vielzahl an erweiterten Prozessdaten der verschiedenen Bauteile nötig. In der Regel werden diese Daten über Sensoren erfasst und damit die Modelle gefüttert. Bremsen von Mayr Antriebstechnik sind aber auch ohne zusätzliche Sensoren kommunikationsfähig und liefern Informationen direkt aus dem Bauteil. SMARTE TECHNIK ZUM NACHRÜSTEN Das Monitoring der Mayr-Sicherheitsbremsen erfolgt mit dem nachrüstbaren Modul Roba-Brake-Checker, das in die Spannungsversorgung der Bremse geklemmt wird. Es erkennt durch eine erweiterte Analyse von Strom und Spannung die Bewegung der Ankerscheibe und weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet. Das ermöglicht neben der Überwachung von Schaltzu- Autor: Andreas Merz, Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik in Mauerstetten stand und kritischer Spulentemperatur auch eine präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler. In einer erweiterten Ausführung ist das Modul mit einer zusätzlichen Platine mit kundenspezifischer Schnittstelle ausgestattet. Optisch, über W-Lan, IO-Link oder Profibus können dann Daten zu Schaltzeit, Strom, Spannung, Widerstand, Leistung und relativem Anzugsstrom übertragen werden. Damit sind auch Verläufe auswertbar, Auffälligkeiten im Prozess lassen sich schnell erkennen und somit Schlüsse aus komplexen Zusammenhängen ziehen. Auch die Integration in Fernwartungssysteme ist möglich. Vorteile, die alles in allem nicht nur auf die vorausschauende Wartung einzahlen, sondern auch dazu beitragen, Instandhaltungskosten zu senken sowie die Anzahl technischer Defekte und daraus resultierende Stillstandszeiten zu reduzieren – oder aber einen digitalen Zwilling aufzubauen und zu validieren. HALLO KUPPLUNG, WIE GEHT ES DIR? Und auch Mayr’sche Wellenkupplungen können mehr als nur Drehmomente übertragen und Wellenversatz ausgleichen. „Wellenkupplungen sitzen sozusagen genau am Ort des Geschehens und sind damit prädestiniert für intelligente Monitoring-Konzepte“, erklärt Produktmanager Ralf Epple. Dass diese ohnehin vorhandenen Bauteile nun Auskunft über ihren Zustand geben, bringt entscheidende Vorteile. Statt den Antriebsstrang mit aufwändigen Messflanschen oder Ähnlichem aufzurüsten, stattet Mayr Kupplungen mit integrierten Sensoren aus. Das spart Platz und zusätzliche Komponenten. „Unsere drehmomentmessende Kupplung Roba-DSM beruht auf der Standard-Stahllamellen- 40 DER KONSTRUKTEUR 2022/06 www.derkonstrukteur.de

ANTRIEBSTECHNIK kupplung Roba-DS und kann somit in viele bestehende Anwendungen einfach integriert werden“, ergänzt Epple. Attraktiv sei dieser Ansatz gerade im Bereich der Prozessüberwachung, wo neben der Genauigkeit auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle spielt. „Wir grenzen uns damit bewusst ab zur hochwertigen Messtechnik und Messsystemen aus dem Prüfumfeld, die ein UNSERE BREMSEN SIND OHNE ZUSÄTZLICHE SENSOREN KOMMUNIKATIONSFÄHIG. In Kombination mit dem Roba-brake-checker liefern sie alle wichtigen Informationen. Neben der Überwachung von Schaltzustand und kritischer Spulentemperatur ist damit auch eine präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler möglich. ANDREAS MERZ, Produktmanager für Industriebremsen bei Mayr Antriebstechnik anderes Ziel verfolgen“, präzisiert Epple. Warum es im Prozess Vorteile bietet, zu wissen welches Drehmoment im Antriebsstrang anliegt, wird beispielsweise bei Mischanlagen deutlich. In Mischtrommeln und -containern werden Feststoffe und/oder Flüssigkeiten vermengt. Mit entsprechenden Informationen aus dem Antriebsstrang lässt sich frühzeitig eine Überlastung erkenwww.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2022/06 41