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DER KONSTRUKTEUR 7-8/2019

DER KONSTRUKTEUR 7-8/2019

ELEKTROTECHNIK/INDUSTRIEELEKTRONIK TITELSTORY EINER FÜR ALLE FÄLLE PRODUKTE UND ANWENDUNGEN Eine neue Baureihe von Seilzug-Notschaltern zeigt die Vorteile der modularen Konstruktion bei elektromechanischen Schaltgeräten. Sie trotzt extremen Umgebungsbedingungen, ist universell einsetzbar und zeichnet sich durch hohe Flexibilität bei der Installation, Montage und Integration in die jeweilige Anlage aus. Seilzug-Notschalter müssen bei hohen Staubbelastungen ebenso zuverlässig ihre Aufgabe erfüllen wie bei extremen Temperaturen oder in korrosiver Umgebung. Mit diesem Einsatzprofil gehören sie zu den „Schwerarbeitern“ unter den elektromechanischen Schaltgeräten – und zum Extreme-Programm von Steute. WICHTIGER FAKTOR: DIE AUSLÖSEKRAFT Als Stellglied der Seilzug-Notschalter wird ein Auslösehebel verwendet, der mit dem Seil verbunden ist. Zieht der Bediener am Seil, weil er eine Risikosituation erkannt hat, kommt das Förderband oder die Anlage zum sicheren Halt. Ein wichtiger Faktor ist hier – vor allem bei großen Seillängen – die Auslösekraft. Für die neue ZS-92-S-Baureihe entwickelten die Konstrukteure eine komplett neue Mechanik. Dadurch konnten sie u. a. deutlich verringerte Auslösekräfte und -wege für die Betätigung der Not-Aus-Funktion erreichen. Das erleichtert die Bedienung und führt auch dazu, dass alle einschlägigen internationalen Normen – z. B. zu Not-Aus-Schaltgeräten, Seilzug-Notschaltern und zur Sicherheit von Stetigförderern – zuverlässig erfüllt werden. UNIVERSELLE EINSATZMÖGLICHKEITEN Dank universeller Anbaumöglichkeiten sind die Schalter der Baureihe sehr flexibel. Der ZS 92 S kann in neun verschiedenen „Settings“ für die Einstellung von Auslösehebel und Entriegelung be- Autor: Dipl.-Ing. Rainer Lumme, Produktmanager Extreme, Steute Technologies GmbH & Co. KG, Löhne 10 DER KONSTRUKTEUR 7-8/2019

01 Wie der ZS 92 S ist auch der aus ihm abgeleitete Bandschieflaufschalter ZS 92 SR ein Beispiel für eine intelligente modulare Konstruktion trieben werden. Damit lässt er sich in nahezu jeder denkbaren Gebrauchslage installieren und erstmals auch an der Rückfront montieren. Dennoch handelt es sich um ein und dasselbe Grundmodell, das von Steute entsprechend konfiguriert wird. Ein weiteres Merkmal, das den universellen Einsatz der neuen Seilzug-Notschalter gewährleistet, sind die kompatiblen Anschlussmaße sowohl zum Vorgängermodell ZS 91 als auch zu anderen handelsüblichen Seilzug-Notschaltern. Damit wird die Nachrüstung der neuen Baureihe an vorhandenen (Förder-)Anlagen vereinfacht. VON EISKALT BIS RICHTIG HEISS Die Umgebungstemperatur spielt als Faktor für einen möglichst breiten Einsatz von Extrem-Schaltgeräten eine Rolle, weil sich Gewinnungsanlagen mit entsprechender Fördertechnik häufig in Zonen befinden, in denen extreme Temperaturen herrschen oder hohe Tag-/Nacht-Temperaturunterschiede auftreten. Der ZS 92 S ist daher in einem erweiterten Temperaturbereich von - 40 bis + 85 °C einsetzbar, und dieser Bereich wird in der Praxis tatsächlich ausgeschöpft. GUT GESCHÜTZT – AUCH IN EX-BEREICHEN Außerdem ist die ZS-92-S-Baureihe bestens vorbereitet auf Einsätze bei Feuchtigkeit, in staubiger Atmosphäre und korrosiven Bedingungen. Das seewasserbeständige Aluminium-Druckgussgehäuse ist mehrfach beschichtet und sorgfältig abgedichtet, die Klemmen befinden sich gut geschützt in einem Anschlussraum und optional kann ein steckbares Sicherheitsbus-Modul in das Gehäuse inte­ griert werden. Auch die Schutzarten IP66/67 dokumentieren die Eignung für extreme Anwendungsfälle. Und die maximale Seillänge von 2 ×100 m schafft die Voraussetzung für den Einsatz an weitläufigen (Förder-)Anlagen. Zum Eigenschaftsprofil gehört auch die Eignung für explosionsgefährdete Bereiche. Hier stehen in Kürze auch Versionen für die Staub-Ex-Zonen 21 und 22 sowie die Gas-Ex-Zone 1 zur Verfügung. BANDSCHIEFLAUF BESTENS ÜBERWACHT Seilzug-Notschalter gewährleisten die von den Normen geforderte Maschinensicherheit. Eher um Prozesssicherheit geht es bei einer weiteren Bauform von schweren Schaltgeräten an (Gurt-)Förderanlagen: Bandschieflaufschalter überwachen den korrekten Lauf des Förderbands. Ihr Stellorgan ist ein großer Rollenhebel, der bewegt wird, wenn das Band außermittig läuft, weil es z. B. ungleichmäßig beladen ist. Dann wird eine Korrektur des Bandlaufs DER SCHALTER LÄSST SICH FLEXIBEL INSTALLIEREN, AUCH AN DER RÜCKFRONT oder der Stopp der Bandanlage veranlasst. In der Regel arbeiten diese Geräte zweistufig: Beim Erkennen von Schieflauf wird zunächst eine Meldung ausgegeben. Wird diese Meldung ignoriert DER KONSTRUKTEUR 7-8/2019 11