KLARTEXT COBOTS ERFOLG- REICH EINSETZEN DR. GREGOR LANGER Geschäftsführer RK Rose+Krieger GmbH Die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Integration eines Cobots in den Workflow ist die präzise Definition seiner Aufgabe. Hieraus leiten sich Größe und Leistung anhand der zu tragenden Lasten, der erforderlichen Reichweite, des notwendigen Aktionsradius und der gewünschten Taktzeiten ab. Zudem gilt es frühzeitig das Produktionsumfeld in die Planung einzubeziehen. Es ist entscheidend, ob es sich um eine Standalone-Lösung oder um eine komplexere steuerungstechnische Einbindung in Qualitäts- und Materialflusskonzepte handelt, die z. B. zusätzliche Antriebsachsen und Automatisierungslösungen erfordert. Was zunächst einfach klingt, wird bei genauer Betrachtung schnell komplex. Daher kann es sinnvoll sein, Experten für lineare Antriebstechnik, Montage- und Arbeitsplatzsysteme und/oder für die steuerungstechnische Systemintegration zu Rate zu ziehen. Cobots liegen weiter im Trend. Immer häufiger werden Werker von kollaborativen Robotern unterstützt. Sie lernen schnell und sind flexibel einsetzbar. Was kinderleicht klingt, muss jedoch gut durchdacht sein. Wir fragen nach, was es vor der Anschaffung eines Cobots zu beachten gibt und wie ein erfolgreicher Einsatz gelingt. DIE AUFGABE DES COBOTS MUSS PRÄZISE DEFINIERT SEIN INTUITIVE LÖSUNGEN WERDEN IMMER WICHTIGER SPECIAL JÖRG ROMMELFANGER Leiter der Robotics-Division von ABB in Deutschland Cobots erhöhen die Produktivität und sichern die Wettbewerbsfähigkeit. Sie entlasten Mitarbeitende und arbeiten mit ihnen zusammen. Bei der Investitionsentscheidung gilt es für Unternehmen, neben dem Anschaffungspreis wichtige andere Faktoren wie eine einfache Programmierung, die Flexibilität des Roboters oder Serviceangebote – wie unsere ABB Ability Connected Services – mit einzubeziehen. Die Cobots Yumi, Gofa und Swifti von ABB sind einfach in der Handhabung und verfügen über digitale Tools, wie unsere Software Wizard Easy Programming. Damit können sie auch Personen ohne Vorkenntnisse oder Robotik-Erfahrung einfach programmieren und bedienen. Das macht die Cobots im Einsatz sehr vielseitig: Unternehmen können sie flexibel in ihre Produktionsabläufe integrieren und ohne großen Aufwand auf eine andere Anwendung umprogrammieren. Aufgrund der zunehmenden Komplexität der Automatisierung werden solch intuitive Lösungen immer wichtiger. 66 DER KONSTRUKTEUR 2022/06
KLARTEXT DR.-ING. ROLAND BEHRENS Fraunhofer Institute for Factory Operation and Automation IFF, Robotic Systems, Group Leader of Model-based HRC Integration and Safety Für Cobots gelten Sicherheitsbetriebsarten, deren Anforderungen sehr komplex sind. Darin unterscheiden sie sich deutlich von denen für eingezäunte Roboter. Besonders komplex ist die Sicherheitsbetriebsart Leistungs- und Kraftbegrenzung nach ISO/TS 15066. Sie legt biomechanische Grenzwerte fest, die ein Cobot bei einer Kollision mit Menschen nicht überschreiten darf. Der Vorteil ist, dass teure Schutzzäune oder Abstandssensoren nicht länger erforderlich sind. Im Vorfeld muss aber geprüft werden, welche Betriebsgeschwindigkeiten der Cobot maximal erreichen kann, mit denen er die Grenzwerte gerade noch einhält. Nur dann kann eine Balance aus Wirtschaftlichkeit und Sicherheit gelingen. Auf www.cobotplaner.com finden Programmierer*innen von Cobots eine kostenlose Planungshilfe, die diese und viele weitere Fragen rund um den Einsatz von Cobots beantwortet. Und das mit nur wenigen Klicks. EINE PLANUNGSHILFE KANN VIELE FRAGEN BEANTWORTEN EINE SIMULATION DER KÜNFTIGEN ANLAGEN KANN HILFREICH SEIN ANDREA ALBONI General Manager Western Europe bei Universal Robots (Germany) GmbH, München Um Cobots rasch und erfolgreich einzusetzen, sollte der zu automatisierende Arbeitsprozess zunächst genau analysiert werden. Dabei sind beispielsweise folgende Fragen zu klären: Wie greift der Mitarbeiter das Teil bisher und wie bewegt er es zur Maschine? Wo liegt das Material bereit? Welche Gewichte müssen gehandhabt werden? Je nach Einsatzgebiet wird der „nackte“ Cobot durch passende Peripherie- Produkte so ergänzt, dass er seinen Job in der Fertigung erfüllen kann. Die Programmierung des Cobots erfolgt bei Universal Robots über die Software PolyScope nahezu intuitiv. So können selbst Einsteiger einfache Applikationen wie Pick & Place-Aufgaben in kurzer Zeit umsetzen. Bei komplexeren Projekten, die sich durch unterschiedliche Funktionen auszeichnen, ist es sinnvoll, Integratoren früh in die Überlegungen mit einzubinden – eine Simulation der künftigen Anlagen kann hier außerdem hilfreich sein. www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 2022/06 67
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